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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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diesem Punkt kehrten meine Gedanken wieder zu Isa zurück. Ich dachte daran, wie sie mich eben angefaucht hatte, und musste lächeln. Das war schon eher nach meinem Geschmack. Und dass aus dem kleinen Mädchen mit den albernen Haargummis und den rosa T-Shirts einmal eine attraktive, junge Frau werden würde, konnte damals ja keiner ahnen. Nun war von ihrem Babyspeck nichts mehr zu sehen. Vorhin als Isa im Bad splitternackt vor mir gestanden hatte, konnte ich einen schlanken und wohlproportionierten Körper erkennen. Die dämlichen Zöpfe waren verschwunden, stattdessen umspielten nasse, dunkle, schulterlange Locken ihr Gesicht. Sie sah dermaßen zum Anbeißen aus, dass ich mich wirklich bemühen musste, cool zu bleiben.
    Zwar versuchte sie ihre Blöße zu bedecken, aber ich konnte dennoch einen Blick auf ihre Brüste erhaschen. Wie sie sich wohl in meinen Händen anfühlen würden?
    Ich wunderte mich über meinen plötzlichen Gedankengang und schüttelte den Kopf. Sicher war Isa immer noch die gleiche Göre wie damals.
    Markus hingegen hatte sich kaum verändert. Sicher waren wir beide keine fünfzehn mehr, aber er war nach wie vor mein bester Freund. Nach dem fast neun Stunden langen Flug freute ich mich einfach, ihn wiederzusehen. Ich hatte ihm gar nicht erzählt, dass ich wieder nach Deutschland kommen würde. Die Überraschung war mir gelungen. Markus war ganz aus dem Häuschen gewesen und gleich losgezogen, um eine Kiste Bier zu organisieren. Dass er mit seiner kleinen Schwester zusammenwohnte, wusste ich nicht. Auf der Klingel stand lediglich sein Nachname. Als ich in der Wohnung dann Frauenschuhe, Handtaschen und eindeutig eine weibliche Hand bei der Einrichtung erkannte, glaubte ich noch, dass Markus hier vielleicht mit seiner Freundin wohnte. Dieser Verdacht zerschlug sich jedoch schnell, denn während er mir die Wohnung zeigte, deutete er auf ein Zimmer am Ende des Flurs und erklärte, dass dies Isas Zimmer und selbst für ihn absolute Sperrzone sei.
    Zwar war der Kontakt während meiner Zeit in den USA nie ganz abgerissen, aber wir waren beide keine großen Redner, sodass sich unsere Kommunikation in den letzten Jahren auf ein paar Postkarten mit kurzen Grüßen beschränkte. Für die Mitteilung, dass er inzwischen mit seiner Schwester zusammenwohnte, hatte der Platz wohl nicht ausgereicht oder es erschien ihm unwichtig.
    Ich drehte mich auf den Rücken und sah an die Decke. Da lag ich nun im Wohnzimmer meines besten Freundes, der dummerweise mit seiner zickigen kleinen Schwester unter einem Dach lebte. Zwar freute ich mich, dass Markus mir sofort sein Sofa angeboten hatte, doch Isa war offensichtlich ganz und gar nicht begeistert gewesen, und da ich wenig Lust auf Dauerstress hatte, musste ich mich schleunigst nach einem Job und einer Wohnung umsehen. Morgen würde ich mir als Erstes eine Zeitung kaufen, um einen Blick auf die Stellenanzeigen zu werfen. Das Geld in meiner Tasche würde zwar noch eine Weile reichen, aber je früher ich hier etwas verdiente und mir eine eigene Wohnung leisten konnte, desto besser, dachte ich gähnend. Langsam machte sich der Jetlag bemerkbar. Ich streckte mich noch einmal, drehte mich auf die Seite und war kurze Zeit später eingeschlafen.

Kapitel 3 - Isa
     
     
    Der Arbeitstag zog sich quälend in die Länge. Was wohl vor allem daran lag, dass es Freitag war, und ich wie die meisten sehnsüchtig auf das Wochenende wartete. Als endlich der letzte Patient die Praxis, in der ich arbeitete, verlassen hatte, stürzte ich fast schon fluchtartig aus dem Gebäude, und eilte zu dem kleinen Café um die Ecke, wo ich mit Julia verabredet war.
    Wenige Minuten später nippte ich ungeduldig an meinem Cappuccino, während von meiner besten Freundin, die schon immer die Angewohnheit hatte, zu spät zu kommen, noch nichts zu sehen war. Zwar ließ sie nie länger als zehn Minuten auf sich warten, doch der Minutenzeiger meiner Uhr schien wie fest gemeißelt und ich könnte schwören, dass der Kellner mir mitleidige Blicke zuwarf. Oder wollte er etwa flirten?
    Ich schätzte ihn auf Anfang dreißig, allerdings war allein sein Schnauzbart schon ein sicheres Ausschlusskriterium. Was fanden junge Männer daran, sich so eine Rotzbremse wachsen zu lassen?
    Zumindest dieser Kellner hielt sich allem Anschein nach für unwiderstehlich. Sein Namensschild verriet, dass er Antonio hieß, dennoch ließ er es sich nicht nehmen, sich vorzustellen, bevor er meine Bestellung entgegennahm.
    „Signorina,

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