Beiss nicht in die Sonne
zeigte auf etwas Glitzerndes am Himmel.
„Erzeuger, was ist das?“
Und es war der dumme alte Hergal, der wirklich groshing aussah, ganz in Gold, in der Sonne blinkend, der immer wieder Kreise flog mit diesen riesigen Engelsflügeln, die ihn tatsächlich trugen.
Hier wachte ich auf, und sie gaben meine Hälfte in ein kristallenes Kühllager. Dann baten sie mich, meinen Mann vorbeizuschicken, sobald er fertig war, dann würden sie weitermachen. Und ich dachte an Hergal.
Ich war so glücklich, als ich auf der Gleitbrücke nach Limbo fuhr. Ich versank immer wieder in diese verrückte Euphorie darüber, wie wunderbar der Lebensfunke war, dieses kleine, undefinierbare Etwas, das einmal von einem Mann und einer Frau gemacht werden muß, ganz gleich, in wie viele Körper es hinein- und hinausschlüpft, wenn es erwachsen ist. Das verwundert noch immer jeden. Die Q-R-Wissenschaftler können selbst jetzt noch keine Begriffe dafür finden. Sie machen nur „Äh, hmm“, wenn man es erwähnt.
„Der wesentliche Unterschied zwischen einem Quasi-Roboter (Androiden) und einem lebenden Menschen“, so steht es in den Büchern, „liegt in der Tatsache, daß ein Quasi-Roboter lebendes Fleisch ist, das von Elektroden, Metallplasma und einem Elektronengehirn gesteuert wird, das während des Wachstums in die Zellen eingepflanzt wird. Ein Mensch ist reines Fleisch ohne elektronisches oder metallisches Dazwischentreten, geschaffen aus männlichen und weiblichen Zellen, die das antike Element enthalten, das einst Seele genannt wurde!“
Aber ich war auf der Brücke verrückt vor Freude, wenn ich an meine Hälfte dachte, die wartend dalag, an den winzigen Lebensfunken von meinem Lebensfunken, kleines, blasses Ooma, mein Kind, mein Selbst. Ich war wie in Ekstase, aber ich hatte seit langem keine Pillen mehr angerührt.
In der Nähe von Limbo stellte ich fest, daß ich nichts hatte, was ich Hergal mitbringen konnte, also ging ich hin und klaute eine mit Perlen besetzte Robotschlange, wirklich insumatt, aber dann bekam ich Gewissensbisse und ging den ganzen Weg zurück, um dafür zu bezahlen – es wäre schließlich kein richtiges Geschenk, wenn ich es gestohlen hatte, nicht wahr?
Als ich in Limbo ankam, hatte ich den üblichen Ärger mit jedermann, um Hergal zu finden. Ich hatte die Sendung über seinen neuen Körper noch nicht gesehen und fragte mich, wie er wohl diesmal aussah. Bald genug fand ich es heraus.
„O Hergal!“ kreischte ich. „Wie konntest du nur?“
„Was ist denn los?“ fragte Hergal und erhob ihren schlanken, silbernen Körper von einer Schwebecouch und sprang leicht auf den Kristallgummiboden.
„Du bist weiblich!“ stellte ich fest.
„Erraten“, grinste sie spöttisch. Ihr Haar war lang und malvenfarben wie die Dämmerung, geflochten und voller Schmuck. Sie hatte Smaragde auf den Warzen ihrer kleinen, entzückenden Brüste und trug einen Lendenschurz aus Blumen.
Meine Seligkeit explodierte und war verschwunden. Ich erklärte die Sache zwischen den trockenen Schluchzern meiner rasenden Enttäuschung.
„Nun, woher sollte ich das wissen?“ fragte Hergal mich, verständlich genug. Sie versuchte mich zu trösten, aber bei der Berührung durch ihren lieblichen, weichen Arm rannte ich hinaus und ging nach Hause. Ich hatte vergessen, ihr die Schlange zu geben, aber das Tierchen hatte seinen Spaß daran, und noch etliche Einheiten später fiel und stolperte und rutschte ich über zerbrochene Perlenschuppen. Wohl wieder ein Symbol für meine zerbrochenen Hoffnungen, nehme ich an.
4
Hatta signalisierte.
Um mich selbst zu quälen, während ich in seine vier rosa Augen schaute, stellte ich mir vor zu sagen: „Hatta, mach ein Kind mit mir.“ Uh!
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