Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Vampiren wissen! Damit stünde er auf einer Abschussliste, von der ihn nicht einmal die Cullens retten konnten. »Nein!«
Edward sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Jacob ist gleich hier.«
Weiter östlich hatte es offenbar angefangen zu regnen. Jacob kam zur Tür herein und schüttelte die nassen Haare wie ein Hund, die Tropfen spritzten auf den Teppich und auf das Sofa, wo sie kleine graue Flecken auf dem weiÃen Stoff hinterlieÃen. Seine Zähne glänzten hinter den dunklen Lippen; seine Augen leuchteten aufgeregt. Er ging mit ruckartigen Bewegungen, als fände er es wahnsinnig aufregend, das Leben meines Vaters zu zerstören.
»Hi, Leute«, sagte er grinsend.
Es blieb vollkommen still.
Leah und Seth schlüpften nach ihm zur Tür herein, in Menschengestalt â bis jetzt noch, die Spannung im Zimmer lieà beiden die Hände zittern.
»Rose«, sagte ich und streckte die Arme aus. Wortlos reichteRosalie mir Renesmee. Ich drückte sie fest an mein regloses Herz, als wäre sie mein Talisman gegen überstürzte Reaktionen. Ich wollte sie so lange in den Armen halten, bis ich mir sicher war, dass ich Jacob nicht nur aus Wut töten wollte, sondern aus vernünftigen Gründen.
Sie war ganz still, sie schaute und lauschte. Wie viel konnte sie verstehen?
»Charlie müsste bald hier sein«, sagte Jacob beiläufig. »Nur so als Vorwarnung. Ich nehme an, Alice besorgt dir eine Sonnenbrille oder so?«
»Du nimmst viel zu viel an«, fauchte ich. »Was. Hast. Du. Getan?«
Jacobs Lächeln geriet ins Wanken, aber er war noch immer zu aufgedreht, um mir eine ernsthafte Antwort zu geben. »Blondie und Emmett haben mich heute mit einer endlosen Diskussion darüber geweckt, dass ihr alle ans andere Ende des Landes ziehen wollt. Als ob ich euch einfach so ziehen lassen könnte. Das gröÃte Problem war doch immer Charlie, oder? Na, das hätten wir jetzt gelöst.«
»Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da angerichtet hast? In was für eine Gefahr du ihn bringst?«
Er schnaubte. »Ich bringe ihn nicht in Gefahr. Von dir mal abgesehen. Aber du hast doch so eine übernatürliche Selbstbeherrschung, oder? Nicht ganz so gut wie Gedankenlesen, wenn du mich fragst. Vergleichsweise öde.«
Jetzt kam Leben in Edward, er sauste durchs Zimmer, um Jacob anzufahren. Obwohl Edward einen halben Kopf kleiner war, wich Jacob vor seiner unbändigen Wut zurück, als würde er ihn überragen.
»Das ist nur eine Theorie , du Bastard«, fauchte er. »Meinst du, wir sollten sie an Charlie testen? Hast du bedacht, welche körperlichen Schmerzen du Bella zumutest, selbst wenn sie widerstehen kann? Oder die seelische Qual, falls sie es nicht kann? Was mit Bella geschieht, betrifft dich jetzt wohl nicht mehr?« Die letzten Worte fauchte er.
Renesmee presste die Finger ängstlich an meine Wange, die Angst spiegelte sich in den Bildern in ihrem Kopf.
Edwards Worte holten Jacob schlieÃlich aus seiner eigentümlich elektrisierten Stimmung heraus. Sein Mund klappte auf. »Bella wird Schmerzen haben?«, sagte er strinrunzelnd.
»Als ob du ihr ein glühend heiÃes Bügeleisen in den Hals schieben würdest.«
Ich erschrak, als ich mich an den Geruch von Menschenblut erinnerte.
»Das wusste ich nicht«, flüsterte Jacob.
»Dann hättest du vielleicht vorher fragen sollen«, knurrte Edward.
»Dann hättest du mich aufgehalten.«
»Man hätte dich aufhalten sollen â¦Â«
»Hier geht es nicht um mich«, unterbrach ich ihn. Ich stand ganz still da, versuchte Renesmee festzuhalten und die Ruhe zu bewahren. »Hier geht es um Charlie, Jacob. Wie konntest du ihn nur so in Gefahr bringen? Bist du dir im Klaren, dass auch er jetzt nur noch die Wahl zwischen dem Tod und einem Leben als Vampir hat?« Meine Stimme zitterte von den Tränen, die meine Augen nicht mehr vergieÃen konnten.
Jacob war immer noch beunruhigt wegen Edwards Vorwürfen, während meine ihn offenbar nicht weiter beschäftigten. »Keine Panik, Bella, ich hab ihm nichts erzählt, was du ihm nicht sowieso erzählen wolltest.«
»Aber er kommt hierher!«
»Ja, so ist es gedacht. War doch deine Idee, dass er die falschen Schlüsse ziehen soll, oder? Ich will mich ja nicht loben, aber ich glaube, ich hab ein ganz nettes Ablenkungsmanöver inszeniert.«
Meine
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