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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wie gewöhnlich in einer Höhle versteckt, ehe der Mond aufging; dann machte ich mich wieder auf die Erkundung. Eine knappe Meile östlich der Höhle entdeckte ich Morindim – Tausende.
    Ich ließ mich auf die Hinterläufe fallen und fluchte – das ist für einen Wolf eine Leistung. Dieses allen Regeln widersprechende Treffen der Morindim, an dem jeder Klan in Morindland teilnahm, wie es schien, hatte uns vollkommen den Weg abgeschnitten. Wir saßen in der Tinte.
    Als ich nochmals ausgiebig geflucht hatte, kehrte ich um und eilte zurück zur Höhle, in der die Alorner schliefen, und nahm wieder meine eigene Gestalt an. »Ihr solltet euch lieber erheben und wach bleiben«, warnte ich sie.
    »Was ist los?« fragte Cherek und warf seinen Fellumhang beiseite.
    »Alle Morindim haben sich eine Meile von hier versammelt.«
    »Das tun sie nicht«, protestierte Riva. »Die Klans treffen sich nie an einem Ort.«
    »Offensichtlich haben sich die Regeln geändert.«
    »Was sollen wir jetzt machen?« wollte Dras wissen.
    »Können wir sie unbemerkt umgehen?« fragte Cherek.
    »Kaum«, meinte ich. »Es sind zu viele, und der Weg wäre zu weit.«
    »Was sollen wir jetzt machen?« sagte Dras erneut Dras neigte dazu, sich zu wiederholen, wenn er aufgeregt war.
    »Ich denke gerade darüber nach.« Ich bemühte mich, rasch zu überlegen. Eines war sicher: Jemand hatte sich eingemischt Riva hatte recht; die Morindim arbeiteten nie zusammen. Aber irgend jemand hatte herausgefunden, wie man sie vom Gegenteil überzeugen konnte, und ich glaubte nicht daß hier ein Morindim die Hand im Spiel hatte. Ich zermarterte mir das Gehirn, fand aber keine Lösung. Jeder der Klans hatte einen Zauberer, und jeder Zauberer besaß seinen eigenen Dämon. Wenn der Mond wieder aufging, war ich wahrscheinlich von unzähligen Kreaturen umgeben, die
    normalerweise in der Hölle lebten. Ich brauchte unbedingt Hilfe.
    Ich habe keine Ahnung, woher diese Idee kam…
    Ich werde mich verbessern. Jetzt da ich darüber nachdenke, weiß ich natürlich, woher sie kam.
    »Seid Ihr bei mir?« fragte ich leise.
    »Natürlich.«
    »Ich habe hier ein Problem.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Was soll ich tun?«
    »Es ist mir nicht erlaubt dir das zu sagen.«
    »Im Tal scheint Euch das nicht gestört zu haben.«
    »Das war etwas anderes. Denke nach, Belgarath. Du kennst die Morindim, und du weißt, wie schwer es ihnen fällt, ihre Dämonen unter Kontrolle zu halten. Der Zauberer muß sich stark konzentrieren, um den bösen Geist davon abzuhalten, sich gegen ihn zu wenden. Was sagt dir das?«
    »Daß ich etwas unternehme, das ihre Konzentration stört?«
    »Ist das eine Frage? Ich darf keine Fragen beantworten.«
    »Na gut, es ist keine Frage. Was haltet Ihr von dieser Idee? Rein theoretisch natürlich. Erlauben Euch Eure Regeln, mir zu sagen, ob meine Idee schlecht ist?«
    »Rein theoretisch? Ich glaube, das ist erlaubt.«
    »Es kompliziert die Dinge ein wenig, aber wir werden wahrscheinlich damit zurechtkommen.«
    Ich schlug eine Reihe möglicher Lösungen vor, und die stille Stimme in meinem Kopf lehnte jede einzelne ab. Meine Vorschläge wurden immer ausgefallener. Zu meinem Entsetzen schien die Stimme der Ansicht zu sein, daß ausgerechnet meine haarsträubendste und gefährlichste Idee einige erfolgversprechende Möglichkeiten barg. Ich sollte in solchen Situationen meiner Phantasie nicht allzu freien Lauf lassen.
    »Seid Ihr verrückt?« stieß Riva hervor, als ich den Alornern berichtete, was ich vorhatte.
    »Wir alle sollten hoffen, daß ich es nicht bin«, erwiderte ich. »Es gibt keinen anderen Ausweg. Ich werde es auf diese Weise tun müssen – oder wir kehren um und gehen wieder heim. Allerdings glau
    be ich nicht, daß es uns gestattet ist.«
    »Wann wollt Ihr es tun?« fragte Cherek.
    »Sobald der Mond wieder aufgeht Ich möchte den richtigen Zeitpunkt wählen und es nicht diesen tätowierten Zauberern da draußen überlassen.«
    »Warum warten?« wollte Dras wissen. »Warum nicht jetzt?«
    »Weil ich Licht brauche, um die Symbole in den Schnee zu zeichnen. Ich habe absolut nicht vor, irgend etwas zu übersehen. Versucht, ein wenig zu schlafen. Es mag eine Weile dauern, bis wir wieder Gelegenheit dazu bekommen.« Dann ging ich hinaus, um Wache zu halten.
    Ich war unruhig in dieser Nacht – eigentlich war es ja Tag, da Tag und Nacht im arktischen Winter umgekehrt sind. Als ich der Stimme der Notwendigkeit die sich eine Zeitlang in meinem Kopf aufgehalten hatte,

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