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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica Bosco
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Einen Moment lang entdecke ich Panik in ihren Augen, weil etwas nicht in ihr Schema passt. Automatisch wenden sie sich an Bob.
    »Ach so, das ist Monica, sie ist neu. Mach ihnen zwei Starkbier, und in das von Carl gibst du einen Schuss Whisky.«
    Ich führe die Bestellung aus und denke im Stillen, dass halb sechs ja noch ganz schön früh dafür ist.
    Dann nehme ich zwei Untersetzer und stelle ein paar Nüsse und frische Chips vor sie hin. Die beiden sehen mich dankbar an.
    »Du bist nie so nett zu uns«, sagen sie zu Bob.
    »Was soll das heißen, ich gebe euch sogar Gläser!«
    Donnerwetter, wie schlagfertig!
    Der Abend nimmt kein Ende, doch zum Glück brauche ich nichts anderes zu tun, als große Bierkrüge zu füllen und die Geschirrspülmaschine einzuräumen.

    Es kommen nicht mehr als ein Dutzend Gäste, die zwar ein bisschen rüpelhaft, aber alles in allem harmlos sind.
    Ein paar finde ich sogar richtig sympathisch.
    Die Küche ist in einem erbärmlichen Zustand. Der Kühlschrank starrt vor Schmutz, Stücke von verschimmeltem Käse und dicke Würstchen von undefinierbarer Farbe gammeln darin vor sich hin.
    Jetzt verstehe ich, warum niemand nach der Speisekarte fragt.
    Der Mann ist wahnsinnig. Weiß er denn nicht, dass er eine Gefängnisstrafe riskiert? Oder gibt es so etwas wie die Gewerbeaufsicht nur in Italien?
    Ich versuche, mit ihm zu reden.
    »Entschuldige, Bob, meinst du nicht, man müsste in der Küche mal sauber machen? Es wimmelt dort bestimmt vor Kakerlaken.«
    Er glotzt mich an, als hätte ich ihn gebeten, die Staaten Afrikas auf einer unbeschrifteten Landkarte zu benennen.
    »Öh … wenn du meinst.«
    Okay, das ist wohl nicht der richtige Moment, ihm einen Vortrag über die Bedeutung von Hygiene in der Gastronomie zu halten.
    Zwecklos zu hoffen, dass es hier irgendwo Seife oder Putzzeug gibt. Außerdem traue ich mich nicht, ihm zu viele Fragen zu stellen, denn es fällt ihm offenbar schwer, aus seinem düsteren Gedankenverlies in die Wirklichkeit hinaufzusteigen.
    Ich putze, so gut es geht, und nehme mir vor, eines von den tausend Reinigungsmitteln von zu Hause mitzubringen, die Peter, der Hypochonder und Hygienefanatiker, angeschafft hat.

    Hin und wieder guckt Bob mich an, aber ich bin sicher, dass er mich nicht sieht. Er scheint durch mich hindurchzublicken.
    Sein Blick ist unendlich traurig.
    Die Küche sieht schon ein bisschen besser aus, und auch wenn ich fast umfalle vor Erschöpfung, war das immerhin ein gutes Werk. Daneben kann ich nicht viel zum Gespräch am Tresen beitragen; ich habe keine Ahnung von Baseball. Jeder fragt mich die üblichen drei Dinge über Italien und ob Rom bei Venedig liegt. Und ich will vermeiden, dass einer mir nach zu vielen Bieren blöd kommt.
    Kurz nach eins schickt Bob mich endlich nach Hause. Ich bin todmüde und schlafe schon fast im Stehen ein.
    Er bezahlt mich sofort und besteht darauf, dass ich ein Taxi nehme, wofür er noch zehn Dollar drauflegt. Das ist die erste nette Geste von ihm, vielleicht schlägt unter diesem speckigen T-Shirt doch ein Herz.
    Die Lichter von New York, vom Taxi aus betrachtet, sind mit halb zugefallenen Augen, zerschlagenen Gliedern und von acht Stunden Arbeit geschwollenen Füßen nicht ganz so faszinierend, wie wenn man sie betrachtet, nachdem man die ganze Nacht durchgetanzt hat.
    Jetzt gehöre ich ebenfalls zur grauen Masse derer, die nach New York kommen, um hier ein deutlich schlechteres Leben zu führen als irgendwo sonst auf der Welt. Die sich totrackern, um ihre Miete bezahlen zu können, und jede noch so niedrige Arbeit annehmen, aber trotzdem nirgendwo anders leben wollen, weil diese Stadt der einzige Ort ist, den sie wirklich lieben und an dem sie sich zu Hause fühlen.
    Nur noch ein Schatten meiner selbst, steige ich die Treppe
hinauf und kann nicht anders, als neidisch zu Carries Haus hinüberzublicken und mir vorzustellen, wie sie mit ihren Manolo-Schuhen und ihrer Vintage-Clutch herauskommt und lächelnd in Mr. Bigs Limousine steigt.
    Wenn ich daran denke, dass ich doch tatsächlich darauf hereingefallen bin, dass ich wirklich geglaubt habe, man könnte in Manhattan mit einem lockeren Teilzeitjob überleben!
    An der Wohnungstür finde ich einen erneuten Gruß von Tyler vor.
    Einen kleinen Elefanten aus Holz mit erhobenem Rüssel.
    Mal gespannt, wie lange er sich noch vor mir verstecken will.
    Pilar hört mich nach Hause kommen und steckt den Kopf zur Tür heraus.
    »Todo okay?«
    Ich zucke die Achseln, wie um zu

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