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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wie es das sollte. Sie musste sich jetzt einfach etwas mehr anstrengen und …
    »Hallo.«
    »Oh.« Cleo erschrak unter dem unerwarteten Klaps auf ihre Schulter so sehr, dass sie mit dem Kopf an den Türrahmen stieß und Sterne sah. Sie schaltete den Staubsauger aus, kletterte rücklings aus dem Auto und drehte sich um, um zu sehen, wer die Verantwortung an ihrer Beule trug.
    »Oh, tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken! Ist alles in Ordnung?« Die Frau war groß, mit einer künstlerischen, smaragdgrün eingefassten Brille. Ihr knochiger Körper steckte in einem merkwürdig gestylten, grauen Outfit, das vermutlich zehn Mal mehr gekostet hatte, als man denken würde.
    »Ich werd’s überleben.« Cleo rieb sich den Hinterkopf. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Das hoffe ich doch. Wir haben uns gefragt, ob wir uns Ihren Wagen leihen könnten!«
    Die fahle Sonne brach durch die Wolken, und der Dorfanger lag verlassen. Cleo sah sich zweimal um, aber es war sonst niemand in der Nähe. »Wir?«
    Die Frau strahlte. »Ich arbeite für Schofield. Wir haben Sie beobachtet! Na ja, er hat sie beobachtet, und wenn sich Schofield erst einmal zu etwas entschlossen hat, lässt er sich von nichts davon abbringen, darum hoffe ich sehr, dass Sie ja sagen. Wir sind da drüben«, fügte sie hinzu und zeigte unbestimmt hinter sich.
    »In Johnnys Haus?« Cleo hatte nicht die leiseste Ahnung, wer Schofield war, aber es lag irgendwie auf der Hand.
    »Ganz genau! Wir machen ein Fotoshooting. Ich bin übrigens Terri, Schofields Assistentin … Er hat Ihren Wagen vom oberen Fenster aus gesehen. Also hat er mich geschickt, um zu fragen, ob Sie ihn uns leihen würden, nur für zwei Stunden.«
    Es war halb zwei. Cleo dachte rasch nach. Sie musste Casey erst um 16 Uhr abholen, darum war es technisch gesehen möglich. »Wohin soll ich Sie denn bringen?«
    »Oh, nirgendwohin! Wir wollen nur, dass der Wagen in den Fotos auftaucht, das ist alles.«
    »Ich kann Ihnen den Wagen nicht leihen, man kann ihn nur buchen.« Tja, sie könnte natürlich, aber das würde sie nicht tun. »Für einhundert Pfund«, sagte Cleo.
    Terri nickte ernsthaft. »O Gott, ja, natürlich, das ist überhaupt kein Problem!«
    Mist, sie hätte mehr verlangen sollen. Aus diesem Grund wäre sie als Händlerin in einem marokkanischen Souk völlig untauglich.

    Schofield ähnelte einem drahtigen Gnom. Er trug eine karierte Baselballkappe, eine zerknitterte, schwarze Anzugsjacke und enge, senfgelbe Jeans. Er begrüßte Cleo wie eine Verwandte, die er ewig nicht gesehen hatte. Sie konnte nur dankbar dafür sein, dass sie das nicht war.
    »Schätzchen, Sie sind meine Lebensretterin. Ich erlebe hier einen Albtraum .« Er klang auch wie ein Gnom. Und seine Baseballkappe war viel zu groß für ihn. Hinter ihm signalisierten Johnnys hochgezogene Augenbrauen, dass Schofield nicht der Einzige war, der hier einen Albtraum durchlebte. Offenbar waren sie gerade in Gegenwart eines KÜNSTLERS in Großbuchstaben.
    »Sehen Sie, was ich haben will? Silber, grau, weiß … alles monochrom.« Schofield sprang jetzt herum, rahmte die Szene mit seinen Händen ein: Johnny, in weißem Hemd und grauen Cargohosen, wie er in dem riesigen weißen Raum an der silbernen Stahldrahtskulptur eines Hengstes arbeitete, der sich aufbäumte. Und im Hintergrund, durch die deckenhohen Fenster zu sehen, ein grauer und weißer Garten, dem es an jeder Farbe fehlte und der unter einer Schicht …
    Moment Mal …
    Schnee?
    Johnny merkte, wie sie stutzte, und meinte trocken: »Wir hatten vorhin einen Schneewerfer hier. Sie haben den ganzen Garten eingesprüht. Es ist Kunstschnee.«
    »Das weiß ich.« Ehrlich, hielt er sie für blöd?
    »Weiß … grau … monochrom «, intonierte Schofield. »Aber als wir mit dem Shooting anfingen, fehlte einfach etwas. Etwas Entscheidendes … Wesentliches  … aber ich wusste nicht, was mir fehlte, was genau ich brauchte. Bis ich oben aus dem Fenster sah und …«
    »… Sie meinen Bentley in Tudor-Rot sahen.«
    »Ja! Ja ! Sie parken ihn dort drüben, hinter den Blumen … er gibt den Gegenpol zu dem Pferd ….« Schofield zeigte auf den Stahlhengst. »… und die Pferde stärke  …« Er streckte den Arm zu der Stelle, an der der Wagen stehen würde. »… Sehen Sie es? Können Sie es sehen?« Seine zu große Baseballkappe glitt seitlich über das Ohr, als er erregt nickte. »Können Sie es sehen ?«
    Cleo nickte. Er war doch vollkommen durchgeknallt. »Ja.«
    Es

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