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Beherrsche mich - Erotischer Roman

Beherrsche mich - Erotischer Roman

Titel: Beherrsche mich - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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Arbeitsalltag einzufinden. Aber was sollte sie sonst auch tun? Die Zugfahrt verlief ereignislos, tagsüber war viel zu tun und in ihrem Mail-Account fanden sich keine seltsamen oder faszinierenden Botschaften - abgesehen vom Angebot einer nigerianische Witwe, das millionenschwere Vermögen ihres verstorbenen Mannes mit dem Empfänger zu teilen. Diese Nachricht behandelte Laura natürlich genau mit dem Maß an geringschätziger Verachtung, die diese Art von Spam-Mail verdiente.

    Verschleppt in die Türkei hatte sie mittlerweile fertig gelesen. Die Geschichte hatte ein äußerst vorhersehbares Ende gefunden. Natürlich hatte Mark Frobisher Evangeline Tarrington gerettet und ihr einen Antrag gemacht, nachdem er drei mordlustige Mamelucken mit einem reich verzierten Obstmesser aus dem Harem zur Strecke gebracht hatte. Und auch wenn diese Geschichten nur ein schwacher Ersatz für das waren, was Laura verloren hatte, wollte sie doch mehr davon. In der Mittagspause fand sie in einem der örtlichen Secondhandbuchläden schließlich sogar ein Buch vom selben Autor. Die barbarische Banditenhorde machte zwar einen vielversprechenden Eindruck, aber der Gedanke, sich in genau derselben Routine zu verlieren, wie vor ihrem Erlebnis mit Chris, ließ ihre Laune so tief wie noch nie sinken.
    Die Zugfahrt nach Hause war besonders frustrierend. Ihr üblicher Zug war vom Fahrplan genommen worden und die nächste Verbindung so überfüllt, dass sie bis Downham Market stehen musste. Als Laura schließlich endlich zu Hause ankam, hatte sie bereits auf Autopilot gestellt. Sie warf die Post auf das Sofa, machte mit Smudge die übliche Abendrunde und setzte sich dann mit einem Fertigsalat vor den Fernseher. Erst als sie ihr recht künstlich schmeckendes Abendessen beendet hatte, öffnete sie die Briefe, die heute in der Post gewesen waren. Dabei hielt sie sich an die übliche Reihenfolge: erst die Werbung, dann die Rechnungen und dann alles, was auch nur ansatzweise interessant aussah - in diesem Fall ein schlichter, brauner Umschlag mit handgeschriebener Adresse. Eigentlich ging Laura davon aus, dass es sich bei dem Brief eher um irgendetwas Langweiliges oder sicher nichts allzu Persönliches handelte. Doch als sie ihn öffnete, fiel ein Foto heraus. Ein Foto von ihr, wie sie mit hochgezogenem Rock hinter dem Schuppen der Abzugsanlage von EAS stand, um
ihre Strümpfe, den Strumpfhalter und ihre nackte Möse zu präsentieren.
    Lauras Hände zitterten, als sie in dem Briefumschlag herumfingerte. Sie war gleichzeitig erregt, ängstlich und voller Scham. Doch das Einzige, was sich in dem Umschlag noch fand, war ein kleiner Notizzettel aus exklusiv aussehendem Papier. Er war sorgfältig gefaltet und mit einer einzigen Zeile in sauberer, geschwungener Handschrift versehen: »Du bist recht akzeptabel. Wenn du weitermachen willst, dann trägst du morgen bei der Zugfahrt kein Höschen und auch keinen Büstenhalter.« Das Ganze war unterzeichnet mit Der Controller.
    Laura las die Nachricht gleich mehrere Male, bevor sie sie zusammen mit dem Foto zurück in den Briefumschlag schob. In ihrem Kopf wetteiferten Aufregung und Angst um Aufmerksamkeit und mischten sich wohl mit einem Dutzend weiterer Gefühle. Das Foto war ganz offensichtlich mit einem starken Objektiv vom Dach des Parkhauses gemacht worden. Diese Erkenntnis und die Erwähnung ihrer täglichen Zugfahrt ließen wenig Zweifel, dass der Absender nicht in der Firma zu suchen war, sondern dass es sich bei ihm um einen ihrer Mitreisenden handeln musste.
    Wer immer es auch war, er kannte ihren Namen, ihre E-Mail-Adresse, ihren Arbeitsplatz, ihre Privatadresse und wahrscheinlich sogar noch mehr. Laura ertappte sich dabei, wie sie Smudge trostsuchend den Kopf tätschelte. Wurde sie nun gestalkt oder auf köstlichste und erregendste Weise hofiert? Oder bildete sie sich vielleicht nur ein, dass es zwischen den beiden Optionen einen Unterschied gab? Einzig und allein die Tatsache beruhigte sie, dass er ihr die Wahl ließ, ob sie nun weitermachen wollte oder nicht.
    Irgendetwas in ihrem Inneren, was sehr stark war, wollte
unbedingt gehorchen. Gleichzeitig hatte sie aber auch große Bedenken. Wenn sich nun herausstellte, dass es sich bei dem Absender um den Milchschokoladen-Jungen oder irgendeinen anderen pickligen Teenager handelte, der versuchte sie zu veralbern, oder noch schlimmer, darauf hoffte, etwas mit ihr anzufangen? Oder der Betreffende entpuppte sich aus einem Dutzend anderer Gründe als

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