Bei Landung Liebe
auch nachholen“, feixte Ryan.
Beim Gedanken daran, zusammen mit ihm sexy Unterwäsche zu kaufen, wurde mir heiß und kalt. Sicherlich scherzte er nur. Das konnte er unmöglich ernst meinen. Nicht, dass ich da überhaupt mitgespielt hätte!
„Diese Frau war so was von unverfroren, der musste ich einfach einen Denkzettel verpassen. Ich hoffe nur, dass der Denkzettel keine Nachwirkungen hat.“
„Warum sollte das denn ein Nachspiel haben? Meinst du etwa, sie plant jetzt einen Anschlag auf mich?“
Ryan war plötzlich wieder vollkommen ernst und sah mich an.
„Nein, das denke ich nicht, aber das ist eine andere Geschichte.“
„Also, wenn ich schon mit hineingezogen werde, würde ich auch gerne Bescheid wissen.“
„Na gut“, sagte Ryan und sah mich nachdenklich an. „Paula hat damit gedroht, mich bei Nils schlecht zu machen.“
„Meinst du, das geht so einfach? Hast du ihn denn mal darauf angesprochen?“
„Nein, nicht direkt. Ich habe mich nur ein bisschen umgehört, was Nils von meiner Arbeit hält, und wie es scheint, ist er bisher recht zufrieden.“
„Na also. Warum sollte er dich dann rauswerfen? Nur, weil ihm eine dahergelaufene Tussi irgendwelche Märchen über dich auftischt? Da wäre er aber schön dumm.“
Das wurde ja immer bunter. Diese Paula war anscheinend ein richtiges Biest.
„Sie ist leider nicht irgendeine Tussi, sondern die beste Freundin seiner Freundin. Aber ich hoffe, du hast recht.“
Das schien Ryan wirklich zu beschäftigen.
„Ich hoffe, dass Nils Geschäftliches von Privatem trennen kann. Es kann doch nicht sein, dass sich deine Art der Partnerwahl auf deine Arbeit auswirkt.“
Als ich mich von ihm lösen wollte, zog er mich sanft aber bestimmt zurück.
„Wir müssen den Schein waren, solange wir hier unterwegs sind. Bei meinem Glück laufen wir diesen Ziegen heute noch einmal über den Weg“, sagte er leise und ich rückte noch ein Stück näher an ihn.
„Du warst übrigens super, Isa. Ich hoffe, sie hat es jetzt endlich kapiert. Darf ich dich dafür auf eine Pizza einladen?“
Jetzt erst bemerkte ich, wie hungrig ich wirklich war.
„Gerne.“
Im Restaurant suchten wir uns einen etwas abgelegenen Tisch und bestellten. Anfangs fühlte ich mich unwohl, aber ich war überrascht, wie gut man sich mit Ryan unterhalten konnte. Er erzählte mir einige witzige Vorkommnisse aus dem Fitnessstudio, und ich entspannte mich. Wir unterhielten uns ausschließlich über unsere Arbeit, das erschien uns beiden wohl als sicheres Terrain. Hungrig aßen wir unsere Pizza und Ryan lud mich wie versprochen ein. Es war bereits dunkel, als wir das Restaurant verließen und nach Hause gingen. Markus staunte nicht schlecht, als wir beide, in bester Laune die Wohnung betraten. Der Abend war wirklich schön gewesen. Ryan hatte mir, bei allem was ich erzählte, aufmerksam zugehört. Das heute war eigentlich das erste Mal gewesen, dass ich mich mit ihm unterhalten hatte. Dabei musste ich feststellen, dass Ryan doch kein so gefühlsloser Klotz war, wie ich zuerst angenommen hatte.
Vielleicht würde ich Ryan doch eine zweite Chance geben.
Kapitel 15 - Isa
Völlig erschöpft lehnte ich mich an die Wohnungstür, als ich endlich zu Hause war. So einen Tag wie heute hatte ich noch nie erlebt. Das musste der schlimmste Montag meines Lebens gewesen sein. In der Praxis lief schief, was nur schief laufen konnte. Morgens streikten die Computer, weshalb ich die dringend erwarteten Laborergebnisse nicht abrufen konnte. Dann schienen alle Patienten schlecht gelaunt und besonders ungeduldig zu sein. Zu allem Überfluss riss ich auch noch ein Loch in meine Hose, als ich an einer Kante hängen blieb. Von dem Bluterguss ganz zu schweigen. Damit war mein schlechter Tag noch lange nicht vorüber. Als ich nach der Arbeit beim Einkaufen an der Kasse bezahlen wollte, rempelte mich von hinten jemand an, sodass mir mein Geldbeutel aus der Hand fiel und mein gesamtes Kleingeld kreuz und quer über den Boden rollte. Zur Krönung des Ganzen waren dann auf dem Nachhauseweg auch noch die Griffe der Tragetaschen gerissen, und mein kompletter Einkauf hatte sich auf dem Gehweg verteilt. Ich sammelte auf Knien gerade meine Habseligkeiten zusammen, als mir ein älterer Herr mit buschigen weißen Augenbrauen und einer dicken Hornbrille von hinten auf die Schulter tippte.
„Ich glaube, das gehört ihnen“, meinte er und reichte mir eine Packung Tampons. Am liebsten wäre ich an Ort und Stelle im Boden
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