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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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Ameisen einen Marathon zu laufen. Dieser Kuss war das genaue Gegenteil von dem Kuss damals in der Küche.
    Ich spürte, wie seine Bartstoppeln leicht an meinem Kinn kratzten, atmete den kaum wahrnehmbaren Geruch seines Deos ein und spürte seine Wärme. Ein Teil von mir schrie nach mehr, der andere jedoch warnte mich, nicht zu weit zu gehen.
    Schließlich riss ich mich los, und wir schauten uns für einen Moment erschrocken an.
    „Entschuldige“, murmelten wir beide gleichzeitig, und ich sah verlegen auf meine Finger. Mein Gesicht glühte und mein Herz hämmerte wie verrückt. Ryan atmete tief durch und fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht.
    Was tat ich hier? Mein Bruder lag im Krankenhaus und ich hatte nichts Besseres zu tun, als mit seinem besten Freund auf unserem gemeinsamen Sofa zu knutschen. Ryan griff nach meiner Hand. Sanft strich er mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
    „Ich schätze, das hat die Sache zwischen uns noch komplizierter gemacht“, flüsterte ich.
    Er sah mich an.
    „Ach was, einmal ist keinmal.“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
    „Dann mach es noch mal, damit ich mein schlechtes Gewissen nicht ohne Grund habe“, hauchte ich ihm mit leiser Stimme entgegen und lehnte mich zu ihm.
    Er sah mir tief in die Augen, als ob er mir Bedenkzeit geben wollte. Doch ich erwiderte nichts, und so hob er mit einem Finger sanft mein Kinn an und sein Mund näherte sich dem meinen. Meine Lippen kribbelten vor freudiger Erwartung und dann begann er, mich noch zärtlicher, als eben, zu küssen. Ein Schauer durchlief mich, und ich schloss die Augen, um mich ganz auf das Spiel unserer Lippen zu konzentrieren. Der Mann war ein wahrer Meister im Küssen. Wenn ich bisher gedacht hatte, einer meiner Ex-Freunde konnte gut küssen, dann waren sie im Vergleich zu Ryan bestenfalls Mittelmaß. Es fühlte sich irre gut an. Meine Sinne arbeiteten auf Hochtouren. Immer wieder veränderte er die Intensität des Kusses, entfernte sich für den Bruchteil einer Sekunde von mir, nur um kurz darauf umso leidenschaftlicher zurückzukehren. Am liebsten hätte ich nie aufgehört, befürchtete jedoch, dass es nicht nur beim Küssen blieb, wenn wir so weitermachten. Ich atmete noch einmal den Duft seiner Haut ein, versuchte, mir seine zärtlichen Berührungen einzuprägen, bevor ich ihn sanft aber bestimmt von mir schob.
    „Das können wir nicht machen“, sagte ich und sah beschämt auf meine Füße.
    Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ein einziger feuriger Blick von ihm wäre wie die Einladung zu einer Katastrophe. Und ich wusste, dass ich sie im Moment nur allzu bereitwillig annehmen würde.
    „Warum denn nicht? Wir sind zwei erwachsene Menschen“, sagte Ryan sanft und klemmte eine lose gewordene Haarsträhne hinter mein Ohr.
    „Mein Bruder liegt im Krankenhaus und wir knutschen hier rum. Das ist einfach kein guter Zeitpunkt, Ryan“, entgegnete ich und rückte ein Stück von ihm weg. Wie konnte ich nur so gedankenlos sein?
    „Mach dir keinen Kopf Isa. Es war doch nur ein Kuss.“
    „Zwei Küsse“, seufzte ich.
    Ich stand auf und ging aus dem Zimmer.

Kapitel 17 - Ryan
     
     
    Ich sah Isa nach, wie sie mit hängenden Schultern aus dem Wohnzimmer ging. Am liebsten wäre ich ihr hinterher gegangen, um sie wieder in den Arm zu nehmen, sie an mich zu drücken. Sie sah so unendlich zerbrechlich und verwundbar aus. Aber ich blieb alleine auf dem Sofa sitzen. Diese Küsse eben. Wie war ich nur auf die Idee gekommen? Sie hatte mich mit ihren traurigen braunen Augen angesehen, und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Dieser wunderbar weiche Mund. Ihr hübsches Gesicht in meinen Händen, ihre ängstlichen Blicke. Sie war so zart, so anschmiegsam. Wie konnte ich sie damals in der Küche nur so bedrängen? Das hatte sie nicht verdient. Ich leckte mir über die Lippen und war mir sicher sie noch leicht zu schmecken. Ein Hauch von unglaublich süßen Erdbeeren. Musste sie denn ausgerechnet die kleine Schwester meines besten Freundes sein? Konnte sie nicht irgendein Mädchen sein, das ich irgendwo anders kennengelernt hatte? Das machte die ganze Sache wirklich kompliziert. Bisher hatte ich in ihr nichts anderes gesehen als Markus’ Schwester. Aber was bedeutete schon ein Kuss? Es war sicher eine einmalige Sache und so musste Markus gar nicht erst davon erfahren. Dann mach es noch mal, damit ich mein schlechtes Gewissen nicht ohne Grund habe . Allein bei diesen Worten hätte ich mich am liebsten auf sie

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