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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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feststellen müssen, dass er in Wirklichkeit absolut selbstsicher und extrovertiert war. Das war ein Schock für sie gewesen und auch ein Schlag ins Gesicht. Weil das nämlich bedeutete, dass er nicht grundlos so unterkühlt zu ihr war. Er mochte sie einfach nicht.
    Und wenn er so ein unfreundlicher, jämmerlicher Fiesling war, dann würde sie auf gar keinen Fall seiner ach so kostbaren Sendung lauschen, egal wie urkomisch sie sein mochte.
    Frank verließ die Küche. Fia bestäubte die Zwiebelringe mit Mehl, dann gab sie einen Schuss Wein hinzu. Zehn Minuten später gewann ihre Neugier die Oberhand, und sie schaltete die CD aus. Wäre der Sender nicht schon vorab eingestellt gewesen, sie hätte ihn nicht gefunden. So erklang sofort die Stimme von Ash. Mein Gott, es war merkwürdig, ihn so ganz anders zu hören, verspielt und lustig und absolut entspannt.
    »… und das war Katie Melua, für all diejenigen von Ihnen, die so was mögen. Wenn man mich dereinst mit einem iPod begräbt und es wäre nur ein einziger Musiker aufgespielt, dann würde ich mich umbringen, falls sie das wäre. Oder George Formby.«
    »Wer?« Er hatte eine jung klingende Frau bei sich im Studio. »Dieser Boxer, der diese Grill-Maschinen vertickt?«
    »Aha, du denkst gerade an George Foreman, den ich zu gern auf dem iPod in meinem Sarg hätte, weil er eine Legende ist, auch wenn er nicht singt. Aber ich spreche von George Formby, der wirklich nervig auf der Ukulele spielte und dazu sang. Und Lonnie Donegan würde ich auch nicht wollen, den Skifflekönig. Weil ich Skifflemusik nicht mag. Obwohl ich zugeben muss, das Wort Skiffle gehört zu meinem absoluten Lieblingswörtern. Zusammen mit verplempern und aper .«
    » Aper? Das hast du erfunden!«
    »Nein, das gibt es wirklich«, protestierte Ash. »Das bezeichnet eine Stelle, wo Schnee geschmolzen ist, und es war die Antwort auf die letzte Millionen-Frage bei Wer wird Millionär? . Bei der ich tragischerweise nicht dabei war.«
    Die junge Frau sagte: »Mir gefällt ja etepetete .«
    »Das ist das Lieblingswort unseres Produzenten«, meinte Ash. »Kann mir nicht vorstellen, warum. Vielleicht, weil er Strickpullis trägt und seine Mutter auf ihr Taschentuch spucken lässt, bevor sie ihm damit das Gesicht abwischt …«
    Vor der Küche waren Schritte zu hören, signalisierten Franks Rückkehr. Rasch schoss Fias Arm vor, und sie schaltete wieder auf CD um. Na gut, das war vielleicht kindisch, aber sie würde Ash nicht die Befriedigung geben zu erfahren, dass sie sich seine Sendung angehört hatte.
    Wenn er völlig grundlos kalt und unfreundlich sein wollte, tja, was soll’s. Das konnte sie auch.

    »Ich wette, du kannst dein Glück nicht fassen, stimmt’s?«
    Cleo sah ihren Kunden im Rückspiegel an und wäre beinahe von seinen Zähnen geblendet worden. »Wie bitte?«
    »Als du gesehen hast, wen du da chauffieren darfst. Das ist nicht nur dein Glückstag. Das sind deine drei Glückswochen!«
    »Genau. Absolut richtig.« Sie nickte und schenkte ihm ein professionelles Lächeln der Zustimmung. Welche Freude. Erst fünf Minuten von vielen, vielen noch ausstehenden Fahrten, und schon erwies sich der Kunde als Depp.
    Womöglich hatte der grimmige Graham auf seine eigene grimmige Weise gedacht, er würde ihr einen Gefallen tun, als er ihr diesen Job zuwies.
    »Hier, du kannst den da übernehmen.« Graham hatte ihr tatsächlich zugezwinkert – zugezwinkert! –, als er ihr in der Woche zuvor die Buchung zugeschoben hatte. »Nett und normal und wie man hört, auch noch gutaussehend. Sag nicht, ich würde nie etwas für dich tun.«
    »Oh, Casey Kruger!« Shelley war in das winzige Büro gekommen, um ein paar Schlüssel abzugeben, und lugte über Cleos Schulter. »Früher hatte ich ein Poster von ihm in meinem Schlafzimmer. Als er noch in On the Beach mitgespielt hat.«
    Cleo hatte On the Beach nie gesehen, eine der erfolgreichsten Seifenoperexporte Australiens, aber sie wusste natürlich, wer Casey Kruger war. Wie Kylie und Jason und so viele andere Seifenopernstars, hatte er später Karriere im Musikbusiness gemacht.
    Und nun saß er da, flegelte sich auf den Rücksitz im offenen, schwarzen Hemd und superengen, schwarzen Jeans, trank Cola Zero und signierte einen Stapel Autogrammkarten. In den nächsten drei Wochen trat er im Bristol Hippodrom in einem neuen Musical namens Beach Party! auf, und es war ihre Aufgabe, ihn jeden Nachmittag vom Hotel am Rand von Bath abzuholen, ins Theater zu fahren und nach

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