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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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schnitt eine Grimasse. »Und ich brauchte definitiv eine neue Arbeitsstelle, weil ich nämlich für Wills Mutter gearbeitet habe, und soweit es Vivien betrifft, ist ihr Sohn ohne Fehl und Tadel. Wenn er eine Affäre hatte, dann muss ich ihn dazu getrieben haben.«
    »Gott …«
    »Ach, ich konnte sie ohnehin nie leiden. Es war ein Genuss, schnurstracks aus ihrem pseudo-noblen Porzellanladenhaus rauszumarschieren. Jetzt muss ich mir nie wieder anhören, wie sich die alte Hexe endlos über ihren ach so perfekten Sohn ergeht. Und dann fiel mir der Pub hier ein«, erzählte Fia fröhlich. »Hier waren alle nett zu mir gewesen, also rief ich Frank an. Tja, ihm schien die Idee zu gefallen, solange ich nur kochen konnte. Also kam ich mit ein paar Kostproben meines Könnens vorbei, und es schmeckte ihm. Mir gefällt das Zimmer oben und, bingo, hier bin ich!«
    »Tja, meine Güte, das ist … großartig.« Gemischte Gefühle waren gar kein Ausdruck für Cleos Emotionen. Vom Kopf her wusste sie, dass sie für das Ende von Fias Ehe nicht verantwortlich war, aber sie war unabsichtlich darin verwickelt, und die Schuldgefühle plagten sie immer noch.
    »Wie schmeckt die Lasagne?« Fia sah zu Ash.
    Ash nickte, kaute, schluckte. Dann stammelte er: »Äh … gut.«
    »Prima. Prima.« Fia wandte sich wieder an Cleo. »Und was ist mit Ihnen? Kann ich Ihnen etwas bringen?«
    »Ich nehme die Fischpastete.«
    Fia nickte zufrieden. »Sie werden begeistert sein.«
    Zwanzig Minuten später rief Cleo sie an ihren Tisch. »Wissen Sie, was? Sie hatten recht. Ich bin begeistert.«
    Es war eine Sache, sich nicht darüber zu freuen, dass Wills Frau nun im Dorf wohnte, aber es war eine andere, dass sie himmlisch kochen konnte.
    »Ich bereite nichts Ausgefallenes zu.« Fia schien angenehm berührt. »Nur normale Gerichte. Aber die in bester Qualität.«
    »Genau das brauchen wir hier. Das schmeckt köstlich.« Die Fischpastete war wirklich sensationell, mit Sahne und Wein und oben drauf eine dicke Schicht überbackener Käse. »Der verrückte Tony hat ständig Neues ausprobiert, was nicht funktionierte. Hühnchen in Marmeladensoße, Curryerbsen mit Mango, so was in der Art. Und im letzten Sommer hat er ausnahmslos alles mit Rosenblättern und Estragon serviert.« Cleo sah zu Ash. »Erinnerst du dich daran?«
    »Äh … ja.«
    Ach, um Himmels willen. Kaum war Fia wieder in der Küche verschwunden, sagte Cleo: »Du hast dich in sie verknallt, nicht wahr?«
    »Nein.«
    Sie stupste ihn schadenfroh an. »Hast du doch! Du benimmst dich wieder völlig daneben.«
    Ash stellte sein Glas ab und seufzte schwer. »Na schön, hör mir gut zu. Wenn du 14 Jahre alt wärst, dann dürftest du es komisch finden, das vor allen Leuten auszuposaunen. Aber du bist keine 14, darum verstehst du ganz sicher, dass es für mich nicht lustig wäre. Es wäre nur peinlich. Außerdem würde ich dir das nie vergeben. Und da du angeblich meine Freundin bist, würde ich es wirklich zu schätzen wissen, wenn du das für dich behältst und es mir überlässt, damit in dem mir eigenen Tempo irgendwie fertigzuwerden.«
    »Mit dir hat man gar keinen Spaß.« Cleo verzog das Gesicht.
    »Ich meine das ernst.«
    Cleo sah das an seinem Blick.
    »Sie ist nicht einfach nur jemand, den ich auf einer Party getroffen habe. Sie lebt jetzt hier im Dorf, das heißt, ich werde sie praktisch jeden Tag sehen.« Ash beugte sich über den Tisch. »Und wenn du es ihr sagst, wird es für mich unerträglich. Du musst also …« Er tat so, als zöge er einen unsichtbaren Reißverschluss vor ihrem Mund zu. »… die Klappe halten. Oder wir sind nicht länger Freunde. Und in dem Fall würde ich den rachsüchtigen Nachbarn aus der Hölle geben, das kann ich dir versprechen.«
    Meine Güte, er meinte das wirklich ernst. »Ist ja schon gut, ich werde nichts sagen. Hand aufs Herz. Was glaubst du, wie lange es dauert, bis du darüber hinweg bist?«
    »Ach, zwei Stunden.« Entnervt sagte Ash: »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Ich wünschte, es wäre nie passiert, es ist total ätzend. Abgesehen von allem anderen hat sie gerade erst ihren Ehemann verlassen.« Er schüttelte den Kopf. »Es wird Monate dauern, bevor sie bereit ist, einen anderen Mann auch nur anzuschauen.«
    Das zeigte nur, wie naiv Ash war. Wie zum Beweis tauchte in diesem Moment Johnny im Pub auf, und Fia stürmte in Windeseile aus der Küche.
    »Hallo, ich habe mich schon gefragt, wann du kommst.« Ihr Gesicht strahlte auf, ihre

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