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Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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frage ich. »In Tir Na Nog?«
    »Ob ich ihr begegnet bin?« Die gute Fee lacht.
    »Ich habe ihr HochzeitskIeid gezaubert.«
    Mit diesen Worten zieht sie einen Zauberstab aus ihrer Handtasche, wedelt zweimal damit und verschwindet in einer Wolke aus Glitterstaub. Ich sehe mich im Pub um, aber außer mir scheint niemand etwas bemerkt zu haben.
    Nach diesem Gespräch sinke ich erst mal auf der Bank zusammen. Eine gute Fee. Wer hätte das gedacht. Was hat sie am Schluss über Sunny gesagt ...?
    Oh mein Gott. Sie hat Hochzeitskleid gesagt! Das bedeutet ...
    Ich schnappe mir die Serviettenkarte und renne zur Tür. Wir müssen sofort nach Tir Na Nog!
    Bevor es zu spät ist!

24
    Ich jogge ins Hotel zurück, aber als ich dort ankomme, merke ich, dass ich vergessen habe, meinen Schlüssel mitzunehmen. Mit der Faust hämmere ich an die Tür unseres Zimmers, doch niemand öffnet. Vampire schlafen, wie man sich denken kann, tagsüber wie die Toten. Es ist daher beinahe unmöglich, sie zu wecken. Ich dachte, Jareth wäre vielleicht eine Ausnahme, weil er ja auch nicht diese lästige Sonnenallergie hat, aber das war wohl ein Irrtum.
    Frustriert hämmere ich weiter an die Tür. Lauter diesmal. Die Tür des Nachbarzimmers geht auf und Corbin steckt den Kopf heraus.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragt er.
    »Ja, ich versuche bloß, die Toten aufzuwecken«, antworte ich, gebe es jedoch auf und gehe auf ihn zu. »Wie geht es dir?«
    Er zuckt die Achseln, macht die Tür aber ein Stück weiter auf, damit ich eintreten kann. Eine innere Stimme warnt mich, dass dies eher keine gute Idee ist - allein zu sein und so -, aber im Moment bin ich mit Kunstblut abgefüllt und nicht in der Laune, einen Imbiss zu mir zu nehmen.
    Falls ich wieder das Bedürfnis bekommen sollte, werde ich eben schnell verschwinden.
    Also folge ich ihm in sein Zimmer und setze mich auf einen altmodischen gepolsterten Sessel am Fenster. Corbin hockt sich auf das Doppelbett, in dem, wie mir auffällt, niemand geschlafen hat.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie seltsam das alles ist«, gesteht er. »Mit einem Zirkel von Vampiren rumzuhängen und all das. Nie hätte ich so etwas für möglich gehalten, nicht in einer Million Jahren.«
    »Tja, aber du musst zugeben, der Blutzirkel ist ziemlich cool, oder?«, entgegne ich. »Ich meine, sie sind total zivilisiert und achten die Gesetze und alles.«
    Er nickt. »Während des Flugs hierher habe ich ein langes Gespräch mit Magnus geführt«, berichtet er. »Ich muss gestehen, er ist wirklich nicht blöd.
    Er hat mir alles über die aktuelle Politik des Konsortiums erzählt und wie der Blutzirkel daran arbeitet, friedliche Lösungen für die Beziehungen zwischen Vampiren und Menschen zu entwickeln.«
    Meine Schultern entspannen sich und ich bin froh, dass Magnus ihm etwas Vernunft eintrich-tern konnte. »Ja, die meisten Vampire, denen ich begegnet bin, benehmen sich ziemlich zivilisiert.
    Und die, die es nicht tun? Tja, die pfähle ich.« Ich grinse ihn an.
    »Dann bist du also tatsächlich eine Jägerin?«, staunt Corbin. »Irgendwie bin ich davon ausge-gangen, dass das nur eine Tarnung war, damit du dich in Achtal verstecken konntest. So wie Lili -
    äh, Rachel. . .«
    »Nee. Ich bin eine waschechte Jägerin. Und ich habe wirklich zwei Vampire erledigt, ganz zu schweigen von dieser verrückten Geschichte mit den Werwolf-Cheerleadern, die ich aber jetzt nicht unbedingt zum Besten geben muss.«
    »Also bist du eine Elfe, ein Vampir und eine Vampirjägerin.« Er zählt meine Rollen an den Fingern ab. »Alles in einer Person. Da hast du sicher eine Menge zu tun«, neckt er.
    »Das kannst du laut sagen.«
    Einen Moment lang schweigt er, dann fügt er hinzu: »Und jetzt bist du wieder mit deinem Freund vereint.« Er starrt auf seine Hände und mir fällt auf, dass er die Nägel bis zur Nagelhaut abgekaut hat. »Da ist wohl eine Gratulation angebracht.«
    Ich seufze. »Hör zu, Corbin, ich wollte nie ...«
    Er winkt ab. »Schon gut. Ich hab's kapiert. Musst es mir nicht noch einmal erklären. Du hast Blut gebraucht. Meins stand gerade zur Verfügung. Du hast mich verführt und ich habe dir erlaubt, es zu saugen.«
    »So einfach ist es nicht...«, sage ich wie gegen meinen Willen.
    Er sieht mich fragend an.
    »Es ist nicht so, als wärst du einfach ein x-beliebiger Mensch, von dem ich gesaugt habe. Du bist der einzige Mensch, von dem ich je getrunken habe. Mein erstes Mal.« Ich mache eine Pause.
    »Und wie heißt es so schön -

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