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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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zuletzt hinter euch. Niemand kann einen Staatsanwalt dieser Republik einfach so ignorieren. Dafür müßten die schon früher aufstehen.«
    Behzat Ç murmelte »Also doch Kindergarten«, und legte auf. Dann nahm er sich die Verbindungsnachweise für die Gespräche vor, die Betül innerhalb des letzten Monats von ihrem Mobiltelefon aus geführt hatte. Am Tag der Tat war sie dreimal von einem Ort namens »Markt an der Burg« angerufen worden.
Irgendwoher kommt mir das bekannt vor
. Es fiel ihm ein, als er sich am Stummel seiner 216 fast die Finger verbrannte. Es war der Laden, in dem sie etwas eingekauft hatten, als er mit Şule im Burgviertel spazieren war.
    Behzat Ç wurde auf der Arbeit mit echter Freude empfangen. Seine Laune besserte sich schlagartig. Während seiner Abwesenheit hatte Tahsin es für nötig befunden, sich persönlich in die Ermittlungsarbeit einzumischen und sämtliche Mitarbeiter verprellt.
    »Wir sind hier bei der Mordkommission«, sagte der Geier. »Man kann doch keine Anwesenheitslisten führen wie in der Schule. Die Kollegen mit der geringsten Einsatzzeit sind mindestens zwölf Stunden unterwegs. Ich warte bei einem Verletzten, um einschätzen zu können, ob er sterben wird, und er ruft mich zigmal an, wo ich denn bleibe. Was erwartet der denn? Daß ich vor ihm Männchen mache?«
    »Den Sexualmord von Keçiören hätte er um ein Haar dem Milchgesicht angehängt«, sagte Harun.
    »Wer ist das Milchgesicht?«
    »Der Junge, der bei den Aufnahmeprüfungen so gut abgeschnitten hat. Den die alte Frau angeblich gesehen haben will, wie er vom Kohlenschuppen sprang. Nun ist die gute Frau dreiundachtzig und blind wie ein Maulwurf. Klar, wir alle haben Großmütter, und man muß den alten Leuten mit Respekt begegnen. Aber warum willst du den Jungen in die Scheiße reiten? Sie hat sich darauf versteift, ihn gesehen zu haben. Na gut, hab ich mir gesagt, dann schnapp ich mir das Milchgesicht und wir stellen uns alle hinter der Glasscheibe zur Personenidentifikation auf. Soll sie den Täter identifizieren. Sie hat auf mich gezeigt.«
    »Ich hab den Vater des ermordeten Mädchens in Verdacht«, sagte Eda.
    »Wie meinst du das?«, unterbrach Harun.
    »Laß sie doch mal ausreden«, mischte sich Selim ein. Die Atmosphäre kühlte merklich ab.
    »Alle mal still«, sagte Behzat Ç und wandte sich an Eda: »Worauf beruht dein Verdacht?«
    »Also, der Vater des Kindes hat schon einmal jemanden vergewaltigt. Jedenfalls wird das behauptet. Die Geschädigte war anscheinend ein Straßenkind. Ein Mädchen in der Pubertät. Das Verfahren wurde eröffnet, aber zu keinem Abschluß gebracht.«
    »Ohne Zweifel gibt es Väter, die ihre eigenen Töchter vergewaltigen«, sagte Harun. »Aber daß er sie stranguliert und an der Decke aufknüpft, halte ich nicht für realistisch.«
    »Ich verstehe«, sagte Behzat Ç und schwieg. Alle Blicke richteten sich auf ihn. »Es könnte sich um einen verspäteten Racheakt handeln. Findet heraus, wer die Geschädigte war und ermittelt in ihrem Umfeld.«
    Cevdet brachte Tee für alle und ging wieder hinaus, um Zucker zu holen. »Vergiß nicht die Löffel«, rief ihm Harun hinterher.
    Beim Umrühren sagte Behzat Ç: »Kommen wir zum eigentlichen Thema. Cevdet, mach bitte die Tür zu und setz dich.«
    Cevdet setzte sich. Behzat Ç genoß wieder volle Aufmerksamkeit.
    »Ich habe gestern mit dem Staatsanwalt gesprochen. Er sagt, in der Suizidsache stünde er hinter uns, bis zuletzt.«
    »Das sagen sie alle.«
    »Das weiß ich. Sie sagen zwar nicht, wir sollen den Fall vergessen, aber lassen uns auch nicht in Ruhe daran arbeiten. Aber wir sind jetzt schon so tief in der Scheiße, wie es überhaupt nur geht. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Aufgaben werden neu verteilt. Ich muß unbedingt über jeden Schritt informiert sein, den ihr unternehmt. Wenn ich ›stopp‹ sage, bleibt ihr stehen. Alles, was sich in euren Personalakten niederschlagen kann, übernehmen das Phantom und ich. Wir haben nicht mehr lange. Ihr seid noch jung.«
    »Gilt das auch für mich?«, fragte der Geier. »Ich hab kaum noch Haare am Po.«
    »Du hast ein anderes Expertisefeld. Deswegen wirst du mit den jungen Leuten zusammenarbeiten. Krall dir Cevdet und klappert die Gynäkologiestationen aller Krankenhäuser ab. Findet heraus, ob Betül sich irgendwo einen Termin für eine Abtreibung geben ließ.« Er zeigte auf Eda und Selim. »Ihr beiden sprecht noch einmal mit sämtlichen Personen, deren Namen wir von der Nacht in der

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