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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Schultern. »Harlan Spencer hat einen Blick auf Kenneally geworfen und gesagt, er erkenne ihn nicht wieder.«
    »Wir können es mit Sutton Bell probieren«, sagte Elizabeth. »Aber er hat den Fahrer des Fluchtautos nur kurz gesehen.«
    McCaleb richtete sich auf. »Das klingt alles nicht sehr vielversprechend«, sagte er. »Haben wir denn überhaupt irgendetwas gegen Kenneally in der Hand? Irgendeinen echten Beweis, dass er ein Verbrechen begangen hat?«
    Shan lächelte grimmig. »Den hätten wir, wenn wir Lucy Navarro eisgekühlt in seiner Garage finden würden.«
    »Richtig. Die Kühltruhe. Gibt es irgendeinen Grund, zu glauben, dass sie da drin liegt?«
    »Lark glaubte das«, sagte Elizabeth.
    »Ich kann keinen Durchsuchungsbefehl erwirken, nur weil ein toter Mann irgendwelche Ahnungen hatte«, sagte McCaleb. »Können wir eine Verbindung von Kenneally zu Navarro herstellen?«
    »Lark hat in der Nacht, in der Lucy Navarro verschwunden ist, einen blauen Kleinbus gesehen«, sagte Shan. »Kenneally besitzt einen Kleinbus.«
    »Bitte sagen Sie mir, dass er blau ist.«
    »Er ist grau«, sagte Elizabeth. »Seine Frau ist damit heute Nachmittag zum Krankenhaus gefahren.«
    »Kann er in den letzten drei Tagen umgespritzt worden sein?«
    »Er sah nicht danach aus, aber wir können das überprüfen.«
    »Vielleicht ist Lark neulich Nacht ein Fehler unterlaufen«, wandte Shan ein. »Er hat Grau mit Blau verwechselt.«
    »Vielleicht sind Lark überhaupt jede Menge Fehler unterlaufen«, sagte McCaleb. »Ich glaube, der einzige Weg, einen Blick in Kenneallys Kühltruhe oder auf seinen Kleinbus werfen zu können, ist mit seiner Erlaubnis. Und wie wahrscheinlich ist das?«

    Elizabeth und ich gingen einen großen Bogen und beendeten unseren Spaziergang dort, wo er begonnen hatte, vor der City Hall.
    »Wir haben Kenneally gebeten, einer Durchsuchung zuzustimmen«, sagte sie, »aber sein Anwalt hat sich eingemischt und die ganze Idee abgeschmettert. Ich weiß nicht, ob aus Prinzip oder weil er glaubt, dass Kenneally schuldig ist.«
    »Und damit ist die Sache vom Tisch?«, sagte ich.
    Elizabeth sah mich an. »Nein, David, nichts ist vom Tisch. Wir werden einen Blick auf Kenneallys Vergangenheit werfen und versuchen, eine Verbindung zwischen ihm und Floyd Lambeau und dem Bankraub herzustellen. Ich werde nicht locker lassen. Aber ich möchte ganz bestimmt nicht, dass du irgendetwas unternimmst. Ich weiß, wenn du gehst, wird dein erster Impuls sein, zu Kenneally zu fahren. Aber damit wirst du Lucy nicht helfen. Wenn sie dort ist, kannst du ihr nicht mehr helfen. Und für mich machst du alles nur noch schwieriger.«
    Auf den Stufen vor der City Hall trennten wir uns. Sie ging zurück an die Arbeit, ich ging Richtung Main Street, was richtig war, um nach Hause zu gelangen. Dann aber bog ich ab und machte mich auf den Weg ins Büro.
    Die Luft im Büro war abgestanden. Ich knipste meine Schreibtischlampe an und berührte die Halskette, die dort hing – Elizabeths Glasperlen. Sie leuchteten blau im Licht. Ich schob das Fenster hoch und hörte das gleiche Saxofon, das ich schon in der Nacht zuvor gehört hatte, die verschlungenen Töne einer Charlie-Parker-Melodie, die von der Straße heraufdrangen. Ich dachte über Lucy Navarro nach. Am Montagabend, nicht mal eine Woche war das her, hatte sie mich angerufen, um sich bei mir dafür zu bedanken, dass ich für sie ein Treffen mit Callie Spencer arrangiert hatte. Wir hatten noch Witze darüber gemacht, was passieren könnte, wenn sie die falschen Fragen stellte. Falls ich verschwinden sollte, können Sie mich vielleicht wiederfinden, hatte sie gesagt. Und wenn Sie mich nicht finden können, hätte ich nichts dagegen, dass Sie mich rächen.
    Ich hatte ihr Buch auf meinem Schreibtisch liegen, ihren Vampirroman, neben der Flasche Macallan, die Alan Beckett mir geschenkt hatte. Ich wollte einen Schluck trinken, weil ich die Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, nicht mochte.
    Ich wusste nicht, wo Matthew Kenneally wohnte, aber das konnte ich herausfinden. Mein Wagen stand zwar vor dem Haus der Spencers, aber ich konnte ihn mir holen.
    Vielleicht können Sie mich wiederfinden.
    Ich stand da, lauschte auf die Musik von der Straße und versuchte, mir etwas einfallen zu lassen, wie es sich vermeiden ließe.
    Und für mich machst du alles nur noch schwieriger, hatte Elizabeth gesagt.
    Das war wohl wahr. Wenn ich hinfuhr, dann machte mich das zu dem Typ Mann, der seine Nase überall hineinstecken

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