Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Falken machte sich daran, mit langen Enterhaken das Netz an Bord zu heben. Der Ladekran, der am Hauptmast befestigt war, drehte sich über das Deck. Das Gemurmel der Piraten hob an, alle waren aufgeregt, dass sie es tatsächlich geschafft hatten, die Beute Athena vor der Nase wegzuschnappen.
Der Falke neigte sich auf die Seite, als die Kisten im Netz aus dem Wasser kamen und dadurch mehr Gewicht auf den herausgelassenen Kranausleger brachte. Dann schwebte das Netz in der Luft und wurde auf das Hauptdeck niedergelassen. Der Schatz war wieder an Bord.
Für einen Moment war es still an Bord, dann rief Toto aus vollem Hals: »Hoch den Falken«. Und die Mannschaft schrie geschlossen, inklusive Sankt Steven und Johnny: »Tod den Feinden und unsere Segel voll Wind!«
Johnny umarmte Amelia und selbst Sankt Steven schien bewegt zu sein. Er schlug Johnny auf die Schulter, dass dieser dachte, sie fiele ab.
Amelia schüttelte lächelnd den Kopf. »Fühlt sich wohl an wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.« Sie knuffte ihren Bruder. »Jetzt habe ich den reichsten Bruder der Welt. Und was ich dir nie verzeihen werde: dass du kein Geld und keinen Schatz für mich eintauschen wolltest!«
Kapitel 46 – Die Täuschung der Bukanier
Fetter Pudel und Athena begingen den Strand von Sweet Water ein weiteres Mal.
»Hauptmann, wir sind beide überzeugt, dass die Falken mit falschen Karten spielen werden. Wie versichern wir uns?«
Athena schaute den Strand nach Norden und Süden entlang. »Es hat sicherlich einen Grund, warum wir auf dieser Insel den Austausch durchführen. Wie lange glaubt Ihr, brauchen wir, um von dieser Höhe auf die andere Seite zu segeln?«
Fetter Pudel überlegte kurz, dachte an die Seekarte. »Bei guten Windverhältnissen eine halbe Stunde? An so einem Tag wie heute mit stillem Wetter? Eine Stunde?«
Athena nickte, Fetter Pudels Schätzung entsprach ihrer Meinung. »Wenn wir auf der anderen Seite bleiben und die Falken einen Trick machen, schaffen wir es auf jeden Fall nicht, sie zu verfolgen. Bei gutem Wind sind die Falken in zwanzig Minuten außer Sicht. «
»Aber wie kommen wir schnell genug um die Insel herum? Die Falken werden, genau wie wir, die Lage genau beobachten. Wenn sie unser Schiff nicht sehen, werden sie misstrauisch. Und ein zweites kampffähiges Schiff können wir auf die Schnelle nicht organisieren.« Fetter Pudel zuckte mit den Schultern.
Athena schaute zurück auf die andere Seite der Insel. Der Rote Bukanier war nicht zu sehen, die Bäume in der Mitte der Insel waren zu dicht. »Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass die Falken ein Schiff zu sehen bekommen!«
Bereits vor Einbruch der Dämmerung war das ‚neue Schiff‘ der Bukanier fertiggestellt und Fetter Pudel und Athena standen vor ihrem Werk. Ein einfacher Mast aus zusammengebundenen, geschälten und angemalten Palmenstämmen erhob sich auf einer Sandbank in der Brandung; ein imitierter Hauptmast mit falschen, eingeholten Segeln und voller Takelage. Und natürlich der Bukanier-Flagge. Der Mast war versenkbar, durch schnelles Umlegen verschwand das mit Steinen beschwerte Holz unter Wasser.
Athena gab ihre Anweisungen: »Ihr bringt Amelia mit verbundenen Augen an Land, und ich segle sofort los. Die Falken werden vermutlich von der Westküste der Insel beobachten, dann sehen sie den falschen Mast über die Baumwipfel ragen. Richtung Süden erhebt sich die Insel etwas und ist stärker bewachsen. Selbst der Ausguck vom Schwarzen Falken würde die Masten des Roten Bukanier nicht mehr sehen können. Ihr zögert die Übergabe hinaus und der Bukanier ist dann bereits um die Südspitze der Insel gesegelt. Selbst wenn die Falken es schaffen sollten mit dem Schatz und dem Mädchen zu entkommen, holen wir sie schnell ein.«
»Das ist der Plan.« Fetter Pudel war zufrieden.
Athena stand auf dem Ruderdeck des Bukanier und hatte mit ihrer verbleibenden Mannschaft jeden Fetzen Segel gesetzt. Die Südspitze von Sweet Water war wenige hundert Meter entfernt. Der Wind fuhr durch die Segel und legte zeitweise den Bukanier so stark auf die Seite, dass sich selbst Athena an der Reling festhalten musste. Athena bildete sich ein, den Regen bereits riechen zu können. Der Armlose Arndt, der leitende Offizier, da Fetter Pudel und Sojus die Übergabe durchführten, gab das Kommando zur letzten Wende vor der Umrundung. Rick Rochen drehte zusammen mit einem anderen Piraten das Steuerrad. Und dann lagen sie optimal am Wind und schossen
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