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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hatten.
    »Religion, Belgarath«, erwiderte er. »Fängt damit nicht jeder Krieg an?«
    »Nicht immer, aber darüber können wir ein anderes Mal reden. Wie ist es möglich, daß Religion in Alorien einen Krieg auslösen kann? Deine Leute haben sich doch alle Belar verschrieben!«
    »Manche haben sich ihm eben mehr verschrieben als andere«, sagte er mit saurem Gesicht. »Gegen Belars Idee, den Angarakanern zu folgen, ist ja nichts einzuwenden, aber wir können sie nicht erreichen, weil zwischen uns ein Ozean liegt. In einem Ort irgendwo im Osten gibt es einen Priester, der ziemlich einfältig ist.« Was? Solche Worte kamen von Uvar? Ich schauderte bei dem Gedanken, wie dumm der Priester sein mußte, daß sogar Uvar es bemerkt hatte.
    »Wie dem auch sei«, fuhr der König fort, »dieser Priester hat eine Armee aufgestellt und will nun die Königreiche im Süden angreifen.«
    »Warum?«
    Uvar zuckte mit den Schultern. »Weil sie dort sind, nehme ich an. Wenn sie nicht dort wären, würde er sie nicht überfallen wollen, oder?«
    Ich unterdrückte das Verlangen, ihn zu packen und zu schütteln. »Haben sie ihn irgendwie beleidigt?« fragte ich.
    »Davon weiß ich nichts. Wißt ihr, Belar war eine Zeitlang fort. Manchmal sehnt er sich nach den guten alten Zeiten zurück. Dann nimmt er ein paar Mädchen, eine Schar Krieger, einige Fässer Bier und zieht los, um ein Lager im Wald zu errichten. Er ist nun schon einige Jahre fort. Wie dem auch sei, dieser Priester meinte, daß die südlichen Königreiche sich uns anschließen sollten, wenn wir gegen die Angarakaner kämpfen, und daß es einfacher wäre, wenn wir alle denselben Gott anbeteten. Er kam mit dieser verrückten Idee zu mir, und ich befahl ihm, alles zu vergessen. Das tat er aber nicht und jetzt predigt er den anderen Klans. Er hat die Hälfte überzeugt, sich ihm anzuschließen; der Rest ist auf meiner Seite. Sie kämpfen dort irgendwo gegeneinander.« Er machte eine unbestimmte Geste in Richtung Osten. »Ich glaube, die Klans, die sich ihm anschlossen, sind weniger an Religion interessiert als an der Gelegenheit die südlichen Königreiche zu plündern. Die wirklich religiösen Klans haben den sogenannten Bärenkult gegründet. Ich glaube, es hat etwas mit Belar zu tun – aber Belar weiß nichts davon.« Er leerte seinen Humpen und ging in die Speisekammer, um mehr Bier zu holen.
    »Er wird nichts unternehmen, ehe er nicht sein Brennholz fertig gehackt hat«, sagte Belkira ruhig.
    Ich nickte mürrisch. »Warum kümmert ihr beide euch nicht darum, daß es rascher geht?« schlug ich vor.
    »Ist das nicht gemogelt?« fragte mich Beltira. »Vielleicht. Aber wir müssen ihn von hier fortbringen, ehe der Winter kommt.«
    Sie nickten und gingen hinaus.
    Uvar war nicht wenig überrascht wie sehr sein Holzstapel gewachsen war, als er und ich wieder hinausgingen. »Nun«, sagte er, »da das jetzt erledigt ist denke ich, werde ich besser gehen und etwas gegen den Krieg unternehmen.«
    Die Zwillinge und ich mogelten in den nächsten Monaten hemmungslos, und bald befanden sich die abtrünnigen Klans auf der Flucht Auf den östlichen Ebenen, die jetzt Gar og Nadrak heißen, fand eine ziemlich große Schlacht statt. Uvar war vielleicht ein wenig langsam, wenn es ums Denken ging, aber er war trotzdem ein Taktiker und kannte daher die Vorteile, das höher gelegene Gelände einzunehmen und die volle Stärke seiner Truppen vor dem Gegner zu verbergen. Heimlich besetzten wir mitten in der Nacht einen Hügel. Uvars Truppen pflanzten ihre Speere auf, bis die Anhöhe wie ein Igel aussah, während seine Reserven sich auf der Rückseite des Hügels verbargen.
    Die abtrünnigen Klans und die Anhänger des Bärenkults, die auf der Ebene gelagert hatten, erwachten am nächsten Morgen und sahen, wie Uvar auf sie herabstarrte. Da sie Alorner waren, griffen sie an.
    Die meisten Leute wissen nicht welchen Zweck die zugespitzten Pflöcke erfüllen. Sie dienen nicht dazu, den Gegner aufzuspießen. Sie sollen ihn aufhalten, damit man besser auf ihn zielen kann. Uvars Bogenschützen bekamen an diesem Morgen viel zu tun. Dann, als die Rebellen den Hügel etwa bis zur Hälfte erstürmt hatten, stieß er in ein Kuhhorn, und seine Reserven fegten in zwei großen Flügeln aus ihrer Stellung hinter dem Hügel hervor und nahmen den Gegner in die Zange.
    Es lief alles recht gut. Die Klansleute und die Bärenkultanhänger hatten keine große Wahl; deshalb rannten sie weiter gegen den Hügel an und hieben

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