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Bel Ami

Bel Ami

Titel: Bel Ami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Uhlmann
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selbst zu tragen. Und auch diesen Wunsch erfüllte ich ihr.
    Ich beschloss, in diesem Jahr meinen Urlaub nicht mehr allein, sondern mit ihr gemeinsam zu verbringen. Ich sehnte mich nach Sonne und Wärme, und ich wollte schlafen, in der Sonne schlafen. Hand in Hand mit Katja spazieren gehen, barfuß im Sand.
    Kurz entschlossen buchte ich einen Flieger und flog mit ihr ans Mittelmeer. Ich hatte uns in dem mondänen Fünf-Sterne-Hotel Intercontinental Carlton eingemietet. Von der Hotelterrasse hatte man einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer und das geschäftige Treiben auf der Croisette. Ich hatte uns einen Tisch reserviert und freute mich auf den eisgekühlten Champagner, den ich mit Katja dort zu trinken gedachte.
    An unserem ersten Urlaubstag lagen wir auf unseren Strandliegen und dösten in der Sonne. Katja war unruhig und schon etwas angetrunken. Sie stellte mir das kalte Cocktailglas auf den Bauch und amüsierte sich über mein erschrecktes Quietschen.
    »Es ist leer! Ich geh mal rüber. Möchtest du auch noch was?« Noch bevor ich auf mein halb volles Glas zeigen konnte, war sie aufgestanden und zur Bar unterwegs. Sie trug einen winzigen, türkisfarbenen Bikini, den ich ihr von meiner letzten Brasilienreise mitgebracht hatte. Ein älterer Herr mit vollem, weißen Haar stand an der Bar und richtig – Katja schien der Platz direkt neben ihm der beste, um einen Drink zu bestellen. Ich legte mich zurück und döste wieder ein.
    »Daddy!«
    Die Sonne und der Alkohol ließen mich nicht schnell genug wach werden. Also zog Katja ungeduldig an meinem Arm, bis ich unwillig knurrte und die Augen öffnete.
    »Der Typ da drüben sucht eine Begleitung zur Hochzeit seiner Tochter und ist der Meinung, ich wäre die Richtige, um seine Familie zu schocken. Wir fahren jetzt los und kaufen ein angemessenes Kleid für mich und dann geht’s weiter nach Cap Antibes ins Eden Roc . Kennst du das?«
    Sie roch nach Sonnencreme und etwas Alkohol. Ihr blondes Haar leuchtete im Sonnenlicht wie eine Korona. Ich war zu träge, um etwas anderes zu denken, als dass sie wunderschön war. Sie schien meine Antwort nicht abwarten zu wollen, griff sich ihre Tasche und ging. Ich kniff die Augen zusammen und sah Katja zu einem Schatten werden. Jetzt erst begann ich die Situation zu begreifen und spürte eine ungewohnte Sentimentalität in mir. Natürlich kannte ich das Hotel Du Cap-Eden-Roc , eines der teuersten Hotels weltweit. Ein weißes Schloss aus dem 19. Jahrhundert mit Meerwasserschwimmbecken und Privat-Cabana direkt auf den Klippen. Katja würde es gefallen. Und mal ehrlich – ein Strandspaziergang machte sich super als Postkartenmotiv, wurde in Wahrheit aber schnell langweilig. Ich stand auf, lief zum Meer und stürzte mich in die kühlen Wellen.
    Zwei Tage später betrat Katja unsere Suite und warf mir ihren Verdienst vor die Füße. 20 000! Sie lachte, warf sich auf mich und öffnete meine Hose. Die Scheine knisterten, während sie sich an meinem Penis zu schaffen machte. Ich lächelte schmerzlich. Das war es. Mein Leben. Knisternde Tausender auf und unter mir und mein Schwanz im Mund der schönsten Hure der Welt. Ich spürte es kommen und schloss die Augen. 20 000! Ich stöhnte laut auf.
    Wir blieben noch fünf Tage in Cannes, dann fuhren wir weiter nach Monaco. Anschließend in die Schweiz. Dort blieben wir verfickte drei Tage, bis uns der Wahnsinn oder das Geld – vielleicht auch die Verbindung von beidem – weiter in die Karibik und bis nach Amerika trieben. Wir verdienten uns dumm und dämlich. Katja ließ sich nicht bremsen, die Männer ließen sich nicht lumpen und die Hotelsafes nicht mehr schließen. Jede Mark brachte sie zu mir und überließ mir die Freude, sie auszugeben: für Hotels, Flüge, Champagner, Austern, Kleider, Schmuck und Pelze. Aber der Preis war hoch – und das wurde mir zu spät bewusst.
    Katja war besessen vom Geld und vom Sex! Das mag für müde Ehemänner nicht vorstellbar sein – aber es begann mich anzuwidern. Sie stöckelte um zwei, drei oder fünf Uhr morgens auf elf Zentimeter hohen High Heels in unser Zimmer und verlangte von mir, sie gleichzeitig zu lieben und zu ficken. Manchmal war ihr Haar verklebt, manchmal ihr Mund, manchmal alles zusammen. Sie roch nach Sperma und Alkohol und konnte häufig ihren Wunsch nach Geschlechtsverkehr nur noch lallend äußern. Manchmal gelang es mir, sie davon zu überzeugen, dass ein Fellatio von ihr mir den größten Genuss verschaffen würde, nur um mich nicht

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