Beherrsche mich - Erotischer Roman
besten Blick auf ihre Brüste haben würde. Das hieß allerdings auch, sich dem Milchschokoladen-Jungen zu präsentieren, der mittlerweile angefangen hatte, ihr aus den Augenwinkeln in den Ausschnitt zu starren. Laura ignorierte ihn, tat ihr Bestes, um die Demütigung zu genießen, und beobachtete die Tür vor ihr.
Der Teufel war nirgendwo zu sehen, bis er den Wagen schließlich durch die zweite Verbindungstür am anderen Ende betrat. Er blickte sich um, ignorierte die zwei freien Sitze direkt neben der Tür und durchquerte dann den Waggon. Laura glaubte, ihr Herz müsste jeden Augenblick bersten, als er in ihre Nähe kam, stehen blieb und sich an einer Haltestange festhielt, während der Zug sich langsam in Bewegung setzte. Sie wusste, dass er auf sie herabblickte und drehte sich zu ihm um. Als sie ihn wie unter einem seltsamen Zwang schließlich anschaute, sah sie, dass seine strahlenden grauen Augen direkt in die ihren blickten. Doch es dauerte nur einen winzigen Moment, bis sein Blick weiter nach unten wanderte, um sich an den Rundungen ihrer Brüste unter der Bluse zu ergötzen. Er lächelte - ein kühles, selbstbewusstes und wissendes Lächeln. Laura spürte, wie ihr Körper sich sofort anspannte. Es fühlte sich fast wie ein kleiner Orgasmus an und ehe sie sich zusammenreißen konnte, kam ein leises Stöhnen über ihre Lippen. Der Teufel zog einen Mundwinkel zu dem trockenen, leicht gefährlich aussehenden Grinsen nach oben, das Laura bereits kannte. Und er sprach.
»Guten Morgen, Laura. Steh auf.«
Sie befolgte seine Anweisung ohne zu zögern und wurde für ihre Gehorsamkeit mit einem weiteren Lächeln belohnt. Der Mann neben ihr warf Laura zwar einen neugierigen Blick zu, aber das wurde kaum von ihr registriert, als sie sich an ihm vorbeizwängte, um sich zum Teufel in den Gang zu stellen. Er sah sie von oben bis unten an - anscheinend durchaus wohlwollend - und richtete dann so leise das Wort an sie, dass die anderen Passagiere es durch die Fahrgeräusche des Zuges unmöglich hören konnten.
»Du hast getan, was ich dir aufgetragen habe?«
»Ja.«
Laura hatte mit der Antwort einen kurzen Moment gezögert, denn sie fragte sich, ob er sie wohl auffordern würde, sich auszuziehen, um zu beweisen, dass sie kein Höschen trug. Das wollte sie zwar durchaus, hatte gleichzeitig aber auch große Angst vor den möglichen Konsequenzen. Er sah nach unten auf die Vorderseite ihres Rockes.
»Schön. Ich gehe davon aus, dass wir beide uns gut verstehen werden. Aber du willst natürlich vorher sicher ein bisschen mehr über mich wissen.«
»Ja.«
»Vernünftiges Mädchen. Wie wär’s, wenn wir heute Abend zusammen essen gehen? Sagen wir halb acht bei Brooke’s ?«
»Das wäre wunderbar, aber mein Hund … Nein, kein Problem, der kommt schon zurecht. Aber ich darf nicht zu spät zu Hause sein, sonst …«
Laura verstummte, denn ihr war mit einem Mal klar geworden, dass sie sinnlos vor sich hinbrabbelte. Aber auf seinem Gesicht zeichnete sich lediglich erneut ein amüsiertes Lächeln ab, bevor er weitere Anweisungen gab.
»Zieh was Rotes an. Das steht dir gut. Ansonsten bleib so, wie du jetzt bist.«
Laura nickte, obwohl bei dem Befehl ein instinktives Bedürfnis nach Widerspruch in ihr aufflammte, den sie aber weder willens noch in der Lage war zu formulieren. Schließlich konnte sie sich in der Mittagspause schnell ein Kleid kaufen und sich dann im Büro umziehen. Und was die fehlende Unterwäsche anging, hatte sie diese Anweisung ja bereits befolgt. Der Teufel richtete erneut das Wort an sie.
»Ausgezeichnet. Ich freue mich schon sehr auf unsere gemeinsamen Stunden. Ich heiße übrigens Charles. Charles Latchley. Bei gewissen Gelegenheiten wirst du es aber vielleicht vorziehen, mich Mr. Latchley zu nennen.«
»Ja, das denke ich auch.«
»Gut. Ich hatte gehofft, dass wir uns verstehen würden.«
»Oder vielleicht … In meinen Gedanken habe ich Sie bisher immer nur Teufel genannt.« Jetzt, da sie ihn das erste Mal direkt ansprach, merkte Laura, dass sie es einfach nicht über sich brachte, ihr Gegenüber zu duzen.
Diesmal lachte er ganz offen - ein tiefer, brummender Ton, der kurz, aber ohne jedes Zögern aus ihm herausbrach.
»Das mag zu gewissen Gelegenheiten sicher auch passend sein.«
Laura schauderte.
»Woher wussten Sie …?«, begann sie, sprach die Frage dann aber doch nicht direkt aus.
»Woher ich wusste, wer du bist? Oder woher ich wusste, was du bist?«
»Eigentlich beides. Ich meine
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