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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Handgelenk und knallte das Messer gegen die Wand neben dem Lichtschalter.
    Es fiel zu Boden. Delacorte ließ Larks Handgelenk los, packte ihn am Kragen und stieß ihn gegen den Spiegel über dem Waschbecken. Lark fing die Wucht mit seiner Schulter auf und zertrümmerte das Glas. Einhändig wirbelte Delacorte Lark herum und schleuderte ihn durch die Türöffnung. Der Schwung beförderte Lark ins Schlafzimmer. Er stürzte. Als er auf dem Boden aufprallte, wich ihm die Luft aus den Lungen. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, spürte er Delacortes Stiefel zwischen seinen Schulterblättern und den kalten Lauf der Pistole im Nacken.
    »Haben Sie sich das jetzt aus dem Kopf geschlagen?«, sagte der Sheriff leise.

30
    Lark gab keine Antwort, aber als Delacorte ihm befahl, die Hände auf den Kopf zu legen, gehorchte er, und er leistete auch keinen Widerstand, als der Sheriff ihm erst den einen und dann den anderen Arm auf den Rücken bog, um ihm Handschellen anzulegen.
    Er spürte, wie Delacorte seine Taschen durchsuchte und sein Portemonnaie und sein Notizbuch herausfischte. Er hörte das Klicken eines Lichtschalters, und dann ging die Deckenbeleuchtung an, eine schwache Birne, die gelbliches Licht verströmte.
    »Sie sind ein komischer kleiner Vogel«, hörte er Delacorte sagen. Dann das Geräusch von Seiten, die umgeblättert wurden. Der raue Teppich unter seiner Wange.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich aufsetze?«, sagte Lark.
    Delacorte kicherte, ein rumpelndes, träges Geräusch. »Oh, dagegen habe ich nichts, Mr Lark. Machen Sie nur.«
    Lark rollte sich auf die Seite und stützte sich dann auf den Ellbogen, um sich aufzurichten. Er saß da, das eine Bein gebeugt und das andere ausgestreckt. Einen halben Meter hinter ihm befand sich die Wand; so gut es ging, schob er sich über den Teppich zurück und lehnte sich dagegen.
    Auf der anderen Seite des Zimmers hatte Delacorte den Inhalt einer Plastikkiste ausgeschüttet. Er drehte sie um und setzte sich darauf. Er begann in Larks Notizbuch zu lesen. Das Portemonnaie lag unbeachtet zu seinen Füßen. Die Pistole war nicht zu sehen.
    »Was ist denn das?«, sagte Delacorte. »Ihr Tagebuch?«
    Lark sah sich im Zimmer um, blickte auf seine Kleidung und die Bücher auf dem Fußboden, auf die Matratze und die zerknitterten Laken. Am unteren Ende der Matratze sah er ein schwarzes Metallrohr mit einer Neunzig-Grad-Krümmung. Einen Montierhebel.
    »Beantworten Sie meine Frage«, sagte Delacorte.
    Lark schloss die Augen gegen das gelbe Licht. »Könnte ich etwas Eis haben?«, fragte er.
    »Was?« Schärfe lag in Delacortes Stimme.
    »Ich habe Kopfschmerzen.«
    Wieder das träge Kichern. »Sie beantworten meine Fragen, und ich hole Ihnen vielleicht etwas Eis. Ist das hier Ihr Tagebuch?«
    Lark zuckte ungelenk mit den Schultern.
    Er holte tief Luft. Der Schmerz hinter seinen Augen war scharfkantig wie der Montierhebel. Tiefe Atemzüge. Das hatte Dr. Kenneally immer zu ihm gesagt. Als könnten tiefe Atemzüge irgendwelche Probleme lösen. Sie fühlen sich gestresst? Tiefe Atemzüge! Sie spüren, dass Sie Kopfschmerzen bekommen? Tiefe Atemzüge! Sie werden von einem in Schwarz gekleideten Sheriff gefangen gehalten?
    Lark atmete tief ein. Er wusste jetzt, wie Delacorte in die Wohnung gekommen war. Im Schlafzimmer befanden sich hinter weißen Jalousien mit vertikalen Lamellen Glasschiebefenster. Die Fenster reichten bis fast auf den Boden. Wenn man einen Montierhebel hatte, konnte man ein Fenster aufstemmen und hindurchklettern.
    Lark hörte, wie Delacorte sich erhob und durch das Zimmer ging. Er öffnete die Augen, blinzelte gegen das Licht an. Der Sheriff zeigte ihm eine Seite seines Notizbuchs. Drei Namen – Henry Kormoran, Sutton Bell, Terry Dawtrey –, die erste und die letzte Zeile waren durchgestrichen. Die roten Buchstaben wogten und atmeten.
    Tiefe Atemzüge.
    »Sie haben diese Namen aufgeschrieben?«, sagte Delacorte.
    »Ja.«
    »Haben Sie die von jemandem bekommen? Hat Sie jemand angeheuert?«
    »Nein.«
    »Warum dann? Warum wollten Sie sich über diese drei hermachen?«
    »Wissen Sie nicht, wer sie sind? Was sie getan haben?«
    »Sie haben versucht, eine Bank auszurauben.«
    »Sie haben Harlan Spencer in den Rücken geschossen.«
    »Das war Terry Dawtrey. Nicht die anderen beiden.«
    »Alle drei haben beschlossen, die Bank auszurauben. Sie tragen die Verantwortung für das, was geschehen ist. Das sind alles böse Männer.«
    Delacorte schnaubte auf. »Ich hab

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