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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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unschmeichelhaft kurzem Pony, wie sie im Garten ihre neuen, zitronengelben Baumwollhosen präsentierte. Dann gab es noch eine ganze Menge Fotos, die beim Sommerfest im Dorf geschossen worden waren … da war Mac der Waliser, als er noch Haare hatte … und Glynis aus dem Gartenzentrum, in einem weißen Crinkle-Hosenanzug mit Stöckelschuhen, die sich in das Gras bohrten, während sie den Stand betrieb, an dem man Ringe werfen konnte. Cleo ging die Fotos weiter durch und fand eines, auf dem Abbie und Tom jung und verliebt aussahen, und ein weiteres von Huw, dem Ehemann von Glynis, vor dem Bierzelt, als er noch heiß und sexy ausgesehen hatte. Und – ha! – da war Johnny im Hintergrund, in Jeans und mit einem hässlichen, gestreiften T-Shirt, wie er neben der Wurfbude mit zwei Freunden herumalberte. Das nächste Foto war von ihr selbst – oh, guter Gott! – in einem selbstgemachten Bastrock und Krepppapierblumen im Haar bei einem Kostümwettbewerb. Dann noch ein Foto von Johnny, ausgestreckt im Gras, wie er dem kläffenden Jack Russell Terrier des Vikars Kartoffelchips zusteckte. Und es gab ein Foto von Huw, der sich auf einem Stuhl räkelte und schlief, ohne zu merken, dass hinter ihm seine jungen Nichten schadenfroh Gänseblümchen und Grasbüschel auf seinem Kopf verteilten.
    Cleo musste lächeln. Das nächste Foto zeigte Wayne Carter, der immer zu den wilden Jungs des Dorfes gehört hatte. Er knurrte in die Kamera und hob eine Dose Bier hoch. Seine Haare waren pechschwarz gefärbt und zu aggressiven Dornen gegelt, und er trug ein Sex-Pistols-T-Shirt, das strategisch so zerrissen war, um seinen Nippelring zu zeigen, was damals wahre Schockwellen durch das Dorf gejagt hatte. Heute war der Mann Buchhalter.
    Ihr Handy erwachte zum Leben.
    »Hallo, ich bin’s.« Ihr Puls ging schneller. Johnnys Stimme konnte man gar nicht verkennen.
    »Was für ein Zufall. Ich schaue mir gerade alte Fotos von dir an!« Hastig fügte Cleo hinzu: »Nur so, nicht wie ein Stalker.«
    »Wie habe ich ausgesehen?«
    »Natürlich umwerfend.«
    Er lachte. »Hör mal, erinnerst du dich, dass dir mein neues Esszimmer gefiel?«
    »Äh … Ja.« Als er ihr in der Woche zuvor das Haus gezeigt hatte, war sie begeistert gewesen über den Farbton, den er für die Wände ausgewählt hatte, ein sattes, samtiges Topasgelb.
    »Tja, ich gehe gerade das Gerümpel in der Garage durch und habe einen Zehn-Liter-Eimer von dem Zeug gefunden. Ich wusste, wir hatten zu viel bestellt, mir war nur nicht klar, wie viel zu viel. Und du sagtest doch, dass du dein Wohnzimmer neu streichen willst, darum frage ich mich, ob du den Eimer vielleicht haben möchtest.«
    »Großartig, danke!« Zehn Liter qualitativ hochwertige Farbe für umsonst? Hervorragend.
    »Wenn du zu Hause bist, kann ich ihn schnell vorbeibringen.«
    »Ich bin auf dem Dachboden. Man kommt leichter hoch als wieder herunter. Also gib mir fünf Minuten«, sagte Cleo »Aber die Tür ist nicht abgeschlossen.«
    Johnny zögerte nicht. »Wenn das so ist, bleib wo du bist. Ich bin schon unterwegs.«

35.
    Kapitel
    Drei Minuten später hörte Cleo, wie sich die Haustür öffnete und schloss, dann Schritte auf der Treppe. Sie schaute über den Rand der Falltür und rief: »Wo ist die Farbe?«
    »Die habe ich im Flur gelassen. Was machst du da oben?«
    »Ich schaue mir altes Zeugs an.« Cleo ließ das Foto in ihrer Hand los und sah zu, wie es kreiselnd zu ihm hinabflog, wie ein Blatt. Johnny fing es auf und betrachtete den Schnappschuss von sich vor der Wurfhütte und schüttelte den Kopf.
    »Ich war 14. Mein Gott, schau dir nur an, wie ich aussehe.« Er grinste, kletterte auf den Stuhl unter der Falltür und schwang sich dann – beeindruckend mühelos – zum Dachboden hoch und sah sich um. »Du hast aber viel Zeugs zum Anschauen.«
    »Ich bin ja auch schon seit Stunden hier.«
    »Kann ich gut verstehen. Ist nett hier oben. Gemütlich.«
    »Ich glaube, ich habe ein Problem mit dem Loslassen. Ich bringe es einfach nicht über mich, irgendwas wegzuwerfen.« Cleo senkte den Kopf, um nicht gegen die Dachbalken und die Vierzig-Watt-Glühbirne zu stoßen, und ging zurück zu dem Platz, an dem sie die ganze Zeit über gesessen hatte. Sie klopfte auf die Decke neben sich. »Komm, schau dir die Fotos an. Ich habe Angst, sie mit nach unten zu nehmen. Sie würden es nie wieder hierher zurück schaffen.«
    »O nein, das glaube ich einfach nicht. Mac der Waliser mit Haaren!«
    Cleo freute sich, dass ihm die Fotos

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