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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Police, einem Lieutenant namens Redlake. Sie waren beide groß und schlank, hatten ein kantiges Kinn und einen Bürstenhaarschnitt. Hannagan war etwa Mitte fünfzig, der Lieutenant zehn Jahre jünger. Sie waren in Zivil gekommen.
    Hannagan und Elizabeth begrüßten sich, zurückhaltend, professionell. Sie nickten mir knapp zu, dann ignorierten sie mich. Hannagan erklärte Elizabeth, dass er mit seinem Vorgesetzten gesprochen habe und dass mit dem Durchsuchungsbefehl in Kürze zu rechnen sei. Dann nahm er Tillman beiseite, um ihn zu seinem Handel mit Delacorte zu befragen. Der Lieutenant gesellte sich dazu und machte sich Notizen.
    Ich stand mit Elizabeth bei unserem Wagen, lehnte mich gegen den Kotflügel und sah auf Delacortes Haus.
    »Irgendetwas stimmt da nicht«, sagte ich.
    Sie schob ihre Hand in meine. »Denk dir nichts. Es ist eine Zeitschaltuhr.«
    Das meinte ich aber nicht. »Wir brauchen eine Taschenlampe.«
    »Wofür?«
    »Da ist eine im Kofferraum, oder? Und du brauchst vielleicht deine Waffe.«
    »David –«
    Ich drückte ihr die Hand und holte den Schlüssel aus meiner Tasche, um den Kofferraum zu öffnen. Im Reifenschacht lag eine Taschenlampe. Ich schloss den Kofferraum und ging, ohne die Aufmerksamkeit der anderen zu erregen, auf Delacortes Haus zu.
    Elizabeth kam hinter mir her, ihre Pistole im Halfter.
    »Wir können da nicht rein«, sagte sie. »Wir warten –«
    »Ich weiß«, sagte ich, knipste die Taschenlampe an und leuchtete damit die Haustür an. »Ich frage mich nur, ob alle anderen auch warten.«
    Das Licht fiel auf den Spalt zwischen der Tür und dem Rahmen. Der Spalt war breiter, als er hätte sein sollen – die Tür war gar nicht ganz zu.
    Hinter uns erklang die Stimme von Lieutenant Redlake. »Hey! Kommen Sie da weg!«
    Ich ließ das Licht der Taschenlampe unten an der Vorderseite des Hauses entlangwandern. Hinter einem zertrampelten Blumenbeet fand ich ein Kellerfenster mit den wenigen Resten der Glasscheibe, die noch im Rahmen hafteten.
    Hannagan und der Lieutenant kamen auf uns zugelaufen.
    Tillman folgte ihnen unsicher. Als Hannagan näher kam, zeigte Elizabeth auf das zerbrochene Fenster. »Es war schon jemand da«, sagte sie.

    Hannagan und der Lieutenant betraten das Haus, Elizabeth und ich standen draußen vor der Tür und lauschten ihrem Gespräch, während sie einen Raum nach dem anderen durchsuchten. Tillman stand ein Stück entfernt auf dem Rasen.
    Fünf Minuten später brannte in jedem Zimmer Licht. Lieutenant Redlake kam heraus, um uns zu sagen, dass sie niemanden gefunden hätten. »Aber da ist etwas, das Sie sicher sehen wollen«, sagte er zu Elizabeth und winkte sie hinein. »Durch die Küche gerade nach hinten.«
    Redlake blieb bei Tillman. Ich folgte Elizabeth in ein kleines Esszimmer hinter der Küche. Die Wände waren vor kurzem gestrichen worden, jedenfalls das, was von ihnen übrig war. Jemand hatte sich mit einem Tischlerhammer an einer Gipswand zu schaffen gemacht und Teile davon herausgerissen. Brocken davon und Staub lagen auf dem Fußboden.
    Hannagan hatte gefunden, wonach er auf der Suche war: Alles lag fein ordentlich auf dem Esszimmertisch. Ein schwarzer Kugelschreiber, ein paar ausgedruckte Seiten, eine CD, ein Bündel Hundert-Dollar-Scheine. Ein Gefrierbeutel, in dem alles eingepackt hinter der Wand gelegen hatte.
    »Da ist Ihr magischer Kugelschreiber«, sagte Hannagan. »Die Batterie ist leer.«
    »Der ist ein paar Wochen lang versteckt gewesen«, sagte Elizabeth.
    »Dann konnte derjenige, der das aus der Wand geholt hat, auch nicht hören, was darauf gespeichert ist.«
    »Das brauchte er auch nicht«, sagte ich und sah auf die CD, die Delacorte benutzt hatte, um sich eine Kopie zu ziehen. Sie war mit einem schwarzen Stift beschriftet worden: John Casterbridge.
    Hannagan zeigte auf den Packen ausgedruckter Seiten. »Das ist ein Bericht über Delacortes Geschäfte mit dem Senator. Er offenbart, dass der Senator dafür bezahlt hat, Terry Dawtrey töten zu lassen.«
    »Wir müssen los, Lizzie«, sagte ich mit leiser Stimme.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Hannagan, »ist, warum sich jemand die Mühe macht, die Wand einzureißen, und dann einfach alles hier liegen lässt. Besonders das Geld.«
    Elizabeth trat vom Tisch zurück. »Das Geld interessiert ihn nicht«, sagte sie.

    Kaum saß ich im Wagen, rief ich Nick Dawtrey an, wartete ungeduldig, dass er ranging, während Elizabeth in rasantem Tempo losfuhr. Hannagan folgte uns, Redlake und Tillman

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