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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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war.
    Â»Hört mal«, sagte Edward zu ihnen.
    Das lauteste Geräusch im Zimmer war mein rasendes Herz, das im Rhythmus des Feuers schlug.
    Â»Ah«, sagte Carlisle. »Es ist fast vorüber.«
    Meine Erleichterung, als ich das hörte, wurde von dem mörderischen Schmerz in meinem Herzen überschattet.
    Doch meine Handgelenke waren jetzt frei und meine Fußgelenke ebenfalls. Dort war das Feuer vollständig gelöscht.
    Â»Bald«, sagte Alice gespannt. »Ich hole die anderen. Soll ich Rosalie …?«
    Â»Ja – halte das Baby fern.«
    Was? Nein. Nein! Was sollte das heißen, mein Baby fernhalten? Was dachte er sich?
    Meine Finger zuckten – die Wut durchbrach meine schöne Fassade. Im Zimmer wurde es ganz still bis auf mein Herz, das wie ein Presslufthammer schlug, als ihnen allen eine Sekunde lang der Atem stockte.
    Eine Hand drückte meine eigensinnigen Finger. »Bella? Bella, Liebste?«
    Konnte ich ihm antworten, ohne zu schreien? Ich überlegte einen Moment, dann fraß sich das Feuer noch heißer durch meine Brust, es strömte von meinen Ellbogen und Knien herein. Lieber kein Risiko eingehen.
    Â»Ich hole sie sofort rauf«, sagte Alice, Ungeduld in der Stimme, und ich hörte den Windstoß, als sie hinuntersauste.
    Und dann – oh !
    Mein Herz hob ab, schlug wie der Propeller eines Hubschraubers, es klang beinahe wie ein einziges langgezogenes Geräusch, es fühlte sich an, als würde es sich durch meine Rippen bohren. Mitten in meiner Brust loderte das Feuer auf, saugte die letzten Überreste der Flammen aus meinem übrigen Körper, um die bisher glühendste Glut zu schüren. Der Schmerz reichte aus, um mich aus dem Konzept zu bringen, meinen eisernen Griff um den Marterpfahl zu lösen. Mein Rücken bog sich durch, als würde das Feuer mich am Herzen emporziehen.
    Keinem andern Körperteil gestattete ich aus der Reihe zu tanzen, als mein Oberkörper wieder auf den Tisch sackte.
    In meinem Innern fand jetzt eine Schlacht statt – mein rasendes Herz gegen das lodernde Feuer. Beide verloren. Das Feuer hatte keine Chance, es hatte schon alles verzehrt, was brennbar war, mein Herz galoppierte auf seinen letzten Schlag zu.
    Das Feuer zog sich zusammen, konzentrierte sich mit einem letzten unerträglichen Anschwellen in dem allerletzten menschlichen Organ. Auf das Anschwellen folgte ein tiefes hohles Klopfen. Mein Herz stotterte zweimal, dann folgte noch ein einziger ruhiger Schlag.
    Dann kein Laut mehr. Kein Atemzug. Nicht einmal mein eigener.
    Einen Augenblick lang erfasste ich nichts als die Abwesenheit von Schmerz.
    Dann schlug ich die Augen auf und schaute staunend nach oben.

N eu
    Alles war so klar.
    Scharf. Konturiert.
    Das grelle Licht über mir blendete mich immer noch und doch konnte ich die glühenden Drähte in der Birne deutlich erkennen. Ich sah jede Farbe des Regenbogens in dem weißen Licht und, am äußersten Rande des Spektrums, die achte Farbe, für die ich keinen Namen hatte.
    Hinter dem Licht konnte ich die einzelnen Fasern in der dunklen Holzdecke ausmachen. Davor sah ich die Staubpartikel in der Luft, die Seite, die das Licht streifte, und die dunkle Seite, klar voneinander getrennt. Sie drehten sich wie kleine Planeten, bewegten sich umeinander in einem himmlischen Tanz.
    Der Staub war so wunderschön, dass ich vor Schreck Luft holte; pfeifend glitt die Luft in meine Kehle, die Staubpartikel gerieten in einen Strudel. Irgendetwas stimmte nicht. Ich überlegte und begriff, dass auf das Einatmen kein Gefühl der Erleichterung folgte. Ich brauchte keine Luft. Meine Lunge wartete nicht darauf. Sie reagierte gleichgültig auf die Luftzufuhr.
    Ich brauchte die Luft zwar nicht, aber sie gefiel mir. Mit ihr konnte ich den Raum um mich herum schmecken – die wundervollen Staubpartikel, die Mischung der stehenden Luft und der etwas kühleren Luft, die zur Tür hereinströmte. Konnte einenüppigen Hauch Seide schmecken. Die schwache Note von etwas Warmem, Begehrenswertem, etwas, das feucht sein sollte, es aber nicht war … Von dem Geruch bekam ich ein trockenes Brennen in der Kehle, ein schwaches Echo des brennenden Vampirgifts, allerdings war der Geruch mit beißendem Chlor und Ammoniak vermischt. Und vor allem roch ich etwas, das an Honig und Flieder und Sonne erinnerte, das war der stärkste Duft, er war mir am nächsten.
    Ich hörte die

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