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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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darüber gesprochen?«
    »Sie sind mit anderen Dingen beschäftigt.«
    »Sie sollten sich lieber um diese Sache hier kümmern. Das ist wichtiger.«
    »Ich komme gut damit zurecht.«
    »Höre ich hier berufliche Eifersucht alter Junge? Eine Prophezeiung ist erst dann eine Prophezeiung, wenn du hinter das Geheimnis kommst ehe das Ereignis eintritt. Die Zwillinge sind in Gedanken verbunden, nicht wahr?«
    »Ich denke schon.«
    »Wenn du daran arbeitest mußt du stets vor und zurück springen, aber sie müssen das nicht. Beltira könnte die Darin-Schriften lesen und Belkira den Mrin-Text. Wenn sie die Übereinstimmungen finden, wissen sie es sofort Sie könnten in Minuten erreichen, wofür du Tage brauchst.«
    Ich blinzelte. »Das könnten sie, nicht wahr? Daran habe ich nie gedacht.«
    »Offensichtlich. Lassen wir sie diese Aufgabe übernehmen. Dann kannst du etwas Nützliches tun – Holz hacken oder Gräben ausheben. Hast du Pol besucht?«
    »Ich war beschäftigt. Hast du wirklich ein ganzes Jahr gebraucht, die Alorner nach Hause zu bringen?«
    »Nein. Ich habe einen Abstecher nach Mallorea gemacht um zu sehen, was dort los ist.«
    »Ist dort etwas los?«
    »Bis jetzt nicht. Vielleicht hat Torak noch nicht erfahren. was in Riva geschehen ist Laß uns zu Pol gehen. Wir sollten uns zusammensetzen und Pläne machen, ehe ich nach Mal Zeth ziehe.«
    »Das ist eine gute Idee. Ich habe einige Hinweise auf die kommenden Jahrhunderte entdeckt, als ich nach den Schlüsselworten suchte. Ich glaube nicht, daß in nächster Zeit etwas Bedeutendes geschehen wird; aber wir sollten trotzdem miteinander reden. Manchmal übersehe ich Dinge.«
    »Du? Unmöglich!«
    »Hör auf, kluge Bemerkungen zu machen, Beldin. Ich bin nicht in der Stimmung dafür. Überantworten wir die Abstimmung der beiden Schriften den Zwillingen, und dann sollten wir uns auf den Weg nach Erat machen und Pol besuchen.«
    Die Zwillinge begriffen sofort, um was es ging. Beldin behielt recht. Mit zwei Paar Augen, von denen das eine die Darin- und das andere die Mrin-Schriften las, ging die Arbeit bedeutend schneller vonstatten. Dann nahm Beldin die Gestalt des Turm- und ich des Jagdfalken an, und wir flogen in nordwestlicher Richtung, um Pol zu besuchen.
    Es gibt ein altes Märchen über eine Prinzessin, die eingeschlossen in einem einsamen Schloß lebt, das von einem Dornendickicht umgeben ist Pols in Sendarien gelegenes Herrenhaus ähnelt diesem Schloß – ihre Dornenhecke ist jedoch von Rosenblüten übersät. Diese Rosensträucher waren seit Jahrhunderten nicht mehr geschnitten worden. Die Stämme glichen denen von Bäumen, bewehrt mit fingerlangen Dornen. Die Ranken waren so sehr ineinander verflochten, daß niemand hindurchgelangen konnte, ohne sich die Haut vom Leibe zu reißen. Da das Haus überdies völlig verborgen lag, konnte Pol ein völlig ungestörtes Leben führen.
    Wir landeten vor dem Eingang, wandelten unsere Gestalt und klopften lautstark an die Tür.
    Kurze Zeit darauf hörte ich Pols Stimme. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Pol. Mach auf.«
    Sie trug eine Schürze und hatte ein Tuch turbanartig um den Kopf gebunden. In der Hand hielt sie einen Besen, um den ein Lumpen gebunden war, der über und über mit Spinnweben bedeckt war.
    »Was machst du denn, Pol?« fragte Beldin sie.
    »Hausputz.«
    »Von Hand? Warum tust du es nicht auf die andere Weise?«
    »Es ist mein Haus, Onkel. Ich putze es so, wie es mir gefällt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist ein seltsames Mädchen, Polgara. Zuerst verbringst du Jahrhunderte damit, alle Kniffe zu erlernen, und dann benutzt du sie nicht.«
    »Das ist eine Frage des Prinzips, Onkel. Du hast keine Prinzipien, deshalb kannst du das auch nicht verstehen.«
    Er machte eine Verbeugung. »Dieser Punkt geht an dich, Pol«, gestand er ein. »Möchtest du uns nicht gastfreundlich in diesem wunderschönen Haus aufnehmen, edle Dame?«
    Sie ignorierte seinen Versuch, humorvoll zu sein. »Was wollt ihr?« Sie war nicht sehr freundlich.
    »Wir planen ein kleines Familientreffen im Tal, Pol, und ohne dich würde uns etwas fehlen«, erwiderte ich.
    »Das kommt nicht in Frage.«
    »Sei jetzt nicht so stur, Polgara«, stöhnte Beldin. »Das ist eine wichtige Sache. Wir brauchen dich.« Er drückte sich an ihr vorbei in die Eingangshalle.
    »Habt ihr euch den Weg zu meinem Eingang freigehauen?«
    »Nein, wir sind hineingeflogen.«
    Ich schaute mich um. Das Licht war gedämpft, weil alle Fenster von den Rosenranken verdeckt

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