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Bel Ami

Bel Ami

Titel: Bel Ami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Uhlmann
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ihrer ungewaschenen Möse aussetzen zu müssen. Meist schlief sie schnell ein und enthob mich dadurch meiner Pflicht. Hatte ich in Berlin gekokst, um wach zu bleiben, bevorzugte ich im Urlaub nun den Champagner, der mich müde und unempfindlich machte.
    »Ich ekel dich wohl an, ja?«
    Katja stand nackt und mit gespreizten Beinen vor mir. Ihre Hand zur Faust geballt, darin etliche zerknüllte Tausendmarkscheine. Das Haar hing ihr in die Augen. Sie schien es nicht zu merken. Wütend stopfte sie sich die Faust zwischen die Beine, bewegte sie mehrmals hin und her und hielt sie mir dann unter die Nase.
    »Na, ekelt dich das Geld jetzt auch an? Das sind zwei - oder dreitausend. Was weiß ich. Komm, nimm es Daddy. Ich hab’s für dich gemacht. Also nimm es jetzt auch!«
    Katja stopfte mir das Knäuel in mein Hemd und fing an zu lachen. Als ich sie umarmte, knisterte es.
    »Du bist betrunken. Lass uns schlafen gehen. Und morgen«, ich schluckte kurz, als sich ihre Hand automatisch zwischen meinen Beinen auf und ab bewegte, »morgen machen wir einen Strandspaziergang.« Hand in Hand sparte ich mir. Es klang auch so schon verlogen genug. Ich wollte nur noch weg von ihr und meine Ruhe. Katja verkrampfte sich und fing haltlos an zu weinen. Ich zog sie zum Bett, legte sie ungewaschen hinein und deckte sie zu. Sie schlief fast augenblicklich ein. Ich stellte mich auf den Balkon, schüttete im Stehen so viel Champagner in mich hinein, wie ich brauchte, um mich neben sie legen zu können. Natürlich hatte ich schon davon gehört, dass sich ab und an eine Hure in ihren Chef verliebt und ihn mit übertriebenem Arbeitseifer zu beeindrucken versucht. Schau her, wie sehr ich dich liebe! Ich hab mich die ganze Nacht von anderen vögeln lassen. Wie absurd! Dass das ausgerechnet mir passieren musste und mit einer Frau wie Katja. Wankend schleppte ich mich noch ins Bad, um mir wenigstens die Zähne zu putzen.
    Unser letzter Abend wurde der schlimmste. Der Rückflug war für den nächsten Tag um acht Uhr gebucht. Trotzdem schlug sie die Einladung eines fetten Kerls nicht aus, der sie direkt von unserem Tisch auf sein Zimmer brachte, das sich zwei Zimmer neben dem unseren befand. Fünf Sunden vor Abflug öffnete Katja völlig nackt, ihre Klamotten in der einen, die Schuhe in der anderen Hand, unsere Tür und kam auf mich zu. Ich hatte mit einigem gerechnet, aber nicht mit diesem Anblick. Sie hatte die Sachen fallen gelassen und hielt nun eine Pistole auf mich gerichtet.
    »Unser letzter Abend, Daddy. Und noch mal 800 verdient. Aber das ist nicht genug, damit du mich fickst, oder?« Sie steckte sich den Lauf der Waffe erst in ihr Loch und dann in den Mund. Sprachlos beobachtete ich den gefährlichen Fellatio. So lange, bis sich die Mündung feucht glänzend wieder auf meine Brust richtete.
    »Katja …!«
    Ich hob beschwichtigend die Hände und machte einen Schritt auf sie zu.
    »Bleib stehen, du Scheißzuhälter! Das werde ich ja wohl noch verlangen können! Dass du mich anständig fickst. An deine Liebe glaube ich nämlich schon lange nicht mehr!«
    Bevor ich fragen konnte, wann ich je von Liebe gesprochen hatte, wurde die Tür gegenüber unserer Suite geöffnet und eine ältere Frau bot sich beherzt an, die Polizei zu rufen.
    Mit erhobenen Händen konnte ich sie davon überzeugen, dass Katja, von der sie nur die nackte Rückseite sehen konnte, meine Freundin und der lautstarke Wortwechsel nur eine Art erotisches Vorspiel war. Die Frau schloss missbilligend ihre Tür und ich die unsere. Als ich mich umdrehte, riss mir Katja mein Hemd auf und die Hose herunter. In Anbetracht der Tatsache, dass sie dabei noch immer die Pistole in der Hand hielt, entschied ich, dass Sex, selbst unhygienischer, dem Tod vorzuziehen sei. Tatsächlich empfand ich in dem Akt, der nun folgte und in dessen Verlauf ich unentwegt in die offene Mündung einer Pistole schaute, eine Art perverser Lust. Denn auch wenn sie mich missbrauchte, war ich es doch, der brutal in sie eindrang. Ich war gezwungen, ihr mein Sperma zu geben, weil ich um mein Leben fürchtete, und sie fühlte sich gezwungen, mir ihr Geld zu geben, weil sie glaubte, mich zu lieben. Nun, wer war da besser dran? Ich entlud mich in ihr und ging duschen. Sie drehte sich zur Seite und weinte. Diese ständige Heulerei – wozu sollte das gut sein? Ich trocknete mich gründlich ab und schaute auf meine wasserdichte Cartier Santos 100. Noch vier Stunden Schlaf.
    Wir waren zehn Wochen unterwegs gewesen. Zwei

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