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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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in die Küche in der Greg, Ryan und Linda am Tisch saßen. Rasch aß ich eine Schüssel Cornflakes und trank eine Tasse Kaffee, ehe wir aufbrechen mussten. Ryan war sehr nachdenklich, und ich vermutete, dass ihm der nun folgende Abschied auch nicht leicht fiel. Auch ich hatte bereits einen Kloß im Hals. Alle hier waren so nett zu mir gewesen und ich hatte von Anfang an das Gefühl, hier zur Familie zu gehören. Ein Gefühl, das ich in Deutschland nicht haben konnte, da ich dort außer meinem Bruder und meiner Großmutter keine Familie mehr hatte. Linda erklärte uns, sie könne Abschiede nicht ausstehen und würde deshalb nicht mit zum Flughafen kommen. Greg wollte sich um die Beseitigung der Partyrückstände kümmern. Ich umarmte Linda herzlich und bedankte mich für all ihre Mühe und ihre Gastfreundschaft.
    „Ich hoffe ihr kommt uns bald wieder besuchen. Und nehmt euch das nächste Mal etwas mehr Zeit. Eine Woche ist einfach zu kurz“, sagte Linda und drückte mich fest. Greg gab Ryan und mir einen kräftigen Händedruck und wünschte uns eine gute Reise.
    Als wir zum Auto gingen, legte Ryan den Arm um meine Schultern und die Hoffnung, dass die gestrige Nacht doch kein One-Night-Stand gewesen war, keimte in mir auf. Aber ich traute mich nicht Ryan zu fragen, ob wir nun richtig zusammen waren. Ich hatte einfach zu viel Angst, dass er mir sagte, dass wir wegen einer gemeinsamen Nacht noch längst kein Paar waren. Steve saß bereits hinter dem Steuer und wartete mit laufendem Motor auf uns. Während wir zum Flughafen fuhren, sah ich aus dem Fenster und versuchte, mir noch so viel wie möglich einzuprägen. Sobald ich zu Hause war, würde ich die Bilder meiner Digitalkamera auf den Laptop ziehen und sie mir ansehen. Das wäre genau die richtige Beschäftigung für das kalte, ungemütliche Wetter in Deutschland. Der Gedanke, einfach mit Ryan den ganzen Tag im Bett zu bleiben, kam mir in den Sinn und ich fand ihn nur allzu verlockend. Bedrückt stieg ich aus dem Wagen, als Steve uns absetzte. Auch er wollte, dass wir ihn bald wieder besuchten. Er versicherte lachend uns jederzeit vom Flughafen abzuholen und uns Obdach zu gewähren. Er drückte seinen Sohn an sich und zog dann auch mich an seine breite Brust. Nachdem wir uns von Steve verabschiedet hatten, eilten wir zu unserem Terminal, und als wir schließlich eingecheckt hatten und im Flugzeug saßen, war mir endgültig zum Heulen zumute. Ryan überließ mir den Fensterplatz und ich blickte so lange aus dem Fenster, bis man schließlich nichts mehr anderes erkennen konnte als einige weiße Wolken und das tief unter uns glitzernde Meer. Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange und tropfte auf meine Brust.
    „Alles in Ordnung?“
    „Ja, ich bin nur traurig, dass diese Woche schon vorbei ist.“
    Ryan streichelte mir sanft über den Rücken und diese Geste hatte etwas wunderbar Tröstendes. Er zog mich zu sich und hielt mich fest im Arm.
    „Schlaf ein bisschen. War vielleicht auch ein wenig spät gestern Nacht“, wisperte er mir zu und küsste mich auf den Scheitel. Dankbar kuschelte ich mich an ihn und einige Zeit später war ich tatsächlich eingeschlafen. Als ich Stunden später wieder aufwachte, schmerzte mein Nacken höllisch. Müde rieb ich mir die Augen und sah zu Ryan. Er hatte sein Gesicht in meine Richtung gewandt und schlief. Mein Blick wanderte zu seinem Mund, der mich gestern so leidenschaftlich geküsst hatte und schon allein bei dem Gedanken daran, spürte ich ein fast schmerzhaftes Verlangen danach, es wieder zu tun. Ich musste mir unbedingt Klarheit darüber verschaffen, was nun zwischen uns war. Ob überhaupt etwas zwischen uns war. Vielleicht war ich nicht mehr als ein Urlaubsflirt für ihn. Bei dem Gedanken krampfte sich mein Herz zusammen. Nein, nur ein Urlaubsflirt wollte ich definitiv nicht sein.
    Ich wollte mehr.
    Als wir Stunden später landeten und nach einer schier endlosen Zollkontrolle den Flughafen endlich verlassen konnten, war ich total erledigt. Ich fühlte mich müde, kraftlos und ich wurde das Gefühl nicht los, dass mir etwas fehlte. Mir war, als ob ein Teil von mir in Miami geblieben war. Wir stiegen in eine der Taxen, die in einer langen Reihe vor dem Ausgang auf Fahrgäste warteten. Ryan nannte dem Fahrer die Adresse und ich blickte traurig durch die Seitenscheibe des Wagens auf die dunkle Wolkendecke am Himmel. Noch vor weniger als vierundzwanzig Stunden hatte ich mich unter strahlend schönem Sonnenschein

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