Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
einen.« Marinieren, marinieren, marinieren.
    »Er sagte doch nur vielleicht. Kann sie überhaupt fahren? Ich meine, hat sie einen Führerschein?«
    »O ja, gleich beim ersten Mal die Fahrprüfung bestanden, im letzten Oktober. Einer der Freunde ihrer Mutter war der Fahrlehrer. Das war dann wohl ganz praktisch.«
    »Abbie, setz dich.«
    »Ich kann nicht, ich muss das Abendessen machen.« Sie klopfte mit dem Marinadepinsel auf das Hühnchen ein. »Aber wir können die Füllung nicht in das Hühnchen geben, denn dadurch wird sie offenbar nicht knusprig genug. Also müssen wir die Füllung in einem separaten Topf kochen und ja dafür sorgen, dass sie knusprig ist, denn sonst wäre es ja widerlich .«
    Ach herrje. Cleo rang mit sich, ob sie ihre ältere Schwester an die endlosen Streitigkeiten in ihrer Familie erinnern musste, die über die optimale Form von Pommes geführt worden waren: gerade oder geriffelt, dick oder dünn …
    »Und ich darf es nicht wagen, etwas falsch zu machen«, plapperte Abbie weiter, »denn ich habe mir heute bereits einen Minuspunkt eingehandelt. Gott weiß, man könnte meinen, ich hätte mich aus purer Bösartigkeit an ihrer Wäsche vergangen. Dabei habe ich ihr kleines, weißes Top extra mit der Hand gewaschen, weil ich wollte, dass es weiß bleibt.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe es in den Trockner gesteckt, und es ist eingegangen. Und natürlich war es Georgias Lieblingstop. Also habe ich mich entschuldigt, weil sie sichtlich durcheinander war, und sie erklärte, auf dem Etikett habe gestanden, man solle es nicht in den Trockner geben.«
    »Oh.« Cleos Mitgefühl wechselte zwischen Abbie und Georgia hin und her. Ein Lieblingstop war ein Lieblingstop.
    »Also sagte ich, ich hätte nach dem Etikett geschaut, um die Pflegeanleitung zu lesen, aber es hätte kein Etikett gegeben. Und Georgia meinte, da sei ein Etikett gewesen , doch es habe gekratzt, und darum musste sie es abmachen, aber wenn ich sie gefragt hätte, ob es in Ordnung sei, das Top in den Trockner zu geben, dann hätte sie mir sagen können, dass es das nicht sei.«
    Cleo fragte sich erneut, ob dies der richtige Moment war, Abbie daran zu erinnern, wie Cleo damals ihre Schuluniformbluse in die Weißwäsche gegeben und dabei eine Tintenpatrone in der oberen Blusentasche vergessen hatte. Als Abbie die katastrophalen blauen Flecken auf ihrer besten weißen Jeans gesehen hatte, war sie an die Decke gegangen. Was absolut verständlich war, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass es sich um einen Unfall gehandelt hatte.
    »Du Arme.« Cleo umarmte Abbie. »Aber das wird sich schon alles finden. Ihr werdet euch aneinander gewöhnen.«
    Abbie schüttelte den Kopf. »Ich versuche ja mein Bestes, aber ich komme mir vor wie das fünfte Rad am Wagen. Wir wollten doch diesen Sommer eine Kreuzfahrt machen, erinnerst du dich? Das war schon immer mein Traum. Aber als ich Tom gestern danach fragte, meinte er, das käme doch jetzt ein wenig ungelegen. Er findet, wir zwei könnten nicht einfach losziehen und Georgia hier ganz allein zurücklassen. Aber wenn sie auch mitkäme, müssten wir eine zweite Kabine für sie buchen, und das würde den Preis fast verdoppeln, und das können wir uns nicht leisten. Also war es das. Wir fahren nirgendwohin. Aber he, das ist vielleicht auch besser so, denn wer braucht schon eine reizende Kreuzfahrt im Mittelmeer, wenn er stattdessen hierbleiben und seine hart erarbeiteten Ersparnisse für einen klapprigen, alten Transporter aufwenden kann?«
    Abbies Stimme schraubte sich immer weiter in Fledermaushöhen hinauf, als sie merkte, dass ein Wagen vor dem Haus vorfuhr. Sie sah aus dem Fenster. »Sie sind wieder da.«
    »Also gut, ruhig Blut. Ruhig .« Abbie holte tief Luft und fächelte sich heftig mit dem Spültuch zu. »Tut mir leid, das musste einfach mal raus. Es geht mir gut.«
    Die Haustür wurde zugeschlagen, und man hörte Trampeln und lautes Lachen im Flur. Gleich drauf riefen zwei Stimmen: »Hallo, Schatz, ich bin zu Hause!«
    Das pflegte Tom immer auf seine scherzhafte Weise zu sagen, aber bevor Cleo Abbie anlächeln konnte, um ihr zu signalisieren, dass alles gut würde, hörten sie Georgia rufen: »Wow, du wohnst auch hier? Das ist erstaunlich, ich doch auch! Oh, Schatz, sieh uns nur an, wir sind beide zu Hause!«
    »Zu Hause!«, wiederholte Tom. »Und, Schatz, riechst du das auch?«
    »Schatz, das tue ich! Ich glaube sogar, ich rieche … Hühnchen!«
    Gleich darauf platzten sie zusammen in

Weitere Kostenlose Bücher