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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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aufgefangen und ihr zugeblinzelt und gelächelt und diskret durchblicken lassen, dass sie nach der Show auf ihn warten solle, möglicherweise könne sie an diesem Abend einen Haupttreffer landen.
    Wahrscheinlich hatte er das im Laufe der Jahre Hunderte Male so gemacht.
    Dann fing die Frau Cleos Blick im Rückspiegel auf und lächelte. Ein charmantes, freundliches Lächeln. Sofort schämte sich Cleo. Woher sollte sie wissen, ob das nicht eine echte, alte Freundin von Casey war? Vielleicht kannten sie sich schon seit Jahren, und sie war überhaupt kein Groupie.
    Bevor sie die Außenbezirke von Bristol erreichten, bat Casey: »Können wir kurz vor einem der Läden dort vorn halten? Vor der Weinhandlung.«
    »Kein Problem.« Was für ein Geizkragen.
    »Ich bin nicht knausrig«, fuhr Casey fort, »aber die Gebühren für den Roomservice im Hotel sind astronomisch.«
    Cleo parkte den Wagen unter einer Straßenlampe, und er berührte seine Begleiterin am Schenkel. »Es dauert keine zwei Minuten. Was möchtest du trinken … äh …«
    »Ich heiße Maria. Und ich hätte gern Weißwein. Danke. Sauvignon aus Neuseeland, wenn sie haben.«
    Casey nickte und stieg aus dem Wagen. Cleo sah durch das Schaufenster der Weinhandlung, dass viel Betrieb herrschte und sich vor der Kasse eine Schlange gebildet hatte. Tja, auch gut. Sie hatte nicht die Pflicht, ein Gespräch mit Casey Krugers ›Freundin‹ anzufangen, nur um die Zeit totzuschlagen.
    Aber … hatte er wirklich alle Frauen in der ersten Reihe abgecheckt? Sie ausgewählt und sie mit einem Zwinkern und einer andeutenden Kopfbewegung überredet, die Nacht mit ihm zu verbringen?
    Auf dem Rücksitz fragte Maria unbekümmert: »Wie ist denn sein Hotel? Ziemlich nett, könnte ich mir denken.«
    » Sehr nett.« Cleo drehte sich zur Seite. Ihr fiel auf, dass die Frau keinen Ehering trug. »Aus dem 14. Jahrhundert. Und der Garten ist ebenfalls schön.«
    Sie wurde mit einem kecken Grinsen bedacht. »Vom Garten werde ich vermutlich nicht viel zu sehen bekommen, oder?«
    Darauf gab es nicht wirklich eine Antwort. »Tja, jedenfalls ist das Hotel großartig.«
    Mit trockenem Humor spottete Maria: »Auch wenn der Roomservice sehr teuer ist.«
    Man konnte nicht anders, als sich für sie zu erwärmen. Casey, der immer noch den richtigen Wein suchte, würde noch eine Weile beschäftigt sein. Cleo zeigte mit dem Kopf auf ihn: »Haben Sie ihn zum ersten Mal in der Show gesehen?«
    »Wen, Casey? Ich habe die Show nicht gesehen. Ich hasse Musicals. Wie lange machen Sie schon dieses Job?« Gekonnt wurde das Gesprächsthema gewechselt.
    »Seit drei Jahren.«
    »Macht es Spaß? Oder ist es langweilig?«
    »Ein bisschen von beidem.«
    »Wie bei jedem Job, nehme ich an.«
    »Er hat seine Höhen und Tiefen.« Cleo fragte sich, womit Maria ihren Lebensunterhalt verdiente.
    »Wohnen Sie in Bristol?«
    »Nein, ich wohne gar nicht weit von Caseys Hotel entfernt, in einem Dorf namens Channings Hill …«
    »Oh, das kenne ich!«
    »Ja?« Casey hätte es sehr viel schlechter treffen können als mit dieser Frau. Sie mochte zehn Jahre älter sein als die Mädels, mit denen er normalerweise ausging, aber sie war tatsächlich richtig nett. »Sind Sie im Hollybush Pub eingekehrt?«
    Maria schüttelte den Kopf. »Ich kannte jemand, der dort wohnte. Ein Freund von mir. Er hieß LaVenture.«
    O Gott, nicht noch eine. Gab es irgendeine Frau, die er nicht kannte ? Ernüchtert meinte Cleo: »Johnny.«
    »Nein, Lawrence.«
    »Oh! Johnnys Dad!« Das war so viel besser. »Woher kannten Sie Lawrence?«
    Maria zuckte mit den Schultern. »Wir waren Freunde.«
    »Er war eine echte Persönlichkeit. Alle liebten ihn.« Cleo schwieg abrupt. Vielleicht hatte sie es noch nicht gehört. »Äh … also gut, ich weiß nicht, ob Sie das schon wissen, aber ich fürchte, Lawrence ist vor ein paar Monaten gestorben.«
    »Ja.« Maria nickte bereits. »Ich weiß.«
    Es lag Cleo auf der Zunge, sie zu fragen, ob sie von den Umständen gehört hatte, wie Lawrence gestorben war, aber etwas an Marias Gesichtsausdruck brachte sie davon ab.
    Der Groschen … fiel … langsam.
    O mein Gott.
    Ihre Blicke trafen sich einen Moment lang. Schließlich drehte Maria den Kopf zur Seite und meinte fröhlich: »Sie haben also endlich zwei und zwei zusammengezählt.«
    » Sie waren das!« Cleo konnte nicht glauben, dass sie es jetzt erst begriff.
    »Der gute, alte Lawrence. Er musste nicht leiden.« Marias Blick funkelte. »Aber er hat mir schon einen

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