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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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gebracht.«
    Johnny erstarrte, es war ihm, als hätte jemand Eis in seine Adern gespritzt. Amelia, unmöglich, warum und wie? Aber Athena konnte unmöglich damit bluffen. Ihm fielen nicht mal weitere Fragen ein, so ungeheuerlich erschien ihm die Vorstellung.
    »Wir haben ihr nichts getan, sie wird behandelt wie ein Gast.« Athenas Mundwinkel umspielte ein Lächeln, die Augen blieben jedoch kalt.
    »Sie haben sicherlich irgendeinen Beweis für ihre Behauptung. Aber nicht etwas abstruses wie eine Locke oder Amelias Handy.«
    Athena musterte Johnny. »Junger Johnny, du solltet dich etwas mehr zusammenreißen. Ich könnte ein böser Pirat sein und einen Finger Amelias als Beweis mitbringen. Was wäre dir dann lieber? Ein Finger oder das ‚Handy‘?«
    Johnny erinnerte sich an einen alten Western-Film, der am Sonntag Nachmittag vor einiger Zeit auf einem der höheren Fernsehkanäle gelaufen war. Der gute Cowboy stand in der Mittagssonne auf der staubigen Hauptstraße. Die drei Pistoleros standen ihm gegenüber und versuchten ihn zu provozieren, damit er etwas unkluges tat oder sagte. Aber der gute Cowboy hatte nichts gesagt und war cool geblieben. Johnny sagte nichts.  
    Athena und er sahen sich schweigend an. Athena seufzte schließlich gespielt, griff vorsichtig in ihre Tasche und zog Amelias Handy hervor. Sie legte das Handy auf den Tisch und schob es zu Johnny rüber. »Sie hat dir eine Nachricht aufgesprochen.«
    Mit zitternden Fingern schaltete Johnny das Handy ein, die Einschaltmelodie ertönte — irgendeine Disco-Techno-Nummer vom letzten Jahr. Johnny fiel auf, dass hier in der Piratenwelt dieser Ton überhaupt nicht passte. Das Handy hatte keine PIN Nummer und es wurde sofort das Menü angezeigt. Von dort zur Diktiergerät-Funktion des Handys.
    »Hallo Bruderherz.« Amelias Stimme ertönte leise aber klar und deutlich aus dem Freisprechlautsprecher des Telefons. »Ein dicker stinkender Pirat hat mir zu Hause aufgelauert, wie du mich gewarnt hast und was die blöde Schwesterkuh natürlich unterschätzt hat. Aber ich hab mich gewehrt bis zum Letzten. Jetzt bin ich wieder irgendwo in der Karibik, ich vermute auf einer Pirateninsel. Ein Klassiker, die haben mich tatsächlich in einen Kerker von einer alten Burg gepackt. Hört sich schlimmer an als es ist, keine Ratten oder Ungeziefer und das Essen ist gut, die Aussicht mies.« Johnny musste schmunzeln. Beide Gordon Kinder hatten die gleiche Art mit der Situation umzugehen. Nichts akzeptieren, Widerreden, Spaß machen. »Bruderherz, zur Sache: mir wurde folgendes aufgetragen: du findest Großvaters Schatz und tauscht ihn dann gegen mich ein. Mach keinen Fehler, meine Urlaubsbräune geht voll zurück in diesem Verlies.«
    Athena blickte auf Johnny. »Besser als ein abgeschnittener Finger?«
    Johnny beugte sich vor. »Was passiert jetzt?«
    »Genau das, was deine Schwester dir aufgetragen hat. Du gehst zurück auf dein Piratenboot, suchst mit Hilfe von Sankt Steven und seiner Mannschaft den Schatz und bringst ihn mir.«
    »Woher wissen Sie, das Sankt Steven das überhaupt machen wird? Es ist der Schatz der Falken, wir haben das Rätsel gelöst und er gehört den Falken.«
    »Junger Johnny. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du Hauptmann Steven und den alten Cicero von der Richtigkeit eines Tausches überzeugen wirst.«
    »Das meinen Sie! Beide sind Führer der Piraten und ich gerade Piratenlehrling. Wie soll ich das anstellen?«
    »Piratenlehrling. Reizend!« Athena musste schallend lachen. »Dir wird etwas einfallen.«  
    Beide sahen sich wieder schweigend an.  
    Die Audienz schien vorbei.  
    Athena sprach zuerst. »Ich schlage vor, du gehst wieder auf das Deck, sonst wird Meisterkanonier Zündel Zorn nervös und schießt aus Versehen auf uns.«
    »Und wo werden wir den Schatz übergeben?«
    »Alles zu seiner Zeit, Junger Johnny.«
    »Krümmen sie meiner Schwester kein Haar.« Johnny redete ganz leise und fest. »Ansonsten werde ich sie mit der gleichen Energie jagen und zur Strecke bringen, mit der ich den Schatz suche.«  
    Damit drehte er sich um, ohne eine Antwort von Athena abzuwarten, und ging zurück an Deck.

Kapitel 35 – Das Königreich für einen Plan

    »Ausgeschlossen!« Sankt Steven war außer sich vor Wut. Direkt nach seiner Rückkehr hatte Johnny den Falken nichts von seiner Begegnung mit Athena erzählt. Erst als das Segelboot mit Athena außer Sichtweite gewesen war und sie in dem schmalen Felsenkanal zurück in den Hafen fuhren, eröffnete der

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