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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Vorschlag einwilligte.
    Zunächst zogen wir nach Algarien, denn das lag am nächsten, und schließlich fanden wir Cho-Hag. Algarer sind fast ständig unterwegs. Schon im Alter von acht Jahren war Hettar ein ernst blickender Junge, der nahezu seine ganze Zeit mit Pferden und Waffen verbrachte. Seine Augen verloren stets jeglichen Ausdruck, wenn jemand das Wort ›Murgo‹ erwähnte. Offensichtlich hatte er Pläne, was sein Lebenswerk betraf. Ich kann Murgos auch nicht leiden, doch Hettars diesbezügliche Gefühle sind extrem.
    Selbstverständlich hatten sämtliche Alorner von mir und meiner Tochter gehört und Cho-Hag begrüßte uns fürstlich. Ich sorgte dafür, daß Pol Gelegenheit bekam, sich mit Hettar zu unterhalten, und sie hatte Zweifel, was ihn betraf, als wir nach Drasnien weiterzogen. »Ich glaube, er steht kurz davor, den Verstand zu verlieren, Väter«, sagte sie. »Er wird ein richtiges Ungeheuer, wenn er erwachsen ist, und vermutlich wird er der König von Algarien.«
    »Das ist das Problem der Murgos, nicht wahr?« erwiderte ich.
    »Sei nicht so selbstgefällig, alter Mann. Hettar hat die Voraussetzung zum Berserker, und ich glaube, daß er uns alle in Gefahr bringen kann. Du weißt, daß er ein Sha-Dar ist, nicht wahr?«
    »Ja. Ich fühlte es, als ich ihn zum erstenmal sah. Weiß er es schon?«
    »Kann sein. Er weiß, daß er den Pferden näher ist als alle anderen Algarer. Vielleicht hat er die Verbindung noch nicht hergestellt Sind die beiden anderen Alorner auch so wild, wie dieser hier zu sein scheint?«
    »Ich habe die beiden seit langem nicht mehr gesehen. Kheldar sollte eigentlich recht zivilisiert sein. Er ist schließlich Drasnier. Was Barak betrifft, kann ich keine Versprechen machen. Er ist Chereker, und das ganze Land ist voller Wilder.«
    Prinz Kheldar, Rhodars Neffe, Kronprinz von Drasnien, war ein ausgesprochen gewitzter kleiner, drahtiger Junge mit einer langen, spitzen Nase. Schon mit zehn Jahren war er gewandter als die meisten erwachsenen Männer. Er machte Pol geradezu unerhörte Komplimente, und in zehn Minuten hatte er sie für sich eingenommen. Sie mochte ihn, ging aber nicht so weit, ihm zu trauen.
    Das solltet ihr euch immer vor Augen halten, wenn ihr mit Silk zu tun habt. Ihr könnt ihn getrost gern haben. Macht aber nie den Fehler, ihm zu trauen! Er ist jetzt verheiratet, doch seine Frau ist mindestens ebenso verschlagen wie er. Ihr würde ich erst recht nicht trauen.
    Nachdem wir einige Tage bei Kheldars Familie zu Gast gewesen waren, wandten Pol und ich uns nach Kotu und nahmen ein Schiff nach Val Alorn. Als wir dort eintrafen, lieh ich am Palast einige Pferde aus, und wir ritten nach Trellheim. Barak war ungefähr neun und sein Vetter, Anheg, der Kronprinz von Cherek, etwa ein Jahr älter. Anheg weilte zu Besuch bei Barak, und die beiden waren fast schon so groß wie ausgewachsene Männer. Baraks Haar leuchtete flammend rot, doch Anhegs drahtige Locken waren schwarz. Die beiden benahmen sich wie richtige Rüpel; aber das war nicht anders zu erwarten. Schließlich waren sie Chereker.
    Ich stellte ihnen Pol vor, und sie brachten es fertig, für die Länge des Gesprächs im Palast zu bleiben.
    »Nun?« meinte ich zu meiner Tochter, als wir zurück nach Val Alorn ritten. »Was meinst du?«
    »Sie machen einen guten Eindruck«, erwiderte sie. »Sie sind beide laut und prahlerisch, aber sehr intelligent. Anheg wird ein guter König, glaube ich, und er verläßt sich schon jetzt auf Barak.«
    »Weißt du inzwischen, was die Sache mit dem ›Schrecklichen Bär‹ auf sich hat?«
    »Noch nicht ganz. Es hat etwas mit dem Göttertöter zu tun. Es könnte bedeuten, daß Barak zum Berserker wird, wenn der Göttertöter sich in Gefahr befindet, aber es könnte auch mehr dahinterstecken. Vielleicht wird es deutlicher, sobald Barak erwachsen ist.«
    »Das wäre zu wünschen. Ich weiß stets gern im voraus, wenn eine Änderung bevorsteht.«
    Wir segelten von Val Alorn nach Darin, und von dort aus begaben wir uns nach Annath. Die Zwillinge machten sich auf den Weg zurück ins Tal, und ich verabschiedete mich von Pol und nahm die Große Nordstraße nach Boktor. Dort wollte ich mir Prinz Kheldars Onkel ansehen, Rhodar, den Kronprinzen von Drasnien. Ich unterhielt mich mit ihm und war nicht enttäuscht Selbst als junger Mann war Rhodar ziemlich fällig, aber er besaß einen äußerst wachen Verstand. Alle drei, Rhodar, Anheg und Cho-Ram, würden außergewöhnliche Könige werden, und ich war

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