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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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dran?“
    Er runzelte kaum merklich die Stirn, bevor er antwortete.
    „Ach, nichts Wichtiges.“
    Es kam mir zwar etwas merkwürdig vor, dass er wegen einem unwichtigen Anruf in Markus’ Zimmer ging und die Tür hinter sich verschloss, aber ich sagte nichts. Ich wollte keinen Streit mit ihm. Wir räumten unser Geschirr auf und kuschelten uns dann in mein Bett, um fernzusehen. Die Müdigkeit übermannte mich und kurze Zeit darauf war ich in seinen Armen tief und fest eingeschlafen.
    Es war stockdunkel, als ich wegen eines seltsamen Traumes mit klopfendem Herzen aufwachte. Paula war plötzlich meine Chefin gewesen und ich musste rund um die Uhr arbeiten. Ryan saß neben ihr in dem Büro, in dem sonst Dr. Groh seine Patienten untersuchte, und kommandierte mich ebenso wie Paula herum. Verwirrt blickte ich zu ihm. Er lag neben mir und als ich mich auf seine regelmäßigen Atemzüge konzentrierte, normalisierte sich mein Herzschlag wieder. Allein seine Anwesenheit beruhigte mich. Ich schmiegte mich an ihn und schlief bis zum nächsten Morgen. Ich überlegte, ob ich von meinem Traum erzählen sollte. Aber es war einfach alles viel zu unreal und wirr gewesen. Wir frühstückten wieder zusammen, nur verließ ich heute vor Ryan die Wohnung.
    Ich bereitete gerade alles für die Sprechstunde vor, als mein Chef an die Anmeldung kam.
    „Frau Richter, ich würde heute Mittag gerne kurz mit ihnen sprechen. Hätten sie Zeit?“
    „Sicher, Herr Doktor.“
    „Gut, dann kommen sie einfach nach dem letzten Patienten zu mir“, sagte er und ging zurück in sein Sprechzimmer. Was wollte er denn mit mir besprechen? Hatte ich einen Fehler gemacht? Aber ich erledigte meine Arbeit gerne und sorgfältig und konnte mich nicht entsinnen, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Die Patienten mochten mich und auch mit meinen Kolleginnen gab es keinerlei Probleme. Darüber, dass ich zu wenig arbeiten würde, konnte er sich sicherlich nicht beklagen. Mein Überstundenkonto wies stattliche 72 Stunden auf. Vielleicht wollte er deswegen mit mir sprechen. Womöglich wollte er, dass ich nicht mehr so viel ansammelte. Keine meiner anderen Kolleginnen bat er zu einem Gespräch unter vier Augen, was den Verdacht bestätigte, dass es sich um etwas handeln musste, das nur mich betraf. Ich schob den Gedanken zur Seite. Dr. Groh war während der Zeit, die ich nun hier arbeitete, stets ein netter Chef gewesen und ich hatte sicherlich nichts zu befürchten. Der Vormittag verlief wie immer. Ich nahm Patienten auf, die an die Anmeldung kamen, vergab telefonisch Termine und erfüllte Rezeptanforderungen unserer Stammpatienten. Als jedoch der letzte Patient die Praxis verlassen hatte, spürte ich Nervosität in mir aufsteigen.
    „Frau Richter? Wären sie dann soweit?“
    „Ja, ich komme.“ Meine Stimme zitterte etwas. Was würde mich nun wohl erwarten?
    Ich ging in das Sprechzimmer und schloss die Türe hinter mir.
    „Setzen sie sich doch“, wies mein Chef mich an und deutete auf einen der beiden Stühle, auf denen sonst unsere Patienten Platz nahmen.
    „Wie sie wissen, bin ich nicht mehr der Jüngste“, begann er. Nun, das war zutreffend. Dr. Groh hatte, seit ich hier arbeitete, schon immer schneeweißes Haar gehabt. Trotzdem war er schwer auf sein wahres Alter zu schätzen. Irgendwie schien sich der Mann nicht zu verändern.
    „Deshalb habe ich seit geraumer Zeit nach einem Nachfolger für die Praxis gesucht. Ich werde nächsten Monat 64 Jahre alt und da dachte ich, es wäre an der Zeit, etwas kürzer zu treten.“
    Er legte eine Pause ein und sah mich über den Rand seiner Brille hinweg an.
    „Leider war bisher nicht der richtige Kandidat dabei. Ich wollte, dass mein Nachfolger zuerst als Teilhaber mit einsteigt und ich meine Termine nach und nach reduziere, aber bedauerlicherweise war keiner, der infrage kam, damit einverstanden.“
    „Das verstehe ich nicht. Ihr Plan klingt nach einer guten Möglichkeit, um von ihrer langjährigen Erfahrung zu profitieren.“
    „Ja, das dachte ich auch. Die beiden Personen, die gestern hier waren, wollen die Praxis übernehmen. Sie haben mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen kann. Von allen erscheint mir dieses als das Fairste. Zwar werde ich einiges noch von einem Rechtsanwalt überprüfen lassen, aber ich habe ein gutes Gefühl.“
    Paula? Unsere Praxis übernehmen? Spontan musste ich an meinen Traum von heute Nacht denken.
    „Was bedeutet das für uns?“, wollte ich wissen, während ich mich darum

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