Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Zwecklosigkeit bezeichnen. Die männlichen Marager waren allesamt Athleten, die ihr Gehirn im Bizeps trugen. Die Frauen von Maragor ermutigten dies, fürchte ich. Sie bevorzugten Durchhaltevermögen, nicht Intelligenz.
    Es ist schon gut, Poledra, du mußt es nicht breittreten. Ich mag die Marager. Sie mögen ein wenig seltsam sein, aber sie wissen, wie man das Leben genießt.
    Die Invasion der Marager in Nyissa erwies sich als vollkommenes Desaster. Wie die Schlangen, die sie so sehr bewunderten, verbargen die Nyissaner sich im Dschungel, aber sie ließen für die Aggressoren einige Überraschungen zurück. Die Nyissaner sind wahre Künstler, wenn es um Arzneimittelkunde geht, und nicht alle der Beeren und Blätter, die in ihren Dschungeln wachsen, haben eine heilende Wirkung. Bei einer Vielzahl scheint eher die gegenteilige Wirkung einzutreten – obwohl das gar nicht so einfach nachzuweisen ist Ich vermute, daß unzählige Marager, die nach dem Verzehr scheinbar harmloser Nahrung Krämpfe bekamen und starben, wahre Ekstasen durchmachten durch die berauschenden Gifte, durch die sie anschließend hingerafft wurden. Daß ihr Tod dadurch angenehmer war, bezweifle ich allerdings.
    Grimmig zogen die Marager weiter und machten gelegentlich Rast, um einige Kriegsgefangene zu rösten und zu verspeisen. Sie erreichten Sthiss Tor, die nyissanische Hauptstadt, doch Königin Salmissra und alle Einwohner hatten sich in die Dschungel zurückgezogen – nicht ohne Speicher zurückzulassen, die bis unter die Dächer mit Nahrungsmitteln vollgestopft waren. Die nicht sonderlich klugen Marager machten sich über die Nahrung her – was sich als Fehler erwies.
    Warum bin ich umgeben von Leuten, die nicht in der Lage sind, aus Erfahrung zu lernen? Ich müßte nicht so viele Leute an ›Magenverstimmung‹ sterben sehen, um mir über meine Nahrungsquellen Gedanken zu machen. Könnt ihr euch vorstellen, daß die Nyissaner es sogar fertigbrachten, ihre Rinder zu vergiften? Sie taten es auf so geschickte Art und Weise, daß die Tiere fett und vollkommen gesund wirkten, doch wenn ein Marager ein Steak aß oder einen Braten von einer dieser Kühe, lief er nach geraumer Zeit schwarz an und verschied mit Schaum vor dem Mund. Die Hälfte aller maragischen Männer starb während dieser mißlungenen Invasion.
    Die Dinge gerieten außer Kontrolle. Mara würde nicht einfach zusehen, wie die Nyissaner seine Kinder vernichteten, bis er sich einmischte – und wenn dies geschah, würde der träge Issa wohl aufwachen und etwas unternehmen müssen. Issa war ein seltsamer Gott.
    Nachdem die Welt zerbrochen war, übertrug er die Herrschaft über die Schlangenleute einfach seiner Hohepriesterin Salmissra und hielt eine Art Winterschlaf. Es war ihm wohl nicht in den Sinn gekommen, etwas zu unternehmen, ihr Leben zu verlängern, also starb sie schließlich. Die Schlangenleute weckten Mara deswegen gar nicht erst auf. Sie wählten einfach eine Ersatz-Salmissra.
    Beldin und ich suchten nach der damaligen Königin Salmissra, um ihr beim Rückzug der Marager eine Rolle als Vermittlerin anzubieten. Schließlich fanden wir sie in einem Haus tief im Dschungel. Das Haus war nahezu identisch mit ihrem Palast in Sthiss Tor. Vermutlich besitzt sie solche Häuser in ganz Nyissa. Wir sprachen bei ihren Eunuchen vor, und diese fährten uns in den Thronsaal, wo Salmissra auf einem Sofa lag und ihr Spiegelbild betrachtete. Salmissra - wie auch alle anderen Salmissras – bewunderte sich über alle Maßen.
    »Ich fürchte, Ihr habt ein Problem, Majestät«, sagte ich geradeheraus. »Wollt Ihr, daß mein Bruder und ich Euch helfen, diesen Krieg zu beenden?«
    Die Schlangenfrau schien nicht sonderlich interessiert. »Verausgabt nicht Eure Kräfte, altehrwürdiger Belgarath«, sagte sie gähnend. Jede der Salmissras war nahezu identisch mit der ersten. Sie wurden dieser Ähnlichkeit wegen gewählt und bereits als Kind dazu ausgebildet, dieselbe kalte, gleichgültige Persönlichkeit zu haben. Das macht es im Grunde einfacher, mit ihnen zurechtzukommen. Salmissra – jede der etwa hundert Frauen, die jemals diesen Namen getragen haben – ist stets dieselbe Person; deshalb muß man sich nicht auf sie einstellen.
    Beldin jedoch gelang es, sich ihre Aufmerksamkeit zu sichern. »Also gut«, verkündete er mit einer Gleichgültigkeit, die der ihren in nichts nachstand. »Es ist jetzt Trockenzeit Belgarath und ich werden die stinkenden Dschungel anzünden. Wir werden Nyissa

Weitere Kostenlose Bücher