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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Caseys verspätetem »Oh, verdammte Scheiße!«-Ruf in den Ohren, trat Cleo sofort auf die Bremse, konnte aber nicht mehr verhindern, dass der Wagen durch einen Zaun brach und seitlich einen steilen Abhang hinunterschoss.
    Es war, als sei man wider besseres Wissen in der schlimmsten Achterbahn gefangen. Man wurde von links nach rechts und von unten nach oben katapultiert. Cleo setzte den Drehbewegungen keinen Widerstand entgegen. War es das jetzt? Würde sie auf diese Weise sterben? Würden ihr alle die Schuld an dem Unfall geben? Würden Casey-Kruger-Fans ihre Beerdigung stürmen und sie beschimpfen? O nein, die arme Abbie, als ob sie nicht schon genug am Hals hätte. Und was war mit Ash? Würde er sich vor Trauer verzehren? Verdammt, und sollte das bedeuten, dass sie niemals herausfinden würde, wie Johnny im Bett war? Das war so unfair, warum hatte sie nicht einfach … oh, Moment mal, die Drehungen des Wagens hörten auf … hörten auf …
    … sie kamen zum Stehen.
    Langsam öffnete Cleo die Augen. War sie noch am Leben, oder glaubte sie das nur, wie Patrick Swayzes Protagonist in Ghost ?
    »Ooooh, Scheiße!!!«, stöhnte eine Stimme neben ihr.
    O weh, wenn sie beide tot waren, dann könnte das bedeuten, dass sie bis in alle Ewigkeit an Casey Kruger gefesselt sein würde. Das wäre eindeutig nicht zu ertragen – gefangen mit dem nervigsten Nebendarsteller der Welt.
    Nein, sie waren noch am Leben. Cleo krächzte: »Alles in Ordnung?«
    »Verdammt blöde Frage! Was hast du getan?«
    Hallo? Was sie getan hatte? »Sie haben das Lenkrad gepackt!«, rief Cleo ihm in Erinnerung.
    »Wie bitte? Das habe ich nicht!« Casey war empört. » Du warst das.«
    Na gut, das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für einen Streit. Sie waren in völliger Dunkelheit gefangen, hingen mit dem Kopf nach unten in einem zerbeulten Auto an einem steilen, bewaldeten Abhang. Cleo spürte, wie ihr Blut über das Gesicht lief. Überall um sie herum lagen die Scherben der Windschutzscheibe. Ihr Hals schmerzte. Ihre Beine auch. Ihre linke Hüfte tat richtig weh. O Gott, das war ernst. Die Fahrerseite des Wagens war komplett eingedrückt. Wer wusste, ob sich der Tank nicht entzünden würde? Sie fummelte mit der rechten Hand nach dem Türgriff, es gelang ihr aber nicht, die Tür zu öffnen.
    »Hör mal«, jammerte Casey. »Könnten wir mit diesem Mist aufhören? Bring mich einfach zurück ins Hotel, ja?«
    »Wir brauchen einen Krankenwagen.« Cleo versuchte, ihr Handy zu ertasten.
    »Na gut, sag ihnen, sie sollen sich beeilen. Ich muss im Hotel sein, bevor die Bar schließt … Was ist mit dieser Flasche passiert? Sie ist leer.«
    Cleos Finger zitterten vor Anstrengung. Es gelang ihr, das Handy zu greifen. Beinahe wäre es ihr aus der Hand geglitten. Ihre Nackenhaare stellten sich in Panik auf, denn wenn sie es fallen ließ, säßen sie hier wirklich fest. Okay, sie hatte es, jetzt musste sie nur noch die Taste für die Notrufnummer drücken und …
    »Cleo? Hallo, wie geht es dir?«
    Was?
    Verwirrt und unter Schock fragte sich Cleo, wie um alles in der Welt sie Johnnys Stimme hören konnte. Arbeitete er in der Notrufzentrale? Moment, nein, sie hatte noch gar nicht angerufen. Zu spät wurde ihr klar, dass sie die Wahlwiederholungstaste gedrückt haben musste, als sie nach dem Handy getastet hatte.
    »Cleo? Bist du da?«
    Tränen schossen ihr in die Augen, weil er so nahe klang, wo er doch in Wirklichkeit zweihundert Meilen weit weg war. »Ja, ich bin hier … Johnny, wir hatten einen Unfall … wir sind im Auto gefangen und mein Hals schmerzt … ich brauche einen Krankenwagen, aber der Akku meines Handys ist fast leer …«
    Er zögerte keinen Augenblick. »Ich verständige den Notruf. Wo bist du?«
    »Pennywell Lane, wir sind in der Kurve gegenüber von Parsons Scheune von der Straße abgekommen … Casey ist bei mir … ich habe Angst, mich zu bewegen, und wir sitzen hier fest …«
    »Sag ihnen, sie sollen sich verdammt noch eins beeilen«, bellte Cassey. »Ich will die letzte Runde nicht verpassen.«
    »Ist gut, ich rufe sofort die Notrufnummer an. Leg jetzt auf«, befahl Johnny. »Und keine Panik, okay? Alles wird gut.«
    Weg war er. Cleo schloss die Augen. Jetzt konnten sie nur noch warten. Neben ihr murmelte Casey: »Gottverdammt, ich hab mich nass gemacht.«
    »Ist doch egal.«
    In der Dunkelheit hörte sie, wie er auf seinem Sitz herumrutschte. »Es ist kalt  …«
    »Haben Sie sich mit Champagner begossen?«
    Noch

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