Bei Landung Liebe
sein wie ich, denn sonst wäre er in den zehn Minuten, die ich unter der Dusche verbracht hatte, nicht eingeschlafen. Ich zögerte. Sollte ich mich einfach zu ihm kuscheln? Ich sehnte mich so sehr nach zwischenmenschlicher Wärme. Ganz besonders nach Ryans Wärme, seiner Nähe, seinen Berührungen und nicht zuletzt seinem Körper. Dem Körper, den ich gestern Nacht ungehemmt hatte berühren dürfen.
„Was soll’s“, dachte ich mir und kroch unter die Decke. Ich musterte sein wundeschönes, perfektes Gesicht, als Ryan die Lider aufschlug und mich schläfrig ansah.
„Da bist du ja endlich“, murmelte er und schloss die Augen wieder. Dann legte er einen Arm um mich und zog mich an sich. Ryan streichelte mich sachte und ich fühlte mich so unendlich geborgen. Es war, als ob ich mein Leben lang auf ihn gewartet hätte. Ich schloss ebenfalls die Augen und genoss seine Berührung. Hier unter der dicken Decke meines Bettes, in dem ich zusammen mit Ryan lag, konnte mir das kalte und triste Novemberwetter nichts anhaben.
„Woran denkst du?“
„An den Strand in Miami. Und die Sonne dort“, murmelte ich.
„Ich hätte noch Monate bleiben können. Es war so wunderschön.“
„Wir besuchen meinen Dad bei der nächsten Gelegenheit wieder, versprochen. Aber dann bleiben wir länger.“
Wir?!
„Heißt das, du nimmst mich noch einmal mit?“
„Nichts lieber als das, Süße“, raunte er mir ins Ohr und ich spürte dabei seinen Atem auf meiner Haut. Ich wagte kaum die Augen zu öffnen, aus Angst, dass dieser innige Moment dann vorbei sein könnte. Zärtlich schob Ryan meine Haare zur Seite und küsste meinen Nacken. Ein wohliger Schauer lief über meinen Rücken und ich nahm die Wärme, die von ihm ausging, durch den dünnen Stoff meines Pyjamas wahr.
„Der Knoten deines Handtuchs drückt.“
„Welches Handtuch?“
„Das, das du eben noch um die Hüfte hattest.“
„Ach das …“, flüsterte Ryan und knabberte an meinem Ohrläppchen.
„Das liegt auf dem Boden neben dem Bett.“
„Oh …“
Ich musste lächeln.
Kapitel 28 - Isa
Am nächsten Morgen wachte ich erst auf, als bereits die Sonne durch das Fenster in mein Zimmer schien. Ich drehte mich um und betrachtete Ryan, der friedlich neben mir schlief. Selbst total verknautscht sah er unsagbar gut aus. Ein Glücksgefühl durchströmte mich, als er die Lider langsam öffnete und dann ein Lächeln über sein Gesicht huschte.
„Guten Morgen“, murmelte er.
„Guten Morgen.“
„Was hältst du von Frühstück?“
„Gute Idee.“
Beim Gedanken an eine heiße Tasse Kaffee und frische Brötchen lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich spürte, wie hungrig ich war.
„Gib mir noch zehn Minuten, dann gehe ich zur Tankstelle und hole Frühstück“, flüsterte er und schlang den Arm um mich. Ich legte eine Hand auf seine Brust und küsste ihn aufs Kinn.
„Besser ich stehe gleich auf. Sonst bringst du mich wieder auf dumme Gedanken“, bemerkte Ryan grinsend und stieg aus dem Bett. Er griff nach dem Handtuch, das immer noch auf dem Boden lag, und schlang es um seine Hüften. Bevor er aus dem Zimmer ging, beugte er sich zu mir und hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Kurz darauf hörte ich, wie er die Wohnung verließ. Ich kroch aus der Wärme meines Bettes, streifte meinen Bademantel über und ging barfuß in die Küche, um Kaffee aufzusetzen und den Tisch zu decken.
Noch immer hatte ich keine Klarheit über die Beziehung zwischen Ryan und mir. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob wir nun wirklich zusammen waren, aber trotzdem dachte ich bereits fieberhaft darüber nach, wie ich meinem Bruder beibringen sollte, was sich während der Reise zwischen seinem besten Freund und mir entwickelt hatte. Ich beschloss, mir später Gedanken darüber zu machen. Mir würde schon noch etwas einfallen. Der Kaffee war gerade fertig, als Ryan wieder zurückkam und eine Tüte Brötchen mitbrachte. Wir setzten uns an den Tisch und begannen ein ausgiebiges Frühstück zu uns zu nehmen.
„Hast du für heute schon was vor?“, wollte Ryan wissen.
„Ich wollte nur meinen Koffer noch ausräumen und mir die Bilder aus Miami auf den Laptop laden.“
„Hast du deinen Bruder schon angerufen?“
„Nein, ich habe ihm gestern nach der Ankunft nur eine SMS geschickt. Ich war einfach zu müde.“
„Habe ich dich etwa überfordert?“, fragte Ryan und zwinkerte mir zu.
Ich lächelte, wohl wissend, auf was mein Gegenüber anspielte.
„Nein.
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