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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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Al­lein die Vor­stel­lung! Ich glau­be nicht, daß das Ko­mi­tee es über­haupt er­lau­ben wür­de. Das Ba­by wür­de wahr­schein­lich drei oder vier Köp­fe be­kom­men oder Hu­fe oder sonst was.
    „Nein“, sag­te ich zu Hat­ta, oh­ne daß ich rich­tig zu­ge­hört hat­te, was er sag­te, son­dern nur ver­mu­te­te – al­ler­dings rich­tig, wie man an sei­nem nie­der­ge­schla­ge­nen Aus­druck sah. Er ver­schwand.
    Das Tier­chen woll­te spie­len, aber ich nicht. Wir hat­ten einen ein­sei­ti­gen Streit und es biß mich.
    Wer? Das war die Fra­ge. Wer? Wer? Wer? Mir fiel nie­mand ein, den ich mir als Va­ter mei­nes Kin­des wünsch­te. Au­ßer­dem schie­nen zur Zeit al­le weib­lich zu sein, selbst Kley.
    Und dann fie­len mir die Sand­schif­fe ein, die al­le zwölf Ein­hei­ten von Vier BEE ab­ge­hen, durch die Bren­nen­de Wüs­te und so wei­ter, nach Vier BOO und Vier BAA. Viel­leicht war­te­te ein schö­ner Kör­per mit ei­nem schö­nen Le­bens­fun­ken dar­in dort dar­auf, sich nütz­lich zu ma­chen. O Freu­de!
    „Willst du mit­kom­men?“ frag­te ich das Tier­chen zwei­felnd.
    Ich wuß­te, es wür­de dar­auf be­ste­hen mit­zu­kom­men und die gan­ze Zeit über je­den bei­ßen und in den un­pas­sends­ten Mo­men­ten za­radann wer­den. Es folg­te mir lei­se knur­rend auf die Ve­ran­da.
    „Dann komm schon.“ Ich hob es hoch und duck­te mich er­folg­los vor ei­nem Biß in die Na­se, der sich je­doch glück­li­cher­wei­se als Kuß ent­pupp­te.
5

    Es war schon selt­sam, Vier BEE zu ver­las­sen.
    Man muß­te den Platz auf ei­nem Sand­schiff bu­chen, aber ich hat­te Glück, wie man mir sag­te, es war kei­ne Haupt­rei­se­zeit. In Wirk­lich­keit gibt es über­haupt kei­ne Haupt­rei­se­zeit. Die Wüs­te und die großen schwar­zen Ber­ge und Vul­ka­ne, er­lo­schen oder nicht, ma­chen den Leu­ten Angst. Als ich an Bord ging, konn­te ich mei­ne Mit­rei­sen­den se­hen, die zu­sam­men­ge­kau­ert da­sa­ßen und dar­auf war­te­ten, in den un­gast­li­chen Schoß un­se­res ei­ge­nen Pla­ne­ten hin­aus­ge­schleu­dert zu wer­den. Es wa­ren ein paar Jangs da­bei, aber of­fen­bar ein kom­plet­ter Kreis, der einen Au­ßen­sei­ter wie mich nicht da­bei­ha­ben woll­te. Sie sa­hen al­le recht weib­lich aus, selbst die bei­den Män­ner. Auch sie kau­er­ten sich zu­sam­men, ob­wohl sie nach au­ßen hin doch so jung und wa­ge­mu­tig wa­ren. Sie hat­ten wahr­schein­lich noch nie et­was sa­bo­tiert. Ich muß al­ler­dings zu­ge­ben, bei mei­ner ers­ten Sa­bo­ta­ge mit Her­gal und Kley vor fast ei­nem ach­tel Rorl hat­te ich re­gel­recht Ago­ra­pho­bie we­gen der großen of­fe­nen Flä­chen hin­ter dem Be­ob­ach­tungs­stand in 6 D, ob­wohl es an­de­rer­seits auch wun­der­bar war fest­zu­stel­len, daß mein Ma­gen sich noch rich­tig um­dre­hen konn­te. Die zwei oder drei an­de­ren Pas­sa­gie­re wa­ren Äl­te­re Leu­te, ei­ner um­arm­te ein ro­sa Tier, und ich pack­te mein Tier­chen be­un­ru­higt am Ge­nick.
    „Wag es nicht!“ sag­te ich.
    Das Tier­chen, ganz ver­kör­per­te, un­be­fleck­te Un­schuld, leck­te sein schim­mern­des Fell.
    Nach­dem wir ei­ne Wei­le her­um­ge­ses­sen hat­ten, kam ein Ro­bo­ter von ir­gend­wo­her und über­prüf­te mit ir­ri­tie­ren­der Lang­sam­keit die Pas­sa­gier­lis­te in ei­ner der Stahl­säu­len.
    Der Ro­bo­ter in­for­mier­te mich, daß mein Tier­chen nicht re­gis­triert war und daß ich einen be­son­de­ren Ver­trag un­ter­schrei­ben muß­te, wenn ich an Bord blei­ben woll­te. Bei­na­he nahm ich die Ge­le­gen­heit wahr, das Tier­chen hin­aus­zu­wer­fen, aber ich konn­te es doch nicht übers Herz brin­gen, al­so un­ter­schrieb ich. Das Tier­chen ver­such­te, den Ro­bo­ter zu bei­ßen. Es gab einen Rie­sen­lärm. Hal­lo, schon wie­der auf­ge­fal­len.
    Es gab ein Klir­ren, Si­re­nen heul­ten, und wir star­te­ten mit sich all­mäh­lich stei­gern­dem Schub. Die Aus­stoß­net­ze faß­ten uns hier und da ein biß­chen, und wir ho­ben mit ei­nem ho­hen Pfeif­ton ab, hin­aus aus der Kup­pel aus elek­tri­schen Fel­dern, die Vier BEE be­deckt. Das Licht ver­än­der­te sich. Es gab ein leich­tes Klin­gen, als sich die Kup­pel­to­re

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