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Beiss noch einmal mit Gefuehl

Beiss noch einmal mit Gefuehl

Titel: Beiss noch einmal mit Gefuehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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nachdenklich an. „Ich könnte dir helfen.“
    „Helfen? Wie?“ Sebastian hatte die Wunde ziemlich fachmännisch versorgt, und ich konnte mir nicht vorstellen, was Parrish darüber hinaus zu bieten hatte, außer ... „Keine illegalen Drogen, danke! Wir haben immerhin das FBI am Hals.“
    Parrish schnaubte. „Nichts dergleichen! Du weißt doch, dass mein Blut eine regenerierende Wirkung hat.“
    „Ich soll dein Blut trinken? Parrish, ich bin Vegetarierin!"
    Er schüttelte amüsiert den Kopf und erhob sich.
    Und ich schwöre, er verharrte ein paar Sekunden länger vor mir, als nötig gewesen wäre, und protzte mit seinen männlichen Attributen, bevor er sich zu einer seiner Truhen umdrehte. „Tja, Hauptsache, du hast deine Prioritäten“, bemerkte er.
    Die Truhe war ungefähr sechzig Zentimeter hoch und sah nicht besonders stabil aus. Sie war überwiegend aus Kiefernholz gefertigt - nur die Kanten waren aus Eiche - und schwarz angestrichen. Die Ecken waren mit dekorativen Schonern aus Zinn beschlagen, das brüniert war, damit es wie Messing aussah. Zwei breite, verschlissene Lederriemen hielten Truhe und Deckel zusammen.
    Als Parrish sie öffnete, erwartete ich Zedernduft, doch ich roch nichts dergleichen. Dennoch handelte es sich eindeutig um eine Antiquität, auch wenn sie handwerklich nicht besonders gut gearbeitet war. Seinerzeit war die Truhe wahrscheinlich billig gewesen - und Parrish damit nicht ganz unähnlich, dachte ich mit einem spöttischen, aber liebevollen Lächeln.
    Ich sah ihm fassungslos, wenn auch völlig fasziniert zu, wie er die obszönste Unterhose mit Leopardenmuster anzog, die ich je gesehen hatte. „Das ist nicht dein Emst!“
    Er schaute erstaunt an sich herunter. Wie ich zugeben musste, war das seidige Material trotz des geschmacklosen Musters ziemlich vorteilhaft. Die Hose saß wie angegossen, sodass einem eigentlich nichts verborgen blieb. Als ihm bewusst wurde, dass ich es gemerkt hatte, sagte er: „Doch, doch, absolut.“
    „Ich weiß nicht, warum du dir überhaupt die Mühe machst, dich anzuziehen“, entgegnete ich und biss mir sofort auf die Lippen. Das hatte viel zu sehr nach einer Einladung geklungen - und prompt breitete sich auch ein lüsternes Lächeln auf Parrishs Gesicht aus. „Ich meine, du solltest dich vielleicht eine Weile versteckt halten. Dich ein bisschen zurückziehen.“
    Parrish verzog abschätzig den Mund. „Das ist eigentlich nicht mein Stil, nicht wahr, Schätzchen?“
    „Aber es war kein Witz, als ich gesagt habe, dass das FBI das Haus beobachtet. Sie stehen direkt vor der Tür!“
    Er schlüpfte in eine schwarze Jeans.
    „Hast du mir überhaupt zugehört? Dominguez denkt, du hättest es getan!“
    Nachdem Parrish ein schwarzes T-Shirt übergezogen hatte, das erstaunlicherweise von Armani zu sein schien, warf er seine kastanienbraunen Locken nach hinten. „Ja, und früher oder später wird er mich auch kriegen.“
    „Was soll das denn bedeuten?“
    „Das bedeutet, meine Liebe, dass ich sie von dir weglocke. Wenn sie mich verfolgen, lassen sie dich in Ruhe.“
    „Warum solltest du so etwas tun?“ Ich stand auf, als Parrish an mir vorbei auf die andere Seite des Sarges ging. Ich wollte ihn am Ärmel festhalten, aber er entzog sich mir und hob wortlos den langen schmalen Deckel auf und legte ihn wieder an seinen Platz.
    „Weißt du, es ist ja nicht so, als wüsste ich diese Geste nicht zu schätzen, doch du musst das nicht für mich tun“, fuhr ich fort, als er hartnäckig schwieg.
    Er setzte sich auf den Sargdeckel und zog Socken und Motorradstiefel an. „Was du dabei ignorierst, Garnet, ist, dass ich es gern für dich tue.“
    Oh.
    „Du musst mir nichts beweisen, indem du einen auf ritterlich machst“, sagte ich. Den Gedanken, dass er mir bereits hinlänglich klargemacht hatte, dass er mich mehr liebte als ich ihn, behielt ich für mich.
    Als er seine Stiefel geschlossen hatte, stützte er die Ellbogen auf die Knie und schaute einen Moment auf den Boden, bevor er zu mir aufsah. „Ich würde dich ja fragen, ob du mit mir abhaust, wenn ich auch nur die geringste Hoffnung hätte, dass die Antwort Ja lauten könnte.“
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Parrish stand auf und starrte mit grimmiger Miene die Wand an. Dann schlug er mit der flachen Hand dagegen. „Widerlich“, sagte er, als er sie sinken ließ. „Ich muss mir die Hände waschen. Und meinst du, ich könnte vielleicht ein letztes Mal deine Dusche benutzen, wenn ich mich

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