Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste
denken können. Egal, weiter im Text. »Und wo sind die Leute jetzt?«
»Na, bei mir im Wohnzimmer.«
»Und was machen die da?«
»Na, die liegen da auf dem Boden!«
»Und wie viele sind das?«
»Oh, so ungefähr zehn Leute.«
Ich konzentriere mich, damit ich nicht loslache. »Bei Ihnen im Wohnzimmer liegen jetzt â ungefähr â zehn fremde Leute auf dem Boden? Das ist ja allerhand. Geben Sie mir mal einen von denen!«
Ungläubig: »Was?«
Beharrlich: »Na, ich will mal einen von denen sprechen!«
Ausweichend: »Hm ⦠ne ⦠die sprechen aber keine fremden Sprachen.«
Hä? Jetzt souverän sein. »Das macht nichts. Ich spreche alle Sprachen. Lassen Sie mich mit einem telefonieren!«
Vorsichtig: »Ja ⦠hm ⦠also gut, ich versuche es mal. Hallo! Telefon ⦠hier ⦠Telefon! Nee, die wollen einfach nicht.«
Seufz . »Okay. Welche Adresse haben Sie denn?«
»Am Buiskitchen 18 ⦠oder 19.«
»Ja â 18 oder 19?«
»Ja, 18 oder 19.«
Schmunzelnd: »Ja, Sie müssen doch Ihre Hausnummer wissen!?«
»Ach, 18 oder 19 eben. Ich weià doch, wie das Haus aussieht â da muss ich mir die Nummer doch nicht merken. Das erste hier an der Ecke halt.«
Punkt für dich, alte Dame. Ich muss lachen. »Okay, alles klar. Ich schicke mal die Kollegen zu Ihnen.«
Das Ende der Geschichte?
Das Haus an der Ecke gibt es wirklich. Auch den Nachbarn, den guten Herrn Knoll. Nur die Leute in ihrem Wohnzimmer â die hat die alte Dame wohl geträumt â¦
Tot oder nicht tot â¦
⦠das war hier die Frage, die sich vorgestern Nacht ein Mann stellte. Und was macht man, wenn man herausfinden möchte, ob ein Freund wohlauf, in hilfloser Lage oder gar tot ist? Richtig, man dreht ihm die Sicherung raus.
»Polizeinotruf.«
Ein Mann mit knarrender Stimme, geschätzte 50 Jahre. »Guten Abend. Ich weià nicht so genau, ob ich einen Notfall habe. Haben Sie ein paar Minuten Zeit, um mir zuzuhören?«
»Ja, erzählen Sie.«
»Ich bin hier in einer Gaststätte. Da bin ich regelmäÃig. Ein Bekannter, der auch immer hier war, ist vor ein paar Monaten gestorben. So, und jetzt wollte ich der Sache mal auf den Grund gehen. Ich bin eben da mal hingegangen. Und da war das Licht an, und das Radio spielte. Ich habe mehrfach geklingelt, aber er öffnet nicht â¦Â«
»Wie bitte? Ich denke, der ist vor ein paar Monaten gestorben?«
»Ja, da war ich eben nicht mehr so sicher. So, und weil da keiner aufgemacht hat, bin ich in den Keller gegangen und habe ihm mal alle Sicherungen rausgedreht. Da war alles dunkel. Da hätte der doch mal rauskommen müssen. Aber nichts. So, und jetzt mache ich mir halt Sorgen, dass er vielleicht da liegt â¦Â«
ÃuÃerst seltsam, das Ganze. Ich schicke Kollegen zu dem Radio hörenden Toten.
Fazit: Alles in Ordnung. Der Bekannte ist nicht verstorben. Er war auch nicht in hilfloser Lage, sondern einfach ein wenig schwerhörig. Und scheinbar nicht so sehr auf Licht angewiesen â¦
Verrückt?
»Polizeinotruf.«
Eine junge Frau. »Guten Tag. Wir sind gerade nach Hause gekommen, und hier auf dem Boden ist überall Urin.«
Viele mögliche Antworten liegen mir auf der Zunge. Dies wäre schlieÃlich nicht die erste Anruferin, die dazu neigt, sich bizarre Vorfälle auszudenken. Aber ich bin beherrscht â noch. »Ahaâ¦!?«
»Ja, von uns war das ja niemand, und jetzt ist hier so eine Sauerei.«
»Was heiÃt denn âºvon unsâ¹? Wer wohnt denn da alles?«
»Meine Mutter, mein Bruder und ich. Als wir um sieben gegangen sind, war noch alles okay. Jetzt kommen wir nach Hause, und hier ist alles versaut. Alles ist voller Urin, der Boden, die Möbel. Das stinkt fürchterlich. Und auÃerdem liegt jetzt hier eine Schachtel Zigaretten, die gehört keinem von uns!«
»Hat man bei Ihnen eingebrochen!«
»Nein, Türen und Fenster sind heil.«
»Hat man denn Ihre Wohnung durchwühlt, fehlen Ihnen Sachen?«
»Nein, nein. Nur diese Sauerei hier.«
Hm. Normalerweise gehören solche Anrufer in die Kategorie »wirr«, aber diese Frau klingt eigentlich ganz klar.
»Okay, ich schicke mal die Kollegen zu Ihnen â¦Â«
Bin sehr gespannt, was die Lösung ist. Obwohl ich mir ziemlich sicher sein kann, dass die Kollegen im Einsatz das
Weitere Kostenlose Bücher