Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
angekommen waren, aus ihren Reifen und kletterten das Ufer hoch zum Picknickplatz. Erst mal Essen fassen; rutschen konnten sie auch später wieder. Es war unglaublich, wie die Kids hier ihre altkluge Ruppigkeit ablegten und sich einfach nur amüsierten. Wenn es möglich wäre, dieses Gefühl in Dosen zu füllen, könnten die Jugendstrafanstalten glatt einpacken.
Leider gab es nur wenige so idyllische Tage für diese Jugendlichen. Ihr Alltag bestand aus Schießereien, Sozialhilfe und Vorstrafenregister. Trotzdem ließ sich die Zukunft nicht für alle so einfach voraussagen. Sonst müsste Jake inzwischen selbst hinter Gittern sitzen und nicht bei den oberen Zehntausend von Houston ein und aus gehen. Das Schicksal war wirklich launenhaft. Er konnte nur hoffen, dass ihre Zeit in Camp Touchdown diese Kids irgendwie weiterbringen würde.
Das Picknick war eine Orgie aus Kartoffelchips, Hamburgern, Hot Dogs, Pfirsicheis und Marshmallows mit Schokoglasur.
Mit drei Burgern und einer Riesenmenge Eis im Bauch war Jake der Meinung, dass ein Nachmittagsschlaf genau das Richtige für ihn war. Also streckte er sich unter einem buschigen Pekannussbaum aus. Wenn CiCi ihn brauchte, würde sie schon rufen.
„Es wird Zeit, dass du tust, wofür du bezahlt wirst.“ CiCis Stimme und ihre Zehe, mit der sie ihn am Knie stupste, weckten Jake. Sugar Plum wollte bei dem Spaß nicht fehlen und bedachte ihn zum Aufwachen mit einem feuchten Hundekuss.
Igitt. Jake wischte sich das Gesicht mit dem Saum seines T-Shirts ab.
„Nach dem Essen soll man keinen Sport treiben. Davon bekommt man Krämpfe“, antwortete er und machte sich nicht die Mühe, die Mütze aus dem Gesicht zu schieben.
„Oh, bitte. Das ist doch nur ein Märchen.“ CiCi klang so genervt, dass er die Augen aufmachte. Sie war richtig süß, so aufgebracht und entrüstet.
„Was willst du, Chefin?“ Jake konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
Sie stieß ihn wieder an. Diesmal nicht ganz so sanft. „Ich glaube, wir sollten Flagfootball spielen. Komm schon, Sportsfreund. Du stellst dein Team zusammen, ich such mir meine Leute aus.“ Damit hatte sie sein Interesse geweckt.
„Du wirkst gar nicht wie eine Sportkanone auf mich.“
Ihr unschuldiges Grinsen verriet sie.
„Ich bin als Erster dran, ja?“
„Nein, Ladies first.“
„Okay, Prinzessin. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Er wollte wissen, woran er war.
Jetzt grinste sie unverschämt. „Ich habe an der Uni Volleyball gespielt. Ich bin sogar in die Vorauswahl für die olympischen Spiele gekommen.“ Sie zuckte die Achseln. „Geschafft habe ich es dann nicht. Aber da geht es ja auch um Spitzensport.“
CiCi winkte einer Gruppe von Teenagern zu, die am Spielfeldrand warteten. „Und du musst ein paar Mädchen nehmen. Hier wird niemand ausgeschlossen.“
„Schon verstanden.“ Jake blieb ein paar Schritte zurück. CiCis Anblick war einfach umwerfend. Jake hatte etwas übrig für einen schönen Po. Und CiCi präsentierte ihm ein wahres Prachtexemplar. Seiner Meinung nach waren Beine ein Augenschmaus und Brüste eine Verlockung. Aber es gab nichts Schöneres als einen festen, runden Po.
CiCi schleppte einen Wäschekorb mit T-Shirts und Bändern für das Spiel herbei und pfiff die Jugendlichen zusammen. „Okay, Leute. Jakes Team ist gelb, mein Team rot. Jeder steckt sich ein Band so in die Hosentasche, dass es heraushängt. Bei Flagfootball gibt’s keinen Körperkontakt, kapiert? Wenn das andere Team euer Band hat, seid ihr draußen“, befahl sie. Die Spieler nickten. Alle hatten verstanden. „Gut. Ich nehme Jason.“ CiCi deutete auf einen hochgewachsenen, muskulösen Betreuer.
Jake musterte die vorhandenen Talente und traf eine Entscheidung. „Okay. Rondelle, du bist mein Mann.“ Auch wenn sie keinen einzigen Punkt machten – so wie der Junge über das ganze Gesicht strahlte, war Jake schon zufrieden mit seiner Wahl.
So ging es hin und her. Jake und CiCi achteten sorgfältig darauf, auch Spieler auszuwählen, die sonst wahrscheinlich übergangen wurden.
Jake dachte gerade gründlich über seinen nächsten Spieler nach, als ihn jemand leicht am Arm berührte.
Er brauchte ein paar Sekunden, um mental den Sprung von Muskelpaketen zu Goldengelchen zu bewältigen. Das Mädchen, das sich um seine Aufmerksamkeit bemühte, hätte ohne Weiteres für Botticelli Modell stehen können. Sie hatte goldene Locken, kornblumenblaue Augen und war zierlich wie ein Kind, obwohl sie mindestens fünfzehn
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