Beherrsche mich - Erotischer Roman
Möglichkeit zu beweisen, dass das Bild Laura zeigte, bestand darin, ihren Rock hochzuschieben, ihr Höschen runterzuziehen und Mrs. Jeffries so zu gestatten, ihre Muschi mit der auf dem Foto zu vergleichen. Daran war natürlich nicht zu denken. Die Personalchefin würde Brian zwar aus dem Raum schicken, bevor sie Laura inspizierte, aber er würde dennoch wissen, was da vor sich ging. Und selbst wenn er und Dave danach die Kündigung bekämen, würde die Geschichte sich doch in Windeseile im Büro verbreiten. Das käme einer unerträglichen Demütigung gleich - und zwar nicht der Art von Demütigung, die Laura mittlerweile zu schätzen gelernt hatte.
Sie fluchte erneut und wog dann ihren Wunsch nach Gerechtigkeit und Rache gegen die schrecklichen Kosten ab, die eine Offenlegung ihrer unfreiwilligen Fotomodell-Aktivitäten mit sich bringen würde. Schließlich entschied sie, dass Charles Recht hatte. Sie würde das Bild löschen, aber ansonsten nichts unternehmen. Oder noch besser, sie würde gleich die ganze Festplatte löschen. Ihr Mund war nur ein dünner Strich, als sie die Kommandos eintippte, um den gesamten Inhalt des Rechners zu vernichten: Brians riesige Sammlung an Schmutz, die schrecklichen Fotos von ihr, alle anderen, die er vielleicht schon vorher gemacht hatte, und natürlich die Kopien.
Der Laptop arbeitete noch immer, als sie ihn zurück in die Schublade legte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis zumindest einer der Kollegen ins Büro zurückkehrte - auch
wenn Brian selbst in der Kantine blieb, um einer Entblößung beizuwohnen, zu der es niemals kommen würde. Er würde sich sowieso denken können, was passiert war, würde aber auch nichts mehr dagegen unternehmen können, als Laura gegen ihn. Das fühlte sich zwar ganz gut an, reichte Laura aber trotzdem nicht. So spürte sie schon auf dem Rückweg in ihr Büro eine Enttäuschung in sich aufkeimen, die mit der Zeit immer größer wurde. Er hatte sie ausspioniert, war auf widerwärtigste Art und Weise in ihr Privatleben eingedrungen und würde höchstwahrscheinlich auch noch damit durchkommen.
Laura versuchte, ihre Gefühle zu unterdrücken und wünschte sich, sie wäre so stark und selbstbewusst wie Charles. Doch es funktionierte nicht. Je mehr sie es versuchte, desto deutlicher spürte sie ihre Verletzung. Lediglich die Tatsache, dass sie viel zu tun hatte, hielt sie davon ab, zurück in die Buchhaltung zu stürmen und Brian ihre Vorwürfe direkt ins Gesicht zu schleudern. Das Ganze war schon schlimm genug gewesen, als sie lediglich eine Vermutung gehabt hatte. Aber tatsächlich ein Foto von ihren intimsten Körperteilen zu sehen, das aufgrund der Details eigentlich eher für einen Gynäkologen dienlich gewesen wäre, quälte sie noch viel schlimmer. Hinzu kam die Vorstellung, dass Brian und Dave sich an ihr aufgegeilt, ja, sich an ihrem Bild wahrscheinlich sogar einen runtergeholt hatten. Aber irgendwann wurden ihre zornigen Gedanken von Mr. Hendersons ruhiger, gebieterischer Stimme unterbrochen.
»Ist alles in Ordnung, Laura?«
»Ich habe nur ein wenig Kopfweh, Sir. Ich glaube, ich brauche ein wenig frische Luft.«
»Gehen Sie ruhig ein paar Minuten vor die Tür. Aber wären Sie so gut, vorher noch diese Papiere rüber zu Mr. Gallagher in die Produktion zu bringen?«
»Natürlich, Mr. Henderson«, versicherte Laura und nahm ihrem Chef die Akte aus der Hand.
Sie war zwar überaus dankbar für die Ablenkung, aber nicht gerade begeistert, dass sie den gesamten Galeriegang über der Produktionshalle hinter sich bringen musste, um zu Mr. Gallaghers Büro zu gelangen. Schließlich bedeutete das einen regelrechten Spießrutenlauf vor den Arbeitern unter ihr. Doch als sie den Treppenabsatz erreichte, der auf die Galerie führte, sah Laura, dass es noch viel schlimmer war, als sie erwartet hatte. Brian selbst stand unten in der Werkstatt und unterhielt sich gerade mit zwei Männern, die sie nicht erkannte. Die Dreiergruppe befand sich in der perfekten Position, um ihr unter den Rock schauen zu können. Sie zögerte und zog in Erwägung solange zu warten, bis Brian wieder gegangen wäre. Andererseits unterhielten sich die drei Männer sehr angeregt und würden sie vielleicht gar nicht bemerken.
Laura lief so schnell sie konnte über die Galerie, doch das metallische Klicken ihrer Absätze schien laut genug, um selbst das Dröhnen der Maschinen zu übertönen. Eine der Lagertüren an der Innenseite des Galeriegangs stand offen, und sie war
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