Belisla Piraten 01: Piratenjunge
habt uns das Leben sehr schwer gemacht, Johnny Gordon. Aber nun doch verloren. Merkt Euch: mit den Roten Bukaniern legt man sich nicht ungestraft an!«
Toto schritt ein. »Pudel, lasst den Jungen in Ruhe! Er möchte seine Schwester zurück haben.«
»Ich bin nicht fertig! Junge, wenn das hier vorbei ist, geht wieder in euer Fluggerät und fliegt in euer kaltes lautes Land zurück. Lasst Euch hier nie wieder blicken!« Bei diesen Worten beugte sich Fetter Pudel zu Johnny hinüber.
»Abgerechnet wird am Schluss«, entfuhr es Johnny, und in diesem Moment biss er sich selbst auf die Zunge. Wie konnte er so blöd sein und mit diesem Piraten eine Diskussion anzetteln. Toto hatte ihn davor extra gewarnt: nicht provozieren lassen! Keine Bemerkungen fallen lassen, um Recht zu haben.
Fetter Pudels Augen blitzten wütend auf und er schnaufte, drehte sich um. »Junge Dame, Ihr könnt gehen.« Er löste ihre Handfessel und stieß sie Richtung Toto und Johnny.
»War mir ein Festessen«, murmelte Amelia und ging hinüber. Toto blieb stehen und wartete darauf, dass Johnny und seine Schwester ins Boot stiegen. Johnny legte wie besprochen die Riemen in die Haken. Alles musste jetzt schnell gehen. Amelia setzte sich in den Bug des Ruderbootes.
»Ihr habt was Ihr wolltet.« Toto blickte Fetter Pudel in die Augen. Er hatte ein schlechtes Gefühl, die Sache ging zu glatt. Keine der Parteien war wirklich nervös. Das hieß, beide Parteien hatten Tricks vorbereitet. Gute Tricks, die weder offensichtlich noch vorhersehbar waren.
»Und Ihr Eures.« Fetter Pudel schaute auf die Kisten. Er fand es verdächtig, dass er die Inhalte kontrolliert hatte und alles da gewesen war. Wo war der Haken? Er konnte es sich nicht vorstellen, dass Cicero und Sankt Steven wegen eines Mädchens aus der modernen Welt auf diese Beute verzichten würden. Diese gigantische Beute.
Toto nickte ihm zu, ging hinüber zum Ruderboot, schob es ins Wasser und setzte sich neben Johnny. Beide begannen mit langen Zügen zu rudern.
»Nicht zu schnell, Junger Johnny. Gleichmäßig.«
»Das sagst du so leicht, ich mache mir gleich in die Hose.« Johnny schaute hinüber zum Strand. Am Himmel zogen Wolken auf und ein frischer Wind fuhr durch seine Haare. Ein Frösteln fuhr durch ihn und sein nass geschwitztes Hemd.
»Finde ich toll, dass ihr den ganzen Schatz für mein Lösegeld einsetzt und dass ich euch soviel wert bin«, kam es von Amelia herüber. Sie drehte sich um, Fetter Pudel und Sojus standen an der gleichen Stelle und sahen ihnen nach.
»Schwesterherz, so kann man das wirklich nicht sagen«, meinte Johnny mit zusammengebissenen Zähnen. »Wir spielen deinen Entführern gleich einen echt üblen Streich.«
Kapitel 45 – Die Täuschung der Falken
Fetter Pudel und Sojus schauten sich fragend an und beide zuckten mit den Schultern.
»Wenn die Falken irgendetwas vorhaben, müssten sie bereits angefangen haben. Da fahren sie hin.« Fetter Pudel schaute auf die Beute. Zwölf Kisten mit Gold, Edelsteinen und alten kostbaren Dingen. Und alles frei Haus geliefert von den Falken persönlich.
»Alles ruhig, an Bord des Falken passiert nichts verdächtiges. Sie machen die Segel klar.« Sojus drehte sich um und winkte zur anderen Seite. Aus dem Unterholz erhoben sich verschiedene Gestalten und kamen langsam den Strand hinunter, zwei davon zogen und schoben einen Holzwagen durch den Sand.
Fetter Pudel öffnete die oberste Kiste, um nachzuschauen, ob nicht wirklich eine Täuschung vorlag. Nein, Goldmünzen oben und Goldmünzen unten. Kein doppelter Boden, um das Volumen der Kiste künstlich zu verkleinern. Das war wirklich der richtige, komplette Schatz. Wenn nicht dieses merkwürdige Gefühl da war, dass alles zu glatt gegangen war. Je schneller sie den Schatz auf die andere Seite bringen konnten, desto besser. Er klappte die Kiste wieder zu und verriegelte sie.
Wo war der Haken?
»Geschafft!«, dachte Johnny und hielt das Ruderboot am Schwarzen Falken fest, damit Amelia und Toto die Strickleiter nach oben klettern konnten. Dann ließ er das Ruderboot treiben und kletterte behände hoch auf das Deck.
In der Sekunde, wo er Johnnys wilden Haarschopf über die Reling kommen sah, befahl Sankt Steven das Ablegemanöver. »Anker hoch, vor den Wind, alle Segel setzen, alle Mann an Deck und an die Winden.«
Pierre drehte das Schiff vor der Wind. Die Segel füllten sich sofort mit Wind und der Falke nahm Fahrt auf. Ein Teil der Mannschaft war an
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