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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mich, wie du heißt«, sagte sie, nachdem sie sich vorgestellt hatte.
    »Ich bin Belgarath«, erwiderte ich, »und ich bin der erste Jünger des Gottes Aldur.«
    »Wie bemerkenswert«, sagte sie, und dann lachte sie und berührte meinen Arm mit einer Vertrautheit, als würden wir uns seit Jahren kennen.
    Ich blieb einige Tage in ihrem Blockhaus, dann sagte ich ihr voller Bedauern, daß ich zurück ins Tal gehen mußte, um meinem Meister zu berichten, was ich erfahren hatte.
    »Ich werde mit dir gehen«, sagte sie. »Nach dem, was du mir erzählst, muß es in deinem Tal bemerkenswerte Dinge zu sehen geben, und ich war schon immer neugierig.« Dann schloß sie die Tür zu ihrem Haus und kehrte mit mir ins Tal zurück.
    Seltsamerweise wartete mein Meister auf uns, und er begrüßte Poledra höflich. Ich werde es wohl nie erfahren, aber mir schien, als hätten die beiden sich einen wissenden Blick zugeworfen, so als wären sie alte Bekannte und teilten ein Geheimnis, von dem ich nichts wußte.
    In Ordnung. Ich bin ja nicht dumm. Natürlich hegte ich einige Vermutungen, aber mit der Zeit wurden sie bedeutungsloser, und ich ich weigerte mich, weiter darüber nachzudenken.
    Poledra zog mit mir in den Turm. Wir hatten nie darüber gesprochen; sie ließ sich einfach bei mir nieder. Bei meinen Brüdern rief das bestimmt ein gewisses Maß an Entrüstung hervor, aber jeder bekommt es mit mir zu tun, der sich zu behaupten erdreistet, an unserem Arrangement sei irgend etwas unschicklich gewesen. Es verlangte mir eine Menge Willenskraft ab, das gebe ich zu, aber ich benahm mich anständig. Aus irgendeinem Grund schien Poledra sich darüber zu amüsieren.
    Ich dachte in diesem Winter ausgiebig über unsere Situation nach, und schließlich traf ich eine Entscheidung – eine Entscheidung, die Poledra offensichtlich schon längst getroffen hatte. Sie und ich heirateten im kommenden Frühjahr. Obwohl unser Meister sehr beschäftigt war, erteilte er selbst uns den Segen.
    Unsere Ehe war erfüllt von Freude und einer behaglichen, vertrauten Atmosphäre. Nicht ein einziges Mal dachte ich über jene Dinge nach, die ich wohlweislich aus meinem Gedächtnis zu verbannen beschlossen hatte; deshalb trübten sie auch in keiner Weise unser Glück. Aber das ist eine andere Geschichte.
    Drängt mich nicht. Wir kommen noch darauf - alles zu seiner Zeit.

10. KAPITEL
    icherlich könnt ihr verstehen, daß ich mir zu dieser Zeit Frieden in der Welt wünschte. Ein frisch vermählter Mann hat Besseres zu tun, als sich auf den Weg zu machen und die Feindseligkeiten anderer in Grenzen zu halten. Unglücklicherweise waren Poledra und ich erst ein paar Jahre verheiratet, als der alornische Bürgerkrieg ausbrach. Aldur rief mich und die Zwillinge zu sich, sobald er von dieser Torheit erfuhr. »Ihr müßt dorthin gehen«, befahl er in einem Tonfall, der zu keinem Widerspruch ermutigte. Unser Meister befahl selten; deshalb hörten wir besonders gut zu, wenn er es doch einmal tat. »Es ist unbedingt notwendig, daß das derzeitige königliche Haus von Alorien an der Macht bleibt Aus dieser Familie wird einer hervorgehen, der für unsere späteren Interessen von größter Bedeutung ist.«
    Ich war nicht sonderlich begeistert über die Aussicht Poledra zurücklassen zu müssen, aber ich hatte gewiß nicht die Absicht sie mitten in einen Krieg zu führen. »Werdet Ihr auf meine Frau achten, Meister?« fragte ich ihn. Es war natürlich eine unsinnige Frage. Selbstverständlich würde er auf sie achten. Aber ich wollte ihm zu verstehen geben, daß ich ungern nach Alorien ging, und ihn auch den Grund dafür wissen lassen.
    »Sie wird bei mir sicher sein«, gab er mir zu verstehen.
    Sicher ja, aber gewiß nicht glücklich darüber, die nächsten Jahre allein zu verbringen. Sie machte zunächst Einwände, aber ich ließ sie glauben, daß Aldur es mir befohlen hatte – das war doch nicht wirklich eine Lüge, oder? »Ich werde nicht lange fortbleiben«, versprach ich.
    »Ja, bleib nicht lange«, erwiderte sie. »Schlimm genug, daß du gehen mußt.«
    Die Zwillinge und ich verließen das Tal am nächsten Morgen und zogen nordwärts. Als wir das Blockhaus erreichten, in dem ich Poledra getroffen hatte, wartete die Wölfin auf uns. Die Zwillinge waren ziemlich überrascht, ich hingegen nicht besonders. »Wieder einer dieser Aufträge?« fragte sie mich.
    »Ja«, erwiderte ich kühl, »und ich bedarf keiner Gesellschaft.«
    »Deine Bedürfnisse gehen mich nichts an«, ließ

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