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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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über diese besondere Taktik. Der Ausfall der mimbratischen Ritter hatte nur einen Zweck: Er sollte die malloreanische Armee auf das Zentrum des Schlachtfelds konzentrieren, damit sie nicht den Armeen an den Flanken zu Hilfe eilen konnte. Mimbrater sind jedoch Enthusiasten, und Mandor, der den Angriff führte, erweckte den Eindruck, als wollte er bis zu Kal Toraks Eisenpavillon vordringen und dort an die Tür klopfen.
    Die Ritter mußten allerdings Verluste hinnehmen, aber nicht so viele, wie man vielleicht annehmen möchte. Ein von Kopf bis Fuß gepanzerter Ritter ist recht gut geschützt. Darüber hinaus demoralisierte diese unerwartete Attacke und die Wucht des Angriffs die Malloreaner. Vo Mimbre hatte dieser geballten Offensive zwei Tage lang wie ein Fels widerstanden, und es gab keinen Anlaß anzunehmen, daß dieser Tag eine Veränderung bringen würde. Wir hatten das Überraschungselement mit eingeplant. Die verblüfften Malloreaner wichen zur Seite, als die Mimbrater auf sie zustürmten, und der Angriff schnitt eine breite Schneise in ihre Ränge.
    »Vater!« Polgaras Stimme erklang in meinem Kopf. »Zedar plant etwas Neues! Er ist soeben wieder aus dem Pavillon gekommen!«
    »In welche Richtung geht er?«
    »Nach Osten. Er hat die Gestalt eines Hirsches angenommen.«
    »Ich werde ihn zurückjagen.« Ich schwenkte um, auf die Reihen der Murgos zu, und entdeckte Zedar, der flink durch die rot gerüsteten Ränge eilte. Ich habe nie verstanden, warum er diese Gestalt wählte. Er kannte meine bevorzugte Wandlungsgestalt, und deshalb war ein Hirsch eine unglückliche Wahl. Ich flog ihm voraus, landete zwischen den Hügeln des Vorgebirges und nahm die Gestalt des Wolfes an. Zedar jagte wie der Wind den Hügel hinauf, an dem ich verdeckt auf ihn wartete. Jäh blieb er stehen, als ich knurrend aus meinem Versteck in einer Gruppe von Büschen trat. Er versuchte, mir auszuweichen, was ihm aber nicht gelang. Ich war ihm zu nahe. Zedar hatte wirklich einen schlechten Tag.
    Ich wollte ihn nicht töten, obwohl es mir möglich gewesen wäre. Ich biß ihn einige Male an recht empfindlichen Stellen, und er wirbelte herum und eilte zurück auf die murgosischen Stellungen zu. Es ist nicht gerade die beste Idee, einem Wolf den Rücken zuzuwenden. Ich rannte mit ihm und zerfleischte dabei seine Hinterläufe. Er würde eine Weile weder sitzen noch Spazierengehen wollen, wenn er seine eigene Gestalt wieder angenommen hatte, da war ich mir sicher.
    Als wir etwa hundert Schritt von den murgosischen Linien entfernt waren, brach ich die Jagd ab und trabte zurück in die Hügel. »Beltira!« rief ich den Zwilling, der bei Cho-Ram und Rhodar war. »Die Mimbrater schlagen bereits die Schlacht Ihr solltet hierherkommen und die Murgos ablenken.«
    »Wie du meinst«, erwiderte er, und einen Augenblick später blies auch schon Cho-Rams Trompetensignal zum Angriff. Donnernder Hufschlag dröhnte, als die algarische Kavallerie auf die murgosischen Linien zustürmte. Ich lag zwischen einigen Felsbrocken verborgen und beobachtete, wie Cho-Ram seine Reiter zum Angriff gegen die Murgos führte.
    Die algarische Taktik unterschied sich ein wenig von der mimbratischen. Schwere Kavallerie stürmt dem Feind entgegen, leichte Reiterei hingegen schlägt auf ihn ein. Ad Rak Cthoros hatte natürlich seine eigenen Reitertrupps, doch sie waren den Algarern nicht gewachsen. Nach kurzer Zeit war vor den Stellungen der Murgos eine Schlacht im Gange, in deren Verlauf die Algarer eindeutig den ersten Platz belegten. Als die murgosischen Reihen schließlich hoffnungslos durcheinandergeraten waren, traf Rhodar mit seinen Lanzenträgern ein, und Brasas ulgonische Partisanenverbände hatten sich ihnen kunstvoll getarnt angeschlossen. Diese Kombination funktionierte ausgezeichnet. Man kann einem Mann, der eine zwanzig Fuß lange Lanze trägt, nicht allzu nahe kommen, und man braucht all seine Geistesgegenwart, ihn davon abzuhalten, in kleine Stücke geschnitten zu werden. Die Ulgoner sind kleinwüchsig, und sie bewegen sich sehr schnell, was an diesem Tag sehr viele Murgos erleben mußten. Ulgonische Waffen sind äußerst unangenehm. Sie bestehen aus einer Menge Sägemessern und Haken. Ein großes Geschrei erhob sich, denn die ulgonischen Klingen sind nicht so beschaffen, daß sie sofort töten. Ulgoner hassen Angarakaner noch mehr als die Alorner, deshalb lassen sie sich beim Töten der Murgos Zeit. Todesfälle unter den Murgos waren ohnehin nicht das erklärte Ziel der

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