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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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niederbrennen. Dann müssen die Marager nach Hause gehen.«
    Das war das einzige Mal, daß ich erlebt habe, wie eine der Salmissras eine andere Gefühlsregung zeigte als schiere tierische Lust Ihre blassen Augen wurden groß, und ihre kalkweiße Haut wurde noch weißer. »Das wirst du nicht tun!« rief sie aus.
    Beldin zuckte die Schultern. »Warum nicht? Es wird diesen Krieg beenden, und wir werden die Rauschmittel vernichten. Vielleicht werden deine Leute dann lernen, mit ihrer Zeit etwas Vernünftiges anzufangen. Spiel nicht mit mir, Schlangenfrau! Sonst wirst du feststellen, daß ich es ernst meine. Laß die Marager heimgehen, oder ich verbrenne Nyissa von den Bergen bis zum Meer. Keine Beere und kein Blatt wird übrigbleiben – nicht einmal jene, die dir deine Kraft geben. Du würdest fast augenblicklich alt werden, Salmissra, und die hübschen Jungen, die du so sehr schätzt, würden ebenso schnell ihr Interesse an dir verlieren.«
    Sie starrte ihn finster an; dann begannen ihre farblosen Augen zu lodern. »Du interessierst mich, Häßlicher«, sagte sie. »Ich habe mich noch nie mit einem Affen gepaart.«
    »Vergiß es«, knurrte er. »Ich mag fette, heißblütige Frauen. Du bist mir zu kalt, Salmissra.« So war mein Bruder. Er redete nie um den heißen Brei herum. »Sind wir uns einig?« drängte er. »Wenn du die Marager ziehen läßt verschonen wir deinen stinkenden Sumpf.«
    »Das wirst du noch bereuen, Aldurs Jünger!«
    »Ah, meine kleine Süße«, erwiderte er in dem abscheulichen Dialekt der Waciter. »Ich habe schon viele Dinge bereut in meinem langen Leben, aber ich sag’ dir das eine, Süße, mich mit einer Schlange zu paaren gehört nicht dazu.« Dann wurde sein Gesicht hart. »Ich frage dich zum letztenmal, Salmissra. Läßt du die Marager gehen, oder soll ich die Fackeln entzünden?«
    Das beendete mehr oder weniger den Krieg.
    »Du warst recht erfolgreich hier, alter Junge«, beglückwünschte ich meinen Bruder, als wir Salmissras Dschungelversteck verließen. »Ich dachte, ihr würden die Augen herausfallen, als du damit gedroht hast, den Dschungel zu verbrennen.«
    »Ich habe damit ihre Aufmerksamkeit erregt.« Dann seufzte er. »Es hätte recht interessant werden können«, meinte er etwas wehmütig.
    »Was meinst du?«
    »Denk nicht darüber nach.«
    Wir halfen den lahmen maragischen Trupps zurück zu ihren eigenen Grenzen, mußten aber Tausende von Toten in diesen stinkenden Sümpfen zurücklassen. Anschließend kehrten Beldin und ich ins Tal zurück.
    Als wir dort eintrafen, sandte unser Meister mich zurück nach Alorien. »Die Königin der Alorner erwartet ein Kind«, gab er bekannt »Der, auf den wir gewartet haben, wird geboren. Ich möchte, daß du bei seiner Geburt zugegen bist -wie auch bei verschiedenen Ereignissen während seiner Jugend.«
    »Seid Ihr sicher, daß er der Richtige ist Meister?« fragte ich ihn.
    Er nickte. »Alle Zeichen sind eingetroffen. Du wirst ihn erkennen, wenn du ihn siehst. Geh nun nach Val Alorn. Prüfe seine Identität und komme zurück.«
    So war ich dabei, als Cherek Bärenschulter geboren wurde. Als eine der Hebammen das rotgesichtige, schreiende Kind aus dem Schlafgemach der Königin brachte, wußte ich, daß mein Meister recht hatte. Fragt mich nicht wie – ich wußte es einfach. Cherek und ich hatten seit Anbeginn der Zeit eine besondere Verbindung, und ich erkannte ihn, als ich ihn das erstemal sah. Ich beglückwünschte seinen Vater und kehrte zurück ins Tal, um meinem Meister zu berichten. Außerdem hoffte ich, einige Zeit mit meiner Frau verbringen zu können.
    Während Chereks Kindheit ging ich einige Male nach Alorien, und wir lernten einander recht gut kennen. Mit zehn Jahren war er schon so groß wie ein ausgewachsener Mann, und er wuchs immer weiter. Er war über sieben Fuß groß, als er mit neunzehn Jahren den Thron von Alorien bestieg. Wir ließen ihm ein wenig Zeit, sich an die Krone zu gewöhnen; dann ging ich zurück nach Val Alorn und traf Vorkehrungen für seine Heirat. Ich kann mich nicht an den Namen des Mädchens erinnern, aber sie tat, was man von ihr erwartete. Cherek war etwa dreiundzwanzig, als sein erster Sohn geboren wurde, Dras mit Namen und etwa fünfundzwanzig, als Algar zur Welt kam. Riva, sein dritter Sohn, erblickte das Licht der Welt als der König von Alorien sein siebenundzwanzigstes Lebensjahr begann. Mein Meister war zufrieden. Alles geschah, wie es geschehen sollte.
    Chereks drei Söhne wuchsen ebenso rasch,

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