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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Trupp zu den Wäldern im Norden. Die Männer galoppierten zwischen den Bäumen hindurch, etwa eine halbe Meile von jenem Baum entfernt, in dem Pol und ich saßen.
    Die meisten Pferde kamen nach kurzer Zeit zurück, allerdings ohne Reiter. Es ist unklug, in einen Wald zu reiten, wenn asturische Bogenschützen auf Lauer liegen.
    Um sich keine Blöße zu geben – und weil Murgos nicht viel von Nadrakern halten –, sandte auch Ad Rak Cthoros Späher aus. Die murgosischen Reiter galoppierten ins Vorgebirge im Osten.
    Auch sie kehrten nicht wieder. Der algarischen Kavallerie in die Arme zu reiten ist fast so dumm, wie sich den wartenden asturischen Bogenschützen auszusetzen.
    Wir harrten weiter aus. Nach etwa einer halben Stunde versuchte ich es wieder. »Er soll noch einmal dudeln, Belkira«, sandte ich aus.
    »Dudeln?« Belkira klang leicht gekränkt, doch Brand versuchte es erneut.
    Cho-Ram und Mandor antworteten sofort, und dann - nach einem Augenblick, der etwa ein ganzes Jahr zu dauern schien – ertönte als Antwort die Trompetenfanfare aus dem Westen. Das mag vielleicht etwas übertrieben erscheinen, doch einige der Legionen waren Paradetruppen aus der Garnison in Tol Honeth, und ich glaube, daß sie dort mehrere Militärkapellen in ihren Reihen hatten.
    Darauf hatte ich gewartet »Bleib hier, Pol«, wies ich meine Tochter an. »Ich werde nachsehen. Ich will nichts unternehmen, ehe ich mich selbst vergewissert habe, daß Beldin an Ort und Stelle ist.«
    »Bleib nicht zu lange fort, Vater. Der Morgen schreitet voran, und ich glaube nicht, daß Brand seine Herausforderung nach Sonnenuntergang aussprechen soll.«
    Ich breitete die Flügel aus und stieß mich von dem Ast ab, um Schwung zu bekommen; dann stieg ich, kräftig flatternd, in die Luft.
    Als ich ein paar hundert Fuß hoch war, konnte ich alles sehen. Eldrigs Kriegsschiffe waren am Nordufer des Arendflusses vertäut, wenige Meilen flußabwärts von Vo Mimbre. Der hohe Wasserstand hatte ihr Vorwärtskommen flußauf gebremst, aber dadurch auch ermöglicht, daß sie über die Untiefen rudern konnten, die sich in einiger Entfernung westlich der Stadt befanden. Wenn Beldin gewollt hätte, wäre ihm der Weg bis zur Südmauer der Stadt offen gewesen.
    Die Legionen, deren polierte Brustharnische in der Morgensonne glänzten, boten einen beeindruckenden Anblick, als sie in Reih und Glied auf die Nadraker und Thulls zumarschierten. Eldriks Berserker marschierten nicht Sie rannten den Legionen voraus. Chereker hassen es, einen Kampf mit anderen teilen zu müssen.
    »Belkira«, sandte ich meine Gedanken aus. »Sag Brand, er soll das Zeichen geben.«
    Diesmal stieß Brand zweimal ins Horn. Cho-Ram antwortete auf dieselbe Weise. Mandor jedoch blies sich fast die Seele aus dem Leib. Der Ton seines Horns verebbte nicht.
    Dann flogen die Tore Vo Mimbres donnernd auf, und die Ritter preschten auf das Schlachtfeld.
    Die Attacke der mimbratischen Ritter war wohl der berühmteste Kavallerieangriff in der Geschichte; deshalb brauche ich ihn hier wohl nicht detailliert zu beschreiben, nicht wahr?
    Ich könnte euch ohnehin keine besonders gute Beschreibung geben, denn in diesem Augenblick erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Kal Toraks eiserner Pavillon stand im Zentrum der Horde, und ich sah einen Raben, der von einem der Türme aufstieg. Ich war mir sicher, daß es kein gewöhnlicher Rabe war. Entweder wollte Zedar die Mimbrater mit eigenen Augen sehen, oder er war derselben Meinung wie ich, daß eine Schlacht von oben besser zu leiten ist.
    Allerdings wartete eine kleine Überraschung auf ihn. Hoch über dem Schlachtfeld fiel in rasendem Tempo ein weißer Fleck auf den Raben zu, der sich in Spiralen aufwärts schraubte. Diese Art des Angriffs ist gänzlich untypisch für die Schnee-Eule, und eine gewöhnliche Eule jagte auch nicht während des Tages…
    Schwarze Federn stoben, als die Eule zuschlug, und kreischend vor Schreck suchte Zedar das Weite.
    Kal Toraks Malloreaner waren gute Soldaten, das kann ich nicht leugnen, aber niemand hätte dem Angriff dieser mimbratischen Ritter die Stirn bieten können. Die vordersten Ränge griffen mit gesenkten Lanzen an, und der Aufprall, als sie auf die malloreanischen Truppen trafen, war ohrenbetäubend. Soweit ich mich entsinne, verlangsamte sich ihr Angriff nicht einmal, als die vorderen Ränge der Malloreaner von den Hufen zerstampft wurden.
    An der kaiserlichen Militärakademie in Tol Honeth diskutierten wir später monatelang

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