Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Verdächtiges gehört und so gingen die drei Freunde ohne Ergebnis wieder zurück.
Als es zwei Glasen der Morgenwache schlug und die grimmige Gemeinschaft sich wieder am Hafen unter Fackeln versammelte, blieb Steuermann Hecht verschwunden. Sankt Steven dankte den Falken, verschob das Ablegen des Falken auf acht Uhr und verschwand mit seinen verbleibenden Offizieren im Kapitänshaus. In diesem Fall fühlte sich Johnny nicht eingeladen und ging zurück auf sein Zimmer. Jetzt war er müde genug und schlief die letzten Stunden ein.
Kapitel 37 – Gefunden und Verloren
Die Insel kam in Sicht und Sankt Steven befahl die Landung. Toto gab die Kommandos zum Segel einholen und ankern. Der Falke lag vor einer Lagune, die vermutlich von einem ehemaligen überfluteten Vulkankrater herrührte. Das flache Wasser innerhalb der Lagune strahlte hellgrün und in der Mitte der Lagune war eine relativ überschaubare Insel, wie Johnny fand. Viel Sand, viele Palmen, gruppiert um zwei kleine bewachsene Hügel.
»Erster, du übernimmst die Landungspartie.« Sankt Steven blieb auf der Brücke stehen und blickte missmutig über das Meer.
»Stimmt etwas nicht?«, fragte Johnny und schaute sich um, konnte aber nichts entdecken. Seit der Abfahrt von Hope Island waren sie keinem anderen Schiff begegnet.
»Mein Holzbein kratzt. Das ist meist ein Zeichen für einen Sturm. Nur dass keine Sturmzeichen zu sehen sind«, murmelte Sankt Steven in seinen Bart. »Santini! Ihr bleibt da oben im Ausguck. Bei der geringsten Sichtung Alarm schlagen. Zorn! Schiff gefechtsklar machen.« Steven blickte auf Johnny hinunter. »Lieber vorsichtig bleiben.«
Toto, Pierre, Ben und Bill hatten das Beiboot mit zwei weiteren Männern fertig gemacht und für die kleine Expedition beladen. Toto kam hinüber. »Junger Johnny, kommt Ihr mit auf Schatzsuche?«
Johnny blickte kurz auf Sankt Steven, doch der rührte sich nicht. Johnny nickte. »Bringen wir es zu Ende.«
Das einzig Aufregende an der Überfahrt war das Übersetzen. Das Vulkangestein der Lagunenumrandung kratzte und knarzte an der Außenhaut des Ruderbootes, dass Johnny Angst hatte, dass sie Leck schlugen. Dann waren sie mit zwei kräftigen Zügen von Ben und Bill links und rechts über die spröden Felsen gerutscht und ruderten zum Strand im seichten Lagunenwasser. Das Boot wurde an Land gezogen und die Ausrüstung auf die sieben Piraten der Landpartie verteilt. Pierre hatte einen Kompass und eine Umhängetasche mit den Karten, Lineal und Zirkel. Sie wanderten zunächst vom breiten Strand und trennten sich dann am Fuß der beiden Hügel. Pierre, Johnny und Ben gingen den linken Hügel hinauf. Bill und ein anderer Pirat gingen auf den rechten Hügel und Toto plus Begleiter gingen geradeaus, um sich zwischen den Hügeln zu postieren.
»Die Inseln auf denen wir etwas verstecken, können sich ständig verändern. Stürme, Überschwemmungen, Hangabrutscher und so. Daher ist es schwierig feste Punkte zu finden, an denen man sich orientieren kann. Höhlen sind immer gut natürlich. Oder große Felsen in der Mitte des Eilands, die nicht weggespült werden können.«
»Versteckt ihr denn viel?«, fragte Johnny, als sie den Berg hinauf gingen und sich teilweise an Bäumen festhalten mussten, um die Steigungen bewältigen zu können.
»Wir müssen immer damit rechnen, dass uns die nicht getauschte Beute wieder gestohlen wird. Selbst von Hope Island. Banken für Piraten gibt es nicht«, erklärte Pierre. »Und nicht immer verstecken wir nur die Beute. Auch Lebensmittel oder Waffen kommen für unsere Depots in Frage.«
»Aber warum nicht Zeichen in Bäume schnitzen? Oder zwanzig Fußschritte vom Ufer abmessen?«, überlegte Johnny.
»Es ist nicht einfach, über einen längeren Zeitraum eine Sache zu verstecken, die man wieder finden kann. Denkt an große Unwetter, wie die gefürchteten Karibischen Hurrikane. Da werden ganze Inseln vom Sturm und den Wellen kahl rasiert, die Strände weggeschwemmt oder aufgeschwemmt. Und dann wächst innerhalb eines Jahres eine ganz neue Vegetation. Dann sieht eine Insel wie diese hier plötzlich ganz anders aus. Da fliegen deine Schnitzereien davon. Oder ein Schatz vormals am Waldrand liegt plötzlich unter Wasser.«
Sie kamen oben auf dem Hügel an. Die Kuppe war nicht bewachsen, außer mit verschiedenen Gräsern und ein paar Büschen. Johnny drehte sich kurz um und genoss die Aussicht. Die Bäume breiteten sich unter ihnen aus. Auf dem gegenüber liegenden Gipfel
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