Beherrsche mich - Erotischer Roman
sah ja auch aus wie Quasimodo, aber es hat mich trotzdem erregt. Aber wäre uns stattdessen Brian entgegengekommen, dann wäre ich im Erdboden versunken.«
»Ich verstehe. Liegt es vielleicht daran, dass du die beiden gar nicht als Männer im sexuellen Sinne betrachtest, weil du glaubst, dass sie ihrer Männerrolle nicht gerecht werden?«
»Ja, das könnte wohl hinkommen. So in etwa zumindest.«
»Wenn ich das richtig deute, dann rate ich dir umso dringender, sie zu ignorieren - um deines Seelenfriedens willen.«
»Das kann ich nicht. Du schaffst das vielleicht, weil du dich so unter Kontrolle hast. Aber ich will wissen, was die beiden im Schilde führen. Und ich habe das Gefühl, dass du irgendwas darüber weißt. Hab ich Recht?«
»Nein. Aber ich vermute etwas. Was war in dem Papierkorb?«
»Keine Ahnung. Müll. Wieso sollte ich in einen Papierkorb schauen?«
»Genau. Du würdest nie auf die Idee kommen, den Inhalt eines Papierkorbes zu untersuchen. Und das macht ihn zu einem perfekten Versteck.«
»Wofür?«
»Für eine Kamera.«
Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis die Bedeutung von Charles’ Worten bei ihr ankam.
»Aber ich habe kein Höschen an!«
Lauras Gesicht wurde knallrot, als sie sich bewusst wurde, dass Darcy, der Graue Mann, Mr. Brown, Miss Scarlett, der
Milchschokoladen-Junge und noch einige andere Fahrgäste sich bei ihren Worten sofort zu ihr umgedreht hatten.
Charles hatte zwar gesagt, dass es sich nur um eine Vermutung handelte, aber Laura war überzeugt, dass er damit absolut richtig lag. Seine Theorie passte nicht nur perfekt zu den Anhaltspunkten, sondern es fiel ihr auch nicht weiter schwer, sich vorzustellen, wie Brian und Dave irgendwo eine Kamera platzierten, um einem Mädchen unter den Rock schauen zu können. Ihr erster Gedanke - zumindest nachdem sie über die erste, schmerzliche Verlegenheit hinweggekommen war, einem ganzen Waggon voll Pendler offenbart zu haben, dass sie kein Höschen trug - war, die beiden wegen sexueller Belästigung zu melden. Doch leider hatte Laura keinerlei Beweise, denn Dave und Brian waren viel zu raffiniert, um irgendetwas Belastendes zu hinterlassen.
Doch allein der Gedanke, dass die beiden sich an Bildern von ihrem nackten Hintern und ihrer Möse aufgeilten, reichte aus, um Laura vor Zorn mit den Zähnen knirschen zu lassen. Und sie würden die Fotos ganz sicher nicht nur angucken. Wenn Brian und Dave erstmal allein wären, würden sie garantiert ihre schmutzigen, kleinen Schwänze rausholen und sich zweifellos vorstellen, wie sie ihre eigene Lust an ihr ausließen. Es musste etwas unternommen werden.
Charles hatte vorgeschlagen, dass sie über den Dingen stehen sollte, ihr aber leider nicht den Befehl dazu erteilt. Ansonsten hätte sie bestimmt versucht, ihm zu gehorchen. Und so begann Laura in dem Moment, indem sie in Ely ausstieg, einen Plan zu schmieden. Es musste doch irgendwie möglich sein, die beiden auf frischer Tat zu ertappen oder das Bild zu finden und es Mrs. Jeffries, der Leiterin der Personalabteilung, zu übergeben. Sollten sie denselben Trick noch einmal probieren,
würde die Sache ganz leicht sein. Sie würde einfach den Papierkorb hochheben und dem Rest der Buchhaltung die Kamera zeigen. Wenn Brian und Dave sich allerdings eine andere Methode überlegt haben sollten, dann würde es schwierig werden.
Am nächsten Tag packte sie ein Höschen in ihre Tasche und zog es im Büro an - nur für den Fall. Es war ganz leicht, eine Ausrede für einen Besuch in der Buchhaltung zu finden. Und auch wenn Brian ihr einen Blick zuwarf, der sie sofort knallrot werden ließ, so stand der Papierkorb doch genau da, wo er hingehörte: unter dem Schreibtisch. Der Ausdruck in seinen Augen verfolgte sie allerdings auch dann noch, als sie frustriert und peinlich berührt in ihr Büro zurückkehrte. Es war kein spitzbübischer, lüsterner Blick wie sonst gewesen, sondern er hatte sie voll von verkommenem, schmutzigem Verlangen angestarrt. Und Daves Kichern hatte verstörend bedeutungsvoll geklungen. Anscheinend hatten sie das zu sehen bekommen, was sie sehen wollten, und würden nicht so leicht zu überführen sein.
Doch Lauras Gedanken kehrten schnell zu ihrem Plan zurück. Sie war sicher, dass Brian der Anstifter bei dieser Sache war. Und er hatte bestimmt auch das Foto versteckt, denn sowohl sie als auch Charles glaubten, dass es nicht vernichtet worden war. Die Kamera musste schon recht modern sein, um sie aus der Entfernung
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