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Being

Titel: Being Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Süßlich duftender Rauch trieb durch die Luft und die Musik von unten wummerte noch immer.
Duhmp duhmp d-duhmp, duhmp duhmp d-duhmp, duhmp duhmp d-duhmp …
    Eddi lächelte mich mit einem schiefen Grinsen an. »Schau«, sagte sie mit weicher Stimme, »du kannst nicht die ganze Nacht mit der Pistole in der Hand dasitzen. Das ist lächerlich. Leg sie endlich weg, verdammt. Komm schon, Robert. Leg die Pistole weg, trink ein bisschen Wein, leg dich schlafen.«
    Es war verlockend. Und ich war verlockt. Ich wollte nicht gehen. Es war kalt draußen. Und ich wollte auch nicht die ganze Nacht mit der Pistole in der Hand hier herumsitzen. Ich wollte trotzdem keinen Wein, aber als Eddi sich vom Sofa wälzte und |144| mir ein Glas einschenkte, hinderte ich sie nicht daran.
    Ich wusste, ich sollte keinen Wein trinken. Abgesehen davon, dass ich Wein nicht mochte, musste ich wachsam bleiben. Es war nicht gut, einfach dazusitzen und Eddis Hintern anzustarren, während sie am Boden kniete und mir ein Glas Wein eingoss … es tat mir einfach nicht gut. Die Gestalt ihres Körpers, das Gewebe, die Form, die Materie …
    Bestimmte Dinge, unbestimmte Dinge.
    »Ich kann nichts dafür«, hörte ich mich murmeln. »Ich bin nur ein Mensch.«
    Eddi schaute verwundert, aber sie war schon zu fertig, um wirklich irritiert zu sein.
    »Hast du was gesagt?«, fragte sie und reichte mir den Wein.
    »Hab nur mit mir selbst geredet«, erklärte ich ihr.
    Als sie sich neben mich setzen wollte, verlor sie ein bisschen das Gleichgewicht und lehnte über mir. Ihre Hand drückte gegen meine Hüfte. Sie kicherte.
    »’tschuldigung«, sagte sie.
    »Schon gut.«
    »Ich hätte es einfach so getan«, sagte sie leise, während sie immer noch über mir lehnte.
    »Was getan?«
    »Das mit deiner Identität. Ich hätte es einfach so für dich getan. Umsonst.« Sie lächelte mich an. »Ich mein, ich sag nicht, dass ich dein Geld nicht genommen hätte, wenn du welches gehabt hättest … aber das da hättest du gar nicht gebraucht.« Sie berührte die Pistole in meiner Hand. Meine Finger spannten sich um den Griff. Sie sah mich an, immer noch lächelnd, ihre Lippen feucht vom Wein. »Du siehst gut aus«, sagte sie. »Deine Haare …«
    |145| Sie berührte meine Haare.
    Streichelte sie.
    Ich fühlte mich sehr menschlich.
    »Trink deinen Wein«, flüsterte sie.
    Etwas in mir versuchte, mich aufzuhalten, doch ich ignorierte es. Der Wein war kräftig und süß und ich trank schnell, genoss die Erregung, als er mir in den Magen floss und dann in mein Herz stieg wie ein warmer Ballon.
    Eddi nahm mir das leere Glas aus der Hand und stellte es auf den Fußboden. Sie sah mich an, ihre Augen leuchteten blau, dann griff sie hinüber und nahm mir die Pistole aus der anderen Hand. Vorsichtig legte sie auch die auf den Boden.
    Schließlich lächelte sie wieder.
    Und küsste mich langsam.
    Und entführte mich in ihr Bett.

|146| Elf
    n unuuuuuuunuuuuunnununnunsaasaaa dah iih ii duh duh duh nee dahaa ah hta ta ta ma lein ffn dir äh äh ffr neweile … fck mann ja npa wochn na hn drin woo muss ne wo kannich dir nich na na na kla za ich. fn tausend ja, fünftausend, zwei Wochen und ich wohn da, ja ja.

    Eine Stimme.

    Nein, kann ichdr nich sagn. JajaJa Issehr wichtig.

    Weiß. Süßer Wein.
    Erinnerungen an eine Stimme.

    Leg dich hin, Robert. Zieh die Schuhe aus …

    Laken. Weißer Nebel. Der Geschmack von Lippenstift und Wein. Was ist das? Mein Schädel brummt. Ich bin müde. Ich liege mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Ein weißes Laken bedeckt meinen Körper. Unter dem Laken bin ich nackt.
    Worte …

    |147|
Hier, lass mich dir helfen … Jesses, was ist das denn?
    Hä …?
    Was ist dir passiert? Dein Bauch, dein Arm … du bist ja voller Narben.
    Narben …

    Ich kann mich nicht erinnern.
    Ich kann mich nicht rühren.
    Weißer Nebel …
    Sexnebel.
    Geräusche.

    Duhmp duhmp d-duhmp.

    Ich schwimme in Weiß.
    Schwarz weiß schwarz …
    Weiß wirbelt rum und rum, saugt mich hinab in schreckliche Räume …
    Alles ist schwarz.
    Weiß schwarz weiß.
    Ist alles gleich.
    Was ist das?
    Wo bin ich?

    Duhmp duhmp d-duhmp.

    Ich bin betrunken … aber ich bin nicht betrunken. Ich bin irgendwas anderes. Irgendwo anders.

    |148| Stimmen. Eine flüsternde Stimme. Im vorderen Zimmer. Ich höre eine Stimme.

    Wann kannst du mir Bescheid sagen? Ich muss es wissen.

    Telefon. Eddi. Sie spricht am Telefon.

    Wach auf.

    Es ist unmöglich.

    Zerstör den Traum.

    Irgendwas in mir

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