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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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rumgetrieben.“
    Ich fragte mich, ob ich hätte wissen sollen, wovon Izzy redete. „Ah, wer?“
    „Aus dem Café. Die kleine quirlige Blonde mit den Piercings.“
    Diese Beschreibung traf ungefähr auf die Hälfte aller Kaffeebarkellnerinnen zwischen Madison und Poughkeepsie zu.
    „Die mit dem I-Ah-Tattoo am Arm.“
    Ich nickte. Nun erinnerte ich mich vage, aber ich wusste trotzdem nicht, worauf Izzy hinauswollte. „Und was ist mit Suzette passiert?“
    „Sie ist einfach eines Morgens tot zur Arbeit gekommen“, erklärte Izzy und bog in meine Straße ein. „Die Situation wurde etwas unangenehm, als ich ihr sagte, dass ich sie rausschmeißen muss.“
    „Weil sie tot ist?“
    „Auch. Die Schlurferei und das Gestöhne gingen mir ganz schön auf die Nerven, doch der eigentliche Grund war, dass ich nicht bei so einem Betrug mitmachen wollte.“
    „Bei was für einem Betrug?“
    Izzy rutschte auf ihrem Sitz herum und trommelte mit ihren langen, golden lackierten Fingernägeln auf das Lenkrad.
    „Was für einen Betrug meinst du?“, fragte ich erneut.
    Sie blickte konzentriert auf die Straße. „Die Zombies kommen weiter zur Arbeit, und was, glaubst du, passiert mit ihrem Lohn?“
    „Wird weiter überwiesen?“
    Izzy schüttelte den Kopf. „Nein, die Studis, die bei uns jobben, bekommen Schecks.“
    „Du glaubst also, der Voodoo-Priester verlangt von seinen Zombies, dass sie sich die Schecks bar auszahlen lassen?“
    Izzy nickte.
    Jobbende Studenten umzubringen und sie zu Zombies zu machen, nur um ihren mageren Lohn einzustreichen, war in meinen Augen ein bisschen viel Aufwand für wenig Gewinn. Obwohl ... Wenn man eine große Schar von ihnen hatte, war das Geschäft vermutlich ziemlich einträglich. Außerdem hatte man dann eine Menge arbeitsfähige Leichen zur Verfügung, die fegten, spülten, den Müll rausbrachten und die vielen anderen Arbeiten verrichteten, die niemand machen wollte. Für den Teil von mir, der Hausarbeit hasste, klang das eigentlich ganz gut - bis auf den Part mit dem Umbringen und der Seelenversklavung natürlich.
    „Meinst du wirklich, es geht nur um das Geld?“
    „Wer weiß?“, antwortete Izzy und zuckte die Schultern.
    „Aber wozu die ganze Mühe? Warum macht man überhaupt Zombies? Wofür werden sie denn normalerweise benutzt?“
    „Für Feldarbeit und andere öde oder beschwerliche Tätigkeiten.“
    „Burger wenden ist auch nicht viel besser“, bemerkte ich.
    „Kaffee ausschenken, meinst du wohl“, entgegnete Izzy stirnrunzelnd.
    „Kaffee ausschenken, Bücher verkaufen und so weiter. Das ist alles relativ. Viele Leute finden Jobs wie unsere geisttötend und zermürbend.“
    Izzy prustete abfällig.
    „Was meinst du?“, fragte ich. „Tut dieser Voodoo-Freak uns Lohnsklaven am Ende einen Gefallen? Befreit er uns von unserem Leid? Raubt er uns unsere Seelen, bevor der Job sie uns kaputtmachen kann? Vielleicht macht derjenige ja einfach nur das Gegenteil von Marx - statt das Proletariat zu befreien, liefert er Opium fürs Volk.“
    Izzy zog eine Augenbraue hoch. „Wo hast du denn solche Begriffe her? Sag bloß, du hast mal ein Kommunismus-Seminar besucht!“
    „Ich war mal mit einem Marxisten zusammen.“
    „Das war einer von deinen SNAGs, was?“
    Madison war bekannt für sein Überangebot an SNAGs, den sogenannten „sensiblen New-Age-Gesellen“. Vor Sebastian hatte ich solche Männer, die zwar fit im Kopf, aber ansonsten ziemliche Loser waren, angezogen wie ein Magnet. Ich nickte.
    „Hab ich mir gedacht.“ Izzy schnaubte. „Doch das ist der reinste Unsinn!“
    Ich grinste sie an. „In meinem Kopf klang es besser.“
    „Wie so vieles.“
    Ich streckte ihr die Zunge heraus.
    Als sie am Straßenrand anhalten wollte, fiel mir ein schicker marineblauer Minivan auf, der am Ende des Blocks parkte. Es gab zwar einige Familien in der Straße, doch meine Nachbarn gehörten eher zu den Leuten, die sich etwas Gebrauchtes zulegten, wenn sie sich ein „neues“ Auto kauften. Abgesehen davon fiel dieser Van auch deshalb so auf, weil er keine Aufkleber mit politischer Botschaft am Heck hatte.
    „Fahr weiter!“, drängte ich rasch.
    „Glaubst du, die FBI-Leute beobachten deine Wohnung?“
    Ich zeigte auf den Van, als wir daran vorbeifuhren. Izzys weißer Lieferwagen spiegelte sich in den getönten Scheiben.
    „Das ist echt zu viel für mich!“, sagte Izzy kopfschüttelnd. „Da nehme ich es lieber mit einer ganzen Armee von Zombies auf.“
    Genau meine Meinung.
    Izzy

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