Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
das Hügelland nicht; deshalb haben wir nicht viele von ihnen getroffen.«
    »Dann sollten wir es auch so halten«, entgegnete ich. »Wenn es sein muß, werden wir uns mit ein oder zwei Gruppen auseinandersetzen; aber es ist reine Zeitverschwendung. Wißt ihr, wie man Fluchzeichen macht? Oder Traumzeichen?«
    Eisenfaust nickte ernst. »Eine Kombination von beiden würde sie uns wohl vom Leibe halten, nicht wahr?«
    »Ich verstehe nicht, worum es geht«, brummte Dras mit verwundertem Blick.
    »Das würdest du, wenn du nicht die ganze Zeit in den Schenken von Val Alorn herumhängen würdest«, meinte Algar.
    »Ich bin der Älteste«, verteidigte sich Stiernacken. »Ich trage die Verantwortung.«
    »Aber sicher tust du das«, meinte Riva sarkastisch. »Vielleicht kann ich es dir erklären. Die Morindim leben in einer anderen Welt – und ich spreche nun nicht nur über all den Schnee hier. Träume sind ihnen wichtiger als die wirkliche Welt, und Flüche haben bei ihnen eine große Bedeutung. Belgarath schlug soeben vor, daß wir ein Traumzeichen tragen sollten, um die Morindim wissen zu lassen, daß wir dem Befehl eines Traumes folgen. Wir werden überdies ein Fluchzeichen tragen, damit jeder weiß, daß er es mit unserem Dämon zu tun bekommt, wenn er sich in unsere Angelegenheiten mischt.«
    »Es gibt keine Dämonen«, spottete Dras.
    »Verlaß dich lieber nicht darauf, Dras«, warnte ich ihn.
    »Hast du schon einen gesehen?«
    »Ich habe sie beschworen, Dras. Aldur hat mich hierher geschickt, damit ich erfuhr, was es über diese Leute zu erfahren gab. Ich bin bei einem der Zauberer in die Lehre gegangen und lernte alle Kniffe. Riva hat es ziemlich gut erklärt. Wenn wir Traum- und Fluchzeichen tragen, werden die Morindim uns meiden.«
    »Pestilenzzeichen?« schlug Algar vor. Er benutzte nie mehr Worte, als er unbedingt mußte. Ich habe niemals verstanden, wofür er sie sich eigentlich aufhob.
    Ich dachte darüber nach. »Nein«, entschloß ich mich. »Die Morindim glauben manchmal, daß der beste Umgang mit Pestilenz darin besteht die Infizierten aus sicherer Entfernung mit Pfeilen zu spicken.«
    »Unangenehm«, murmelte Algar.
    »So weit südlich werden wir ohnehin nicht viele Morindim treffen«, sagte ich, »und die Zeichen werden uns den nötigen Abstand verschaffen.«
    Wie sich herausstellte, irrte ich mich. Riva und ich machten die Zeichen, und dann zogen wir ostwärts los und am Rand der Hügel entlang. Wir waren erst zwei Tage unterwegs – eigentlich waren es Nächte, in denen wir das Mondlicht nutzten –, als wir plötzlich von Morindim umzingelt waren. Die Zeichen hielten sie fern, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Zauberer kam, um uns herauszufordern.
    Ich schlief nicht sehr viel, während wir durch die Hügel zogen. Die Nordhänge sind von Höhlen durchsetzt, und ich verbarg die Alorner in einer davon, um die Gegend allein zu erforschen. Ich fror mir beinahe die Pfoten ab. Bei den Göttern, war das kalt hier!
    Es dauerte nicht lange, bis ich auf Zeichen eines Gegenzaubers stieß. Für jeden Fluch gibt es einen Gegenfluch, und die Tatsache, daß ich hier auf diese Hinweise stieß, sagte mir lauter als Worte, daß die Zauberer auf uns aufmerksam geworden waren. Das verwunderte mich, denn die Zauberer der Morindim sind geradezu wahnsinnig eifersüchtig aufeinander, und sie arbeiten praktisch nie zusammen. Und da sie alle Bereiche im Leben ihrer Klansleute kontrollieren, war eine Versammlung, wie wir sie zu sehen bekamen, geradezu unmöglich.
    Der Mond zog derweil weiter seine Bahn, wurde jede Nacht größer und größer, bis er schließlich rund und voll am Himmel stand. Cherek und seine Söhne konnten nicht verstehen, warum der Mond jeden Tag aufging und die Sonne nicht Ich versuchte, es ihnen zu erklären, doch als ich auf die Umlaufbahnen des Mondes und der Sonne zu sprechen kam, merkte ich, daß sie rein gar nichts von alldem begriffen. Schließlich erzählte ich ihnen: »Sie gehen auf verschiedenen Pfaden«, und dabei beließ ich es. Sie brauchten nur zu wissen, daß der Mond während des Winters etwa zwei Wochen pro Monat am arktischen Himmel erschien. Alles andere hätte sie nur verwirrt. Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber gewesen, hätte der Mond nicht derart geleuchtet; denn es war so hell wie am Tag. Ein Vollmond über einer schneebedeckten Landschaft bringt sehr viel Licht, und das war unangenehm. Ich vermute, die Morindim hatten genau darauf gewartet.
    Ich hatte Cherek und die Jungs

Weitere Kostenlose Bücher