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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Körpersprache war eindeutig. »Es läuft wirklich sehr gut.«
    Fia hing offensichtlich der These an, dass man am besten über einen Mann hinwegkam, indem man einen anderen Mann kennenlernte. Vorzugweise in weniger Zeit, als die meisten Leute brauchten, um ihren Teppich zu saugen. Eifrig fragte sie: »Was möchtest du essen?«
    »Tut mir leid, bin in Eile, kann nicht bleiben.« Johnny hob eine Tragetasche hoch und hielt sie einem der Männer an der Theke entgegen. »Dave, du hast deine Pinsel vergessen – ich habe sie in der Waschküche gefunden. Danke, dass ihr das gestern Abend noch fertig gemacht habt. Hervorragende Arbeit!« Er drehte sich um und grinste. »Cleo, hallo! Ich kann dir sagen … es wird komisch sein, diesen Haufen nicht mehr um mich zu haben. Heute morgen habe ich als Erstes sechs Tassen Tee gebrüht, bevor mir einfiel, dass ich ja allein war.«
    Er hatte sie nicht Emmi genannt. Das kam einem Wunder gleich. Um ihm zu zeigen, dass auch sie sich zivilisiert benehmen konnte, sagte Cleo: »Dann ist das Haus jetzt fertig? Wie sieht es aus?«
    »Völlig anders, du würdest es nicht glauben. Komm vorbei, wenn du magst, und schau es dir an.«
    »Oh, äh …« Jetzt wusste sie nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie hatte keine Einladung erwartet. Fia, die neben Johnny stand, wirkte ebenfalls bestürzt.
    »Ich zeige dir auch, woran ich gerade arbeite«, fügte Johnny hinzu. »Für Cornelia.«
    Also, das wollte sie nun wirklich sehen. Nicht, dass Johnny das jemals erfahren würde, aber sie hatte ihn heimlich gegoogelt und hatte sich – noch viel heimlicher – in seine Arbeit verliebt. Einige der überlebensgroßen Skulpturen waren atemberaubend.
    »Eins ihrer Pferde? Das würde ich gern sehen.« Cleo war sich Fias Blick bewusst. »Toll.«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Komm vorbei, wenn du hier fertig bist. Ich bin dann der, der mit einem Kilometer Draht ringt.«
    Ganz plötzlich schien das innere Bild, das seine Worte heraufbeschworen, ziemlich erregend. Oha, was war das denn? Fühlte es sich so an, wenn man in den Bann von Johnny LaVenture geriet? Cleo riss sich zusammen und kehrte in die reale Welt zurück. Es war, als stünde man als Süchtiger am Rand einer Klippe, eben noch jemand, der hin und wieder gern einem Drink zusprach, und im nächsten Moment war man Alkoholiker. Der Trick bestand darin, sich zu vergegenwärtigen, was passieren konnte, und rasch einen Schritt zurück auf sicheren Boden zu machen, bevor es zu spät war. Johnny war ein unverbesserlicher Charmeur, der flirtete, weil es ihm Spaß machte. Nur eine Närrin würde glauben, er meine es aufrichtig.
    Oder jemand wie Fia.
    »Schön, na gut, dann vielleicht bis später.« Cleo winkte mit ihrer Gabel und widmete sich wieder ihrem Essen. Johnny verabschiedete sich von Dave und den Jungs an der Theke und ging zur Tür.
    Fia entglitten die Gesichtszüge. Sie rief ihm nach: »Schaust du heute Abend vorbei?«
    »Wer weiß? Man soll nie nie sagen.«
    Als er gegangen und Fia wieder in die Küche abgezogen war, wiederholte Ash: »Schön, na gut, dann vielleicht bis später.« Er äffte Cleos beiläufigen Tonfall nach.
    »Benimm dich!« Cleo stieß spielerisch ihre Gabel in seinen Handrücken, anschließend wischte sie sie an ihrer Serviette ab. »Wäre es dir lieber, wenn Fia zu ihm geht?«
    »Darauf bist du also aus? Du opferst dich selbstlos und edel an ihrer Stelle? Verschone sie, nimm mich.« Ash schüttelte den Kopf. »Ich hatte ja keine Ahnung, wie tapfer du bist, wie heldenhaft.«
    »Und ich hatte keine Ahnung, was für ein Banause du bist. Er ist Künstler. Ich würde ihn gern einmal bei der Arbeit sehen.«
    »Warum? Mich hast du nie bei der Arbeit sehen wollen.«
    »Er ist kreativ.«
    »Verdammt, das bin ich auch! Ich erschaffe eine Radiosendung«, erwiderte Ash. »Das ist auch eine Kunst und verdammt viel schwieriger, als so ein bisschen Draht in die eine oder andere Richtung zu verbiegen. Das könnte jeder Idiot.«
    Cleo lächelte. »Bis du eifersüchtig?«
    »Vielleicht. Ein bisschen. Natürlich bin ich eifersüchtig. Und wie!« Er zeigte mit dem Kopf in Richtung Küche. »Sie ist verrückt nach ihm, das ist mehr als offensichtlich.«
    Der Arme. Cleo fühlte mit Ash. »Ich weiß, aber ich werde mit ihm darüber reden und ihm sagen, er soll die Finger von ihr lassen.«
    Ash nickte bedächtig, als ob er anerkennen wolle, wie sinnvoll das war. »Tja, sei aber vorsichtig. Wahrscheinlich arbeitet er oben ohne.«
    Rasch, dieses Bild

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