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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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ihre Anlage abgebaut und zu einem Transporter geschleppt, der in der Nähe geparkt war. Und dann war Lark ihnen in diese Kneipe gefolgt.
    Lark stellte sein Glas ab und versuchte, die Aufmerksamkeit des Barmanns zu erregen, eines Typen von Anfang zwanzig mit einem Augenbrauen-Piercing. Aber der war gerade am anderen Ende der Bar und bediente eine Frau, die nach Anwältin oder Immobilienmaklerin aussah.
    Sie war hübsch angezogen, trug einen dunkelgrauen Rock und dazu eine gut geschnittene Seidenbluse mit Perlmuttknöpfen, von denen die obersten drei aufgeknöpft waren. Welliges braunes Haar mit blonden Strähnchen. Glatte Stirn, kecke Nase, sinnlicher Mund.
    Hin und wieder drehte sie sich um und warf einen Blick in den Raum – besonders in Richtung Bell und seiner Freunde. Vielleicht kannte sie die Band, dachte Lark, oder hatte sie spielen sehen und dachte, es würde vielleicht Spaß machen, mal einen Musiker aufzureißen.
    Der Barkeeper nahm Larks Glas und brachte es zurück, mit Rum-Cola gefüllt. Als Lark nach seinem Portemonnaie griff, verspürte er einen stechenden Schmerz in seiner Hand, die unter dem Verband angeschwollen war.
    In Henry Kormorans Wohnung war die Sache nicht so glatt gelaufen. Lark war am helllichten Tag hingegangen, und Kormoran hatte ihm arglos die Tür geöffnet. Aber manchmal geht es nicht ohne Probleme ab – das hatte schon sein Vater immer gesagt –, und obwohl er auch dieses Mal seinen Montierhebel dabeihatte, war Kormoran eine ganz andere Nummer als der Alte, Charlie Dawtrey. Kormoran war es gelungen, Lark den Montierhebel aus der Hand zu schlagen und sich dann ein Steakmesser zu schnappen, und danach hatte es zerbrochene Möbel und die Lampe und die Schnur gegeben. Bis zum Schluss eine knappe Entscheidung.
    Lark trank seine Rum-Cola und hielt sich das Glas an die Wange. Die Luft im Eightball Saloon war warm, und der Rauch brannte ihm in den Augen.
    Sutton Bell kam an die Bar und bestellte noch eine Runde Bier, und Lark drehte sich instinktiv weg. Er hatte seinen Safarihut und die Sonnenbrille weggeschmissen und sich stattdessen eine Baseballkappe aus einem Laden in der Liberty Street besorgt. Aber er hatte die Kappe abgenommen, um sich die Stirn zu kühlen, und ohne sie fühlte er sich exponiert. Er sagte sich, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Sutton Bell würde nicht mehr da sein, um ihn zu identifizieren.
    Jetzt hatte Lark keinen Montierhebel dabei, aber er hatte das, was er brauchte, in den Taschen seiner Cargohosen. Eine Art Knüppel aus einer Wollsocke gefüllt mit Murmeln. Und ein zwanzig Zentimeter langes Küchenmesser in einer Papphülle. Damit würde er ihn erledigen.
    Er wischte sich mit dem Unterarm über die schweißnasse Stirn. Dann nahm er seine Kappe vom Tresen und setzte sie auf, zog sich den Schirm tief in die Stirn. Er wünschte, Bell würde gehen – bald und allein.
    Einige Zeit später kam ein lauter Knall von dem Billardtisch – Lark spürte ihn als Schmerz hinter seinen Augen –, und lautes Gejohle war zu hören. Einer von Bells Freunden hatte bei einem Konter die achte Kugel versenkt.
    Die Frau in der Seidenbluse erhob sich von ihrem Platz an der Bar, ging an Lark vorbei und auf einen schwach beleuchteten Flur am Ende des Raumes zu. Dort befanden sich die Toiletten und eine Tür, die auf eine Seitenstraße hinausführte. Eine Minute später verabschiedete sich Sutton Bell, während seine Freunde protestierten, und ging ebenfalls nach hinten. Lark fragte sich, ob die beiden ihren Abgang verabredet hatten und ob die Frau jetzt draußen wartete.
    Er glitt von seinem Hocker, ging den Flur entlang und drückte die Tür auf. Draußen erfrischte ihn die kühle Luft. Die Tür schloss sich wieder und dämpfte den Rhythmus der Musik. Er sah Bell, der am Ende der Straße stand, er sah Bells Scheitel, als der Mann in den Himmel hinaufsah.
    Lark nahm das Messer aus einer der tiefen Taschen an den Hosenbeinen und schob es in seine Gesäßtasche, wo er es leicht zu fassen bekäme. Das Gleiche tat er mit seinem selbst gemachten Knüppel. Leichten Schrittes ging Bell jetzt über den Parkplatz hinter der Bar. Lark folgte ihm. Er wusste, wo sie hingingen. Bells Wagen stand nicht auf dem Parkplatz, sondern in einer Straße zwei Blocks entfernt. Larks Chevy parkte in der gleichen Straße.
    Als Sutton Bell den Bürgersteig erreicht hatte, fing er an zu pfeifen. Lark kannte die Melodie: Es war der Mundharmonikaauftakt von »All Along the Watchtower«.
    Sie erreichten

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